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Über die Plateaus der Tafelberge

In Teil 4 unserer großen SZ-Serie zum Deutschen Wandertag 2016 geht es auf die zerklüfteten Plateaus der Berge bei Gohrisch. Dort werden steile Aufstiege mit einmaligen Panoramen belohnt.

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© Marko Förster

Carina Brestrich

Startpunkt der etwa 16 Kilometer langen, mittelschweren Tour ist in Krippen. Gut erreichbar ist der Ort mit der S-Bahn. Wer mit dem Auto über die B 172 kommt, kann auf dem kleinen Parkplatz Am Mittelhang parken. Von da geht es entlang des Krippenbachs durch den Ort, vorbei an der Kirche, bis zur Einmündung des Liethenbachs in den Krippenbach. Der Weg führt rechts weiter, die Straße entlang des Liethenbachs Richtung Kleinhennersdorf. Markiert mit einem roten Punkt zweigt auf der linken Seite der Koppelsbergweg, ab. Es geht steil bergauf. Dem roten Punkt folgend, biegt der Weg nach rund 1,5 Kilometern nach links ab und erreicht den Sattel zwischen dem Kolhbornstein und den Lasensteinen. Ein Rastplatz lädt zur Pause ein. Die empfiehlt sich auch, denn dann beginnt der steile, mit Stufen ausgestattete Aufstieg zum Kohlbornstein. Die Entschädigung folgt am Ende des langen Felsrückens mit einer herrlichen Aussicht.

