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Verdienstkreuz für einen Schiebocker

