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Umbruch beim FCO nach starker Saison

Der FC Oberlausitz Neugersdorf startet mit stark verändertem Kader in die zweite Regionalliga-Saison – und fühlt sich gut dabei.

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© SZ Thomas Eichler

Von Frank Thümmler

Wenn der FC Oberlausitz Neugersdorf am Sonntagnachmittag in Zittau zum ersten Punktspiel der neuen Regionalliga-Saison gegen den FSV Luckenwalde aufläuft, werden sich Stammzuschauer der vergangenen Saison erst einmal „einschauen“ müssen. Die Mannschaft hat ein neues Gesicht. Natürlich sind einige Stammkräfte geblieben – zum Beispiel Torwart Flückiger und die „Doppelsechs“ mit Karl Petrick und Luboš Loucka – aber die nahezu komplette Offensivabteilung wurde ausgetauscht.

Kader des FC Oberlausitz Neugersdorf 2016/17

Am 31. Juli, 13 Uhr, starten die Neugersdorfer Fußballer mit einem Heimspiel gegen Luckenwalde im Zittauer Weinaustadion in ihre zweite Regionalliga-Saison. Dieses Team will die 34 Spieltage erfolgreich absolvieren und auch im Sachsenpokal weit kommen: hinten: Anne Klippel (Ergotherapeutin), Marcello de Costa Freitas, Ronald Wolf, Felix Schulz, Josef Marek, Robin Huth, Sebastian Berg, Milan Matula, Jirí Liška (Co-Trainer), Mitte: Marco Pöschmann (Torwarttrainer), Vragel da Silva (Trainer), Luboš Loucka, Max Fröhlich, Gino Sanftenberg, Vedat Temel, Jan Penc, Jaroslav Dittrich, Karl Petrick, Johannes Zintl, Erich Scherbarth (Mannschaftsleiter), André Petroschke (Mannschaftsleiter), vorn: Martin Sobe, Sepp Kunze, Jordi Vital Martin Rojas, Jakub Kotera, Franco Flückiger, Patrik Klouda, Oliver Merkel, Marko Zuljevic, Tobias Gerstmann. Auf dem Mannschaftsfoto fehlen Jonas Krautschick, die drei letzten Neuzugänge David Pokorny, Denny Krahl und Paul-georg Becker sowie Dr. Birgit Kittel und Christoph Kittel (medizinische Betreuung). Nach dem überraschenden fünften Platz in der vergangenen Spielzeit soll diese Platzierung mindestens wiederholt werden.
Am 31. Juli, 13 Uhr, starten die Neugersdorfer Fußballer mit einem Heimspiel gegen Luckenwalde im Zittauer Weinaustadion in ihre zweite Regionalliga-Saison. Dieses Team will die 34 Spieltage erfolgreich absolvieren und auch im Sachsenpokal weit kommen: hinten: Anne Klippel (Ergotherapeutin), Marcello de Costa Freitas, Ronald Wolf, Felix Schulz, Josef Marek, Robin Huth, Sebastian Berg, Milan Matula, Jirí Liška (Co-Trainer), Mitte: Marco Pöschmann (Torwarttrainer), Vragel da Silva (Trainer), Luboš Loucka, Max Fröhlich, Gino Sanftenberg, Vedat Temel, Jan Penc, Jaroslav Dittrich, Karl Petrick, Johannes Zintl, Erich Scherbarth (Mannschaftsleiter), André Petroschke (Mannschaftsleiter), vorn: Martin Sobe, Sepp Kunze, Jordi Vital Martin Rojas, Jakub Kotera, Franco Flückiger, Patrik Klouda, Oliver Merkel, Marko Zuljevic, Tobias Gerstmann. Auf dem Mannschaftsfoto fehlen Jonas Krautschick, die drei letzten Neuzugänge David Pokorny, Denny Krahl und Paul-georg Becker sowie Dr. Birgit Kittel und Christoph Kittel (medizinische Betreuung). Nach dem überraschenden fünften Platz in der vergangenen Spielzeit soll diese Platzierung mindestens wiederholt werden.
