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Ukraine: Lebenshilfe Pirna startet lokales Spendenkonto

Der Verein will mithilfe des Geldes gezielt Projekte hier in der Region fördern – schnell, unbürokratisch und transparent.

Von Thomas Möckel
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Lebenshilfe-Geschäftsführer Burkart Preuß (l.), Vereinschef Ralf Thiele: Wir wollen gezielt und direkt helfen.
Lebenshilfe-Geschäftsführer Burkart Preuß (l.), Vereinschef Ralf Thiele: Wir wollen gezielt und direkt helfen. © Norbert Millauer

Lokal spenden, lokal verwenden: Angesichts des Ukraine-Krieges und der deswegen benötigten Hilfe hat die Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital jetzt ein spezielles Spendenkonto eingerichtet. „Wir haben dafür unser bereits bestehendes Spendenkonto um die Rubrik ‚Ukraine‘ erweitert und wollen das Geld regional einsetzen“, sagt Ralf Thiele, Vorsitzender des Lebenshilfe-Vereins.

In den vergangenen Tagen hatten ihn und die Lebenshilfe viele Anfragen erreicht, wie die Menschen möglichst direkt für Hilfsprojekte und Schutzsuchende spenden können. Bislang aber blieb meist der Verweis auf die zentralen Konten der großen Hilfsorganisationen. Nach Thieles Aussage hätten allerdings die Erfahrungen gezeigt, dass die von dort aus verteilten Gelder wegen des hohen Verwaltungsaufwandes oft erst zeitverzögert bei jenen ankommen, die die Hilfe benötigen.

Diesen Weg will die Lebenshilfe jetzt abkürzen. „Mit dem lokalen Konto haben wir das Geld in eigener Obhut und können vielleicht noch Spender hinzugewinnen, die hier vor Ort für ein bestimmtes Projekt Geld geben wollen“, sagt Thiele. Zudem verspricht sich der Verein davon einen weiteren Vorteil: Weil es keiner langen Verwaltungswege bedarf, kann die Lebenshilfe das Geld flott und gezielt verteilen. Der Verein will das Geld keinesfalls lange horten, sondern schnell und unbürokratisch ausgeben.

Spendenkommission verteilt das Geld

Die Spenden gehen nicht in die Ukraine, sondern sie sollen auf jeden Fall in der Region bleiben, die Lebenshilfe will es hier gezielt einsetzen – sei es für bestimmte Hilfsprojekte, Bildungsangebote, Fahrkarten, Handykarten oder eine Wohnungs-Erstausstattung für Schutzsuchende aus der Ukraine. „Ziel ist, dass wir ganz direkt helfen“, sagt Thiele.

Wie und an wen das Geld verteilt wird, darüber entscheidet eine spezielle Spendenkommission, die sich in den nächsten Tagen zusammenfindet. Sie wird die Anträge priorisieren und dann das Geld so schnell als möglich ausgeben. Laut Thiele laufe auf diese Weise alles ganz seriös ab. Konkrete Anfragen gebe es bislang noch nicht, aber mit dem Spendenkonto sei die Lebenshilfe schon mal finanziell gewappnet, wenn das Geld dann benötigt werde.

Wohin die Spenden im Einzelnen fließen, will die Lebenshilfe regelmäßig veröffentlichen, beispielsweise auf der eigenen Internetseite und in anderen Medien. „Wir legen Wert auf größtmögliche Transparenz“, sagt Thiele, „so können die Spender jederzeit sehen, wofür ihr Geld ausgegeben wurde.“

Darüber hinaus hat die Lebenshilfe auf ihrer Internetseite in einer großen Übersicht aufgelistet, wie man beispielsweise an Nachrichten über den Ukraine-Krieg kommt, wer Hilfsangebote bündelt, wie man sich als Helfer engagieren kann und wie man Solidarität mit der Ukraine bekundet. Die Begrüßung und die Kontaktdaten gibt es dabei auch in ukrainischer Sprache. Diese Übersicht findet man unter www.lebenshilfe-psf.de/newsdetails/ukraine-hilfe.html.

Das lokale Spendenkonto:

  • Empfänger: Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V.
  • Bank: Ostsächsische Sparkasse Dresden
  • IBAN: DE49 8505 0300 3000 0363 68
  • Verwendungszweck (Kennwort): Ukraine