Durch Höhlen und Felsspalten

Kleiner Bruder  Im Gegensatz zum Gohrisch und zum Papststein wird der rund 380 Meter hohe Kohlbornstein von Touristen kaum beachtet. Zu Unrecht. Denn oben angekommen ergibt sich von der nordöstlichen Felskanzel des langgezogenen Felsrückens eine grandiose Aussicht: Der Blick reicht unter anderem vom Papststein über den Lilienstein und den Falkenstein über die Schrammsteine bis zu den Zschirnsteinen und den Großen Winterberg. Bei guter Sicht ist sogar der Rosenberg in Tschechien zu erkennen. Im Jahr 1886 schlenderte schon das sächsische Königspaar König Albert und Königin Carola über den Kohlbornstein. Eine kleine Tafel erinnert daran.
Kleiner Bruder Im Gegensatz zum Gohrisch und zum Papststein wird der rund 380 Meter hohe Kohlbornstein von Touristen kaum beachtet. Zu Unrecht. Denn oben angekommen ergibt sich von der nordöstlichen Felskanzel des langgezogenen Felsrückens eine grandiose Aussicht: Der Blick reicht unter anderem vom Papststein über den Lilienstein und den Falkenstein über die Schrammsteine bis zu den Zschirnsteinen und den Großen Winterberg. Bei guter Sicht ist sogar der Rosenberg in Tschechien zu erkennen. Im Jahr 1886 schlenderte schon das sächsische Königspaar König Albert und Königin Carola über den Kohlbornstein. Eine kleine Tafel erinnert daran.
Wilder Stein  Der Gohrisch wurde 1866 als einer der letzten Tafelberge in der Sächsischen Schweiz erschlossen. Weil der Aufstieg steil und das Plateau so zerklüftet ist, hatte man ihn lange Zeit gemieden. Heute ist der Gohrisch genau deshalb so interessant. An der Nordwestecke des Felsens zeigt schon seit mehr als 100 Jahren eine Wetterfahne die Windrichtung an. Für eine Rast, geschützt vorm Wind, gibt es seit 1998 an der Ostseite des Gohrischs wieder eine Schutzhütte. Vorbild war eine 1888 aufgestellte Hütte, die nach 1945 aber verfiel. Unweit der Holzbehausung führen einige Stufen hinab zur Schwedenhöhle, die in Kriegszeiten als Versteck diente.
Wilder Stein Der Gohrisch wurde 1866 als einer der letzten Tafelberge in der Sächsischen Schweiz erschlossen. Weil der Aufstieg steil und das Plateau so zerklüftet ist, hatte man ihn lange Zeit gemieden. Heute ist der Gohrisch genau deshalb so interessant. An der Nordwestecke des Felsens zeigt schon seit mehr als 100 Jahren eine Wetterfahne die Windrichtung an. Für eine Rast, geschützt vorm Wind, gibt es seit 1998 an der Ostseite des Gohrischs wieder eine Schutzhütte. Vorbild war eine 1888 aufgestellte Hütte, die nach 1945 aber verfiel. Unweit der Holzbehausung führen einige Stufen hinab zur Schwedenhöhle, die in Kriegszeiten als Versteck diente.
Leuchtende Höhle  Der Kleinhennersdorfer Stein ist weniger wegen seiner Aussicht interessant, sondern vielmehr wegen seiner Höhlen. Die größte Höhle ist mit einer Breite von 14 Metern und einer Tiefe von 21 Metern die Lichterhöhle. Sie befindet sich im Südwesten des Berges und verdankt ihren Namen den Bergsteigern, die bei Feiern Kerzen und Grubenlampen aufstellten und so die Höhle weithin sichtbar leuchten ließen. Zu ihrer Größe ist sie durch Menschenhand gekommen: Der Königsteiner Friedrich Hermann Hempel baute in den Höhlen Sand ab und verkaufte ihn als Scheuermittel. 1918 kam er ums Leben, als bei der Arbeit ein Felsblock nachgab und ihn begrub.
Leuchtende Höhle Der Kleinhennersdorfer Stein ist weniger wegen seiner Aussicht interessant, sondern vielmehr wegen seiner Höhlen. Die größte Höhle ist mit einer Breite von 14 Metern und einer Tiefe von 21 Metern die Lichterhöhle. Sie befindet sich im Südwesten des Berges und verdankt ihren Namen den Bergsteigern, die bei Feiern Kerzen und Grubenlampen aufstellten und so die Höhle weithin sichtbar leuchten ließen. Zu ihrer Größe ist sie durch Menschenhand gekommen: Der Königsteiner Friedrich Hermann Hempel baute in den Höhlen Sand ab und verkaufte ihn als Scheuermittel. 1918 kam er ums Leben, als bei der Arbeit ein Felsblock nachgab und ihn begrub.
Fledermaus im Speck  Am Fuße des Gohrischs liegt der Eingang zu einem Specksteinstollen. Heute ist er mit einer Eisentür versperrt. Hinein dürfen nur die Fledermäuse, die in dem Schacht ihr Winterquartier haben. Wozu der vermutlich mehr als 400 Jahre alte Stollen angelegt wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Quellen berichten, er sei zur Suche von Kohle errichtet worden, andere gehen davon aus, dass man über den 2,5 Meter hohen und 94 Meter langen Schacht nach Erzen suchte. Klar ist dagegen, wie der Speckstein in den Boden kam: An der Ostseite des Gohrischs gibt es ein kleines Basalt-Vorkommen. An der Kontaktstelle zum Sandstein hat sich weicher Speckstein gebildet.
Fledermaus im Speck Am Fuße des Gohrischs liegt der Eingang zu einem Specksteinstollen. Heute ist er mit einer Eisentür versperrt. Hinein dürfen nur die Fledermäuse, die in dem Schacht ihr Winterquartier haben. Wozu der vermutlich mehr als 400 Jahre alte Stollen angelegt wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Quellen berichten, er sei zur Suche von Kohle errichtet worden, andere gehen davon aus, dass man über den 2,5 Meter hohen und 94 Meter langen Schacht nach Erzen suchte. Klar ist dagegen, wie der Speckstein in den Boden kam: An der Ostseite des Gohrischs gibt es ein kleines Basalt-Vorkommen. An der Kontaktstelle zum Sandstein hat sich weicher Speckstein gebildet.
Steile Sache  Der Weg durch die Falkenschlucht am Gohrisch ist abenteuerlich. Steile Metalltreppen führen durch enge Felsspalten. Die sind teils so eng, dass es an manchen Stellen Bauch einziehen heißt. Interessantes Detail: Am Weg zur Schlucht steht eine Steinbank, auf der der Name von Oberförster Emil Grünwald verewigt ist. Er hat den Gohrisch erschlossen.
Steile Sache Der Weg durch die Falkenschlucht am Gohrisch ist abenteuerlich. Steile Metalltreppen führen durch enge Felsspalten. Die sind teils so eng, dass es an manchen Stellen Bauch einziehen heißt. Interessantes Detail: Am Weg zur Schlucht steht eine Steinbank, auf der der Name von Oberförster Emil Grünwald verewigt ist. Er hat den Gohrisch erschlossen.