Vragel da Silva, 42 Jahre Trainer Brasilien
Vragel da Silva, 42 Jahre Trainer Brasilien
Jiri Liska, 34 Jahre Co-Trainer Tschechien
Jiri Liska, 34 Jahre Co-Trainer Tschechien
Marco Pöschmann, 44 Jahre Torwart-Trainer Deutschland
Marco Pöschmann, 44 Jahre Torwart-Trainer Deutschland
Franco Flückiger, 25 Jahre  Tor Nr. 1 Deutschland
Franco Flückiger, 25 Jahre Tor Nr. 1 Deutschland
Patrik Klouda, 19 Jahre Tor Nr. 12 Tschechien
Patrik Klouda, 19 Jahre Tor Nr. 12 Tschechien
David Pokorny, 27 Jahre Tor Nr. 23 Tschechien
David Pokorny, 27 Jahre Tor Nr. 23 Tschechien
Jakub Kotera, 23 Jahre Tor Nr. 99 Tschechien
Jakub Kotera, 23 Jahre Tor Nr. 99 Tschechien
Sebastian Berg, 25 Jahre Abwehr Nr. 15 Deutschland
Sebastian Berg, 25 Jahre Abwehr Nr. 15 Deutschland
Oliver Merkel, 25 Jahre Abwehr Nr. 20 Deutschland
Oliver Merkel, 25 Jahre Abwehr Nr. 20 Deutschland
Paul-Georg Becker, 19 Jahre Abwehr Nr. 24 Deutschland
Paul-Georg Becker, 19 Jahre Abwehr Nr. 24 Deutschland
Sepp Kunze, 27 Jahre Abwehr Nr. 27 Deutschland
Sepp Kunze, 27 Jahre Abwehr Nr. 27 Deutschland
Max Fröhlich, 26 Jahre Abwehr Nr. 30 Deutschland
Max Fröhlich, 26 Jahre Abwehr Nr. 30 Deutschland
Denny Krahl, 25 Jahre Abwehr Nr. 36 Deutschland
Denny Krahl, 25 Jahre Abwehr Nr. 36 Deutschland
Milan Matula, 32 Jahre Abwehr Nr. 2 Tschechien
Milan Matula, 32 Jahre Abwehr Nr. 2 Tschechien
Jan Penc, 34 Jahre Abwehr Nr. 3 Tschechien
Jan Penc, 34 Jahre Abwehr Nr. 3 Tschechien
Ronald Wolf, 29 Jahre Abwehr Nr. 5  Deutschland
Ronald Wolf, 29 Jahre Abwehr Nr. 5 Deutschland
Jonas Krautschick, 19 Jahre Abwehr Nr. 13  Deutschland
Jonas Krautschick, 19 Jahre Abwehr Nr. 13 Deutschland
Robin Huth, 26 Jahre Abwehr Nr. 37 Deutschland
Robin Huth, 26 Jahre Abwehr Nr. 37 Deutschland
Karl Petrick, 25 Jahre Mittelfeld Nr. 4 Tschechien
Karl Petrick, 25 Jahre Mittelfeld Nr. 4 Tschechien
Luboš Loucka, 33 Jahre Mittelfeld Nr. 6 Tschechien
Luboš Loucka, 33 Jahre Mittelfeld Nr. 6 Tschechien
Tobias Gerstmann, 21 Jahre Mittelfeld Nr. 7  Deutschland
Tobias Gerstmann, 21 Jahre Mittelfeld Nr. 7 Deutschland
Martin Sobe, 20 Jahre Mittelfeld Nr. 8 Deutschland
Martin Sobe, 20 Jahre Mittelfeld Nr. 8 Deutschland
Jaroslav Dittrich, 34 Jahre Mittelfeld Nr. 10  Tschechien
Jaroslav Dittrich, 34 Jahre Mittelfeld Nr. 10 Tschechien
Vedat Temel, 22 Jahre Mittelfeld Nr. 14 Deutschland/Türkei
Vedat Temel, 22 Jahre Mittelfeld Nr. 14 Deutschland/Türkei
Jordi Vidal Martin Rojas, 25 Jahre Mittelfeld Nr. 17 Spanien
Jordi Vidal Martin Rojas, 25 Jahre Mittelfeld Nr. 17 Spanien
Marko Zuljewic, 18 Jahre Mittelfeld Nr. 18 Kroatien
Marko Zuljewic, 18 Jahre Mittelfeld Nr. 18 Kroatien
Gino Sanftenberg, 19 Jahre Mittelfeld Nr. 21 Deutschland
Gino Sanftenberg, 19 Jahre Mittelfeld Nr. 21 Deutschland
Johannes Zintl, 22 Jahre Mittelfeld Nr. 63 Deutschland
Johannes Zintl, 22 Jahre Mittelfeld Nr. 63 Deutschland
Marcelo de Freitas Costa, 22 Jahre Mittelfeld Nr. 22 Brasilien
Marcelo de Freitas Costa, 22 Jahre Mittelfeld Nr. 22 Brasilien
Josef Marek, 29 Jahre Angriff Nr. 11 Tschechien
Josef Marek, 29 Jahre Angriff Nr. 11 Tschechien
Felix Schulz, 19 Jahre Angriff Nr. 19 Deutschland
Felix Schulz, 19 Jahre Angriff Nr. 19 Deutschland

