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Döbeln: Verbandskästen und Feuerlöscher für die Ukraine

Alexander Wolters aus Kleinmockritz lebt in der Ukraine. Er will den Menschen dort helfen und initiiert eine besondere Spendensammlung.

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Mit einer besonderen Spendenaktion will ein Kleinmockritzer die Armee in der Ukraine unterstützen.
Mit einer besonderen Spendenaktion will ein Kleinmockritzer die Armee in der Ukraine unterstützen. © PA Media

Region Döbeln. Er ist 1.200 Kilometer gefahren. 36 Stunden hat er von der West-Ukraine bis nach Kleinmockritz gebraucht. Dorthin, wo seine Eltern Zuhause sind und seine Frau mit den beiden Kindern bereits in der vergangenen Woche angekommen ist. Alexander Wolters ist froh, es hierher geschafft zu haben. Gleichzeitig ist er aufgeregt und will zurück.

Seit 2008 lebt er mit seiner Familie in der Ukraine und betreibt dort einen Landwirtschaftsbetrieb. „Ich habe 32 Mitarbeiter. Ihre und die Zukunft ihrer Familien ist jetzt ungewiss“, sagt Wolters. Er ist mit anderen Landwirten deutscher Abstammung befreundet, die sich ebenfalls in der Ukraine niedergelassen haben.

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Keiner von ihnen schaue nur auf sich. Jeder gebe, was er hat. Er stelle den Mais als Futter für die Tiere zur Verfügung, die deren Halter der Armee spenden. Ziel aller sei es – und das betont Alexander Wolters immer wieder – die Ukraine zu erhalten.

Wichtig, die Armee zu unterstützen

Er verstehe, dass viele Menschen hier nach Möglichkeiten von Geld- und Sachspenden suchen. „Aber Kleidung oder Spielzeug werden erst später gebraucht“, meint er. Jetzt sei es wichtig, die Armee zu unterstützen. Deshalb initiiert Familie Wolters eine etwas andere Spendenaktion.

„Ich habe schon Lkw, Geländewagen und Notstromaggregate gespendet“, so Alexander Wolters. Gebraucht würden außerdem Taschenlampen, Erste Hilfe-Sets, Verbandskästen und Feuerlöscher – auch abgelaufene, Verbandsmaterial, Wärmebildkameras, Stiefel, Boots, hohes festes Schuhwerk, kugelsichere Westen, Helme, Powerbank sowie Feuerwehrausrüstungen.

Wolters denkt dabei an Helme, Schutzanzüge, Handschuhe, Stiefel und Schläuche. Was in Deutschland nicht mehr der Vorschrift entspreche und eventuell kleine Schäden habe, könne in der Ukraine gebraucht werden. „Einfach mal ausmisten“, meint Wolters.

Schon am Wochenende will er die Spenden mit den befreundeten Landwirten in die Ukraine bringen. Ist das nicht möglich, sollen die Sachen an der polnisch-ukrainischen Grenze umgeladen und an den größten ukrainischen Logistik-Konzern übergeben werden, der dann die Verteilung übernimmt. „Wenn wir dorthin fahren, nehmen wir eventuell ein paar Flüchtlinge mit zurück“, sagt Alexander Wolters.

Mehrere Spendenmöglichkeiten

Angenommen werden die Spenden bis zum Freitag täglich von 8 bis 16 Uhr im Kornkäfer Kleinmockritz 9, 04720 Döbeln. Kleinere Dinge könne auch per Post dorthin gesandt werden. Nach telefonischer Vereinbarung unter 0177 7070862 ist auch die Abgabe beim Bauservice Draßdo, Hainstraße 3 in Döbeln/Großbauchlitz möglich.

Wer Kleidung, Kosmetik, Dinge des täglichen Bedarfs und Ähnliches spenden möchte, solle diese direkt an den ukrainischen Logistik-Konzern senden, der sie dann dorthin bringt, wo sie benötigt werden.

Das Unternehmen hat auch eine Filiale in Görlitz: Aqua Calida Sp. z o.o., NP 400007070, Rauschwalder Straße 41, 02826 Görlitz. Spenden für die Ukraine sollten mit „Help Ukraine“ gekennzeichnet werden.