Zurück am Rastplatz bieten sich mehrere Wege für den Abstieg. Leicht links und mit rotem Punkt markiert, führt die Route bequem unterhalb der Lasensteine entlang. Nach einem kurzen Stück über den Sattelweg geht es rechts zwischen Feldern über die Pionierlagerstraße bis nach Papstdorf. Kurz hinter einer scharfen Rechtskurve im Ort zweigt links das Rapsdörfel ab. Nach den letzten Häusern und vorbei an einem Damwildgehege führt die Route wieder in den Wald, auf den Suppelsgrundweg.

An der ersten Kreuzung bietet sich noch einmal die Gelegenheit, auf einer Bank zu verschnaufen, bevor links der Aufstieg zum Papststein beginnt. Über Stufen führt der Pfad zunächst etwas steiler nach oben, dann auf nahezu gleicher Höhe unterhalb des Felsplateaus. Links fallen die Wände steil bergab. 1972 hatte es hier einen gewaltigen Felssturz gegeben. Oben angekommen, lädt eine Bergwirtschaft zu einer ausgiebigeren Pause ein. Vor oder nach der Rast lohnt sich ein Aufstieg über eine kurze Treppe bis rauf aufs Felsplateau.

Baucheinziehen am Felsspalt

Am Gasthaus vorbei beginnt der seichte Abstieg in Richtung des Gohrischs. Unterwegs animieren mehrere Aussichtskanzeln zu kurzen Stopps. Über Stufen und später auf Eisentreppen zwischen den Felsen hindurch, erreicht man einen Wanderparkplatz. Von dort geht es ein kurzes Stück über die Gohrischsteinpromenade. Für den Aufstieg bieten sich zwei Möglichkeiten: rechts der bequemere Ostaufstieg, links der schwierigere, aber interessantere über die Falkensteinschlucht. Da die Tour ohnehin wieder zum Wanderparkplatz zurückführt, kann man sich entscheiden, welchen Weg man für den Aufstieg und welchen für den Abstieg wählt. Der bequemere führt am alten Specksteinstollen vorbei nach oben auf das Felsplateau, wo rechts eine Schutzhütte steht. Ein Spaziergang über das langgezogene, zerklüftetere Felsplateau ist ein Muss. Auf der Westaussicht steht eine Wetterfahne. Außerdem sehenswert ist die Schwedenhöhle, zu der man ein paar Meter absteigen muss.

Der Abstieg über die Falkenschlucht dürfte der abenteuerlichste Teil der Tour sein: Über steile Leitern geht es zwischen den Felsen hindurch nach unten und zurück zum Wanderparkplatz. Von dort führt der Weinleitenweg dicht am Waldrand zurück zum Rapsdörfel und der bereits bekannten Kreuzung am Suppelsgrundweg. Links liegt der Aufstieg zum Papststein, direkt gegenüber der zum Kleinhennersdorfer Stein mit seiner Lichterhöhle. Einen markierten Weg dorthin gibt es zwar nicht. Nach einem kurzen Stück durch den Wald sind die Felsen aber bald erkennbar. Zurück geht es wieder am Waldrand über den Alten Schulweg nach Kleinhennersdorf. An der Hauptstraße nach rechts abbiegen und dann gleich wieder links: Vorbei an der Bauerngasse führt der zum Schluss steile Täppichtsteig ins Elbtal. Für den Rückweg nach Krippen empfiehlt es sich, direkt an der Elbe zu laufen.