Die Torjäger Nezmar und Nemec, Banaskiewicz, Šisler, Pekdemir, Wesley da Silva – alle weg. Dazu mit Filip Kusic ein absoluter Leistungsträger im Defensivbereich, auf den der Bundesligist 1. FC Köln aufmerksam geworden ist. Kusic, gerade erst 20 Jahre alt, soll dort zunächst in der U23 spielen. Insgesamt verzeichnet der FC Oberlausitz neun Abgänge und 13 (!) Neuzugänge.

Manfred Weidner, der die Mannschaft als Trainer in die Regionalliga geführt hatte und seit gut einem Jahr sportlicher Leiter ist, erklärt das so: „Die Abgänge hatten etwas mit der Vertragssituation einiger Spieler zu tun. Anderen, wie den jungen Wesley da Silva und Filip Kusic wollten wir keine Steine in den Weg legen. Wenn wir sagen, dass wir für solche Talente auch ein Sprungbrett sein wollen, müssen wir damit leben, wenn sie nach starken Leistungen höherklassig wechseln. Und schließlich wollten wir unseren Kader auch so umbauen, dass wir in unserem zweiten Regionalligajahr erneut wettbewerbsfähig sind.“

Geholt wurden so sowohl erfahrene, ausgereifte Spieler (Verteidiger Matula, Stürmer Marek) als auch eine ganze Handvoll talentierter, ehrgeiziger Spieler wie Tobias Gerstmann oder der abschlussstarke Felix Schulz. Ein Transfercoup ist den Neugersdorfern offensichtlich mit dem Spanier Jordi Vidal gelungen. Der 25-Jährige stammt aus dem Nachwuchs von Real Madrid, war in der U19 sogar der Kapitän der Mannschaft. Danach reichte es nicht zum großen Durchbruch. Vidal spielte in der dritten spanischen Liga, zwischendurch in Zypern. Jetzt will er es in Deutschland versuchen und hat als technisch und zweikampfstarker Spieler in den Vorbereitungsspielen schon die Aufmerksamkeit auch höherklassiger Teams auf sich gezogen. Auf ihn dürfen sich die Neugersdorfer Anhänger besonders freuen. Dazu kommt die Rückkehr von Abwehrchef Jan Penc, der in der Rückrunde der vergangenen Saison verletzt ausgefallen war, jetzt wieder zu alter Stärke gefunden hat – auch als Kopfballungeheuer vor dem gegnerischen Tor.

Der Kader ist mit im Moment vier Torhütern und 24 Feldspielern sehr groß. Das kann im Laufe der Saison bei denjenigen, die nicht oder nur selten eine Einsatzchance bekommen, auch für Unruhe sorgen. Das wissen auch Weidner und Trainer Vragel da Silva. Weidner sagt: „Der Trainer ist ein Taktikfuchs. Wir beide haben den Kader gemeinsam zusammengestellt und sind mit den verschiedenen Spielertypen äußerst variabel, können die Gegner immer wieder vor neue Aufgaben stellen und unsere Taktik von Spiel zu Spiel verändern.“

Gleichzeitig wurde die Mannschaft verjüngt. Die jungen Spieler wissen, dass der Weg in die Anfangself ein langer sein kann, sie sich über die Trainingseinheiten, Kurzeinsätze und auch über Spielpraxis in der Reserve anbieten müssen. Die zweite Mannschaft ist ja gerade in die Landesklasse aufgestiegen, soll auch da eine gute Rolle spielen und womöglich sogar noch einen weiteren Schritt gehen.

Dass die Neugersdorfer nach dem fünften Platz als Regionalliga-Aufsteiger in der vergangenen Saison erneut eine gute Rolle spielen könnten, hat die Vorbereitung schon angedeutet. Bis auf eine 2:4-Niederlage gegen den tschechischen Erstligisten FK Jablonec gleich zu Beginn der Testspiele blieben die Neugersdorfer ungeschlagen, obwohl so namhafte und höherklassige Gegner dabei waren wie Slovan Liberec (2:0), der Chemnitzer FC (2:2), Dynamo Dresden (2:2) und zuletzt die Wolfsburger Bundesliga-Reserve (3:2).

Entsprechend selbstbewusst gehen die Neugersdorfer in die Saison, obwohl man allgemein sagt, dass die zweite Saison in einer neuen Liga die schwerste sei. „Wir wollen vorn mitspielen. Wenn wir den fünften Platz aus der vergangenen Saison wiederholen könnten, wäre das gut. Und ich bin überzeugt davon, dass wir gegen jeden Gegner eine realistische Chance haben, das Spiel zu gewinnen“, sagt Weidner.

Und nach den tollen Pokalspielen der vergangenen Jahre wollen die Neugersdorfer auch in dieser Saison möglichst lange im Sachsenpokal mitspielen. Die Chancen auf den Pokalsieg und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal ist nach dem Zweitliga-Aufstieg von Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue (beide sind damit im Sachsenpokal nicht mehr spielberechtigt) gewiss nicht kleiner geworden. „Auch dafür haben wir unseren breiten Kader. Die Pokalspiele waren immer zusätzliche Höhepunkte für unsere Zuschauer“, sagt Weidner.

Die Resonanz ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Dieses Jahr soll es den nächsten Schritt geben. „Für die beiden ersten Spiele weichen wir wegen Bauarbeiten in Neugersdorf ja auf Zittau aus. Mal sehen, wie das angenommen wird“, sagt Weidner. Nach dem Auftaktspiel gegen Luckenwalde gibt es im Weinaustadion den ersten Knaller: Lok Leipzig kommt am 13. August. Lohnen soll sich aber der Besuch jedes Spiels. Wobei, eines wird ganz besonders. Ausgerechnet am letzten Spieltag kommt Energie Cottbus – des Trainers Herzensverein.

Kaderveränderungen:

Zugänge: Paul-Georg Becker (Chemnitzer FC), Max Fröhlich (FSV Budissa Bautzen), Tobias Gerstmann (KFC Uerdingen), Denny Krahl (FSV Budissa Bautzen), Milan Matula (FK Teplice), Josef Marek (FK Viktoria Zizkov), Patrick Klouda (FK Varnsdorf), David Pokorny (Jahn Regensburg), Gino Sanftenberg (Heidenauer SV), Felix Schulz (SV 07 Eschwege), Jordi Vidal Martin Rojas (Gimnástica Torrelavega, Spanien), Johannes Zintl (FC Energie Cottbus II), Marko Zuljevic (FCO A-Junioren)

Abgänge: Maxim Banaskewicz (unbekannt), Benjamin Gnieser (Ausleihe SV Einheit Kamenz), Max Höhne (Bischofswerdaer FV 08), Filip Kusic (1. FC Köln U23), Josef Nemec (FSV Budissa Bautzen), Jan Nezmar (Karriere beendet), Ozan Pekdemir (FC Viktoria 89 Berlin), Wesley da Silva (voraussichtlich FC Slovan Liberec), Jirí Šisler (FSV Budissa Bautzen)

Spielstätte/Eintritt:

Spielstätte: Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportanlage im Ortsteil Neugersdorf der Spreequellstadt Ebersbach-Neugersdorf. Die ersten beiden Heimspiele werden im Weinauparkstadion in Zittau gespielt, da umfangreiche Baumaßnahmen in der Jahnsportanlage einen Spielbetrieb nicht zulassen.

Eintritt: Erwachsene 8 Euro, ermäßigt (Kinder 7 bis 14 Jahre, Schwerbeschädigte, passive Mitglieder) 5 Euro

Dauerkarten; Erwachsene 120 Euro, ermäßigt 70 Euro