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Tschechien will beim Atomstrom klotzen statt kleckern

Tschechien hat den Bieterwettbewerb für einen neuen Reaktor als zu unwirtschaftlich bewertet. Es will nun preislich günstigere Angebote für gleich vier Reaktoren sehen. Das AKW in Temelín musste zeitgleich ungeplant abgeschaltet werden.

Von Hans-Jörg Schmidt
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Am Dienstag kam es im südböhmischen AKW Temelín zu einer Störung. Das Kernkraftwerk musste ungeplant abgeschaltet werden.
Am Dienstag kam es im südböhmischen AKW Temelín zu einer Störung. Das Kernkraftwerk musste ungeplant abgeschaltet werden. © dpa/Armin Weigel/Archiv

Prag. Viel Aufregung in den vergangenen Tagen beim Thema Atomkraft in Tschechien: Am Dienstag kam es im südböhmischen AKW Temelín zu einer Störung im nichtnuklearen Kreislauf des zweiten Blocks, der für die Reparatur in abgeschaltet werden musste.

Der Grund laut einem Bericht des Oberösterreichischen Volksblatts: im Kühlkreislauf des Generators erwiesen sich Dichtungen als defekt. „Dieser Vorfall markiert den ersten ungeplanten Stillstand des AKW seit 2019“, merkte die Zeitung an. Sie sprach zudem von „explosionsartigen Schlägen“ im Kraftwerk und einem „ohrenbetäubenden Lärm“ am Mittwochmorgen.

Tschechische Umwelt-Gruppen hätten von „großer Unsicherheit und Beunruhigung unter den Bewohnern der Gegend“ gesprochen. Viele hätten „in Sorge um ihre Sicherheit nach Jod-Tabletten gesucht, die im Falle einer Strahlenexposition benötigt werden könnten.“ Erst am Mittwochmorgen gegen 7.30 Uhr habe der Temelín-Betreiber ČEZ per SMS Entwarnung gegeben.

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