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Massiver Stromausfall trifft Prag

Tausende Haushalte und Unternehmen waren am Donnerstag in der tschechischen Hauptstadt Prag ohne Strom. Sogar mehrere Tramlinien und die Metro mussten eingestellt werden.

Von Erik-Holm Langhof
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Durch einen technischen Defekt in einem Umspannwerk waren mehrere Teile der tschechischen Hauptstadt Prag mehr als eine Stunde ohne Strom. Davon betroffen war auch der öffentliche Nahverkehr.
Durch einen technischen Defekt in einem Umspannwerk waren mehrere Teile der tschechischen Hauptstadt Prag mehr als eine Stunde ohne Strom. Davon betroffen war auch der öffentliche Nahverkehr. © Sebastian Kahnert/dpa (Symbolfoto)

Prag. In mehreren Teilen Prags ist am Donnerstagvormittag der Strom ausgefallen. Betroffen davon waren tausende Haushalte und Unternehmen, aber auch der Tram- und Metroverkehr in der tschechischen Hauptstadt.

Wie ein Sprecher der Prager Energiebetriebe gegenüber dem Nachrichtensender ČT24 mitteilt, kam es kurz vor 9 Uhr zur Unterbrechung der Stromversorgung. Grund für den Ausfall war demnach ein technischer Defekt im Umspannwerk Chodov, wodurch der Energieversorger ČEPS nicht mehr ausreichend Strom in die Hauptstadt lieferte.

Die Prager Energiebetriebe versuchten daraufhin dem Sprecher zufolge die betroffenen Gebiete mit Strom aus anderen Umspannwerken zu versorgen. Dennoch sei es über mehr als eine Stunde zu einem kompletten Lockdown in einigen Stadtteilen gekommen.

"Betroffen waren die zentralen Teile der Hauptstadt Prag, aber auch Prag 5, 10 und 4 (im Südwesten, Süden und Südosten der Stadt - Anm. d. Red.)", teilt der Sprecher weiter mit. Wie viele Haushalte und Unternehmen genau betroffen waren, ist indes noch unklar. Grob geschätzt könnten es aber bis zu einem Viertel der Kunden der Prager Energiebetriebe sein.

Ähnlicher Ausfall zuletzt beim Jahrhunderthochwasser

Ausfälle melden auch die Prager Verkehrsbetriebe. Demnach war die Metrolinie C zwischen dem Nordosten und Südosten der Stadt kurzzeitig unterbrochen worden. Auch die Tramverbindungen im Zentrum und ostseitig der Moldau blieben aufgrund des Stromausfalls einfach stehen.

Durch den Versorgungsstopp wurde auch die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen im Stadtgebiet gerufen. Wie die Einsatzkräfte auf Twitter mitteilen, mussten seit Beginn des Blackouts mindestens 20 eingeschlossene Menschen aus Fahrstühlen gerettet werden. Auch seien die Feuerwehrleute zu mehreren Rauchentwicklungen gerufen worden. "Bislang handelte es sich dabei immer um den Start von Notstromaggregaten", so die Prager Feuerwehr. Die Notrufnummern seien jedoch weiterhin ohne Einschränkung erreichbar.

Gegenüber dem Nachrichtenportal Novinky.cz erklärt der Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piraten), dass die Krankenhäuser unter Verwendung von Dieselgeneratoren weiterhin einsatzbereit seien. Er hoffe auf eine schnelle Wiederaufnahme der Stromversorgung.

Nach Angaben des Sprechers der Prager Energiebetriebe müsse auch bis in den Nachmittag hinein mit Stromschwankungen gerechnet werden. Fest stehe für ihn jedoch: "Einen ähnlichen Ausfall hatten wir zuletzt während des Hochwassers 2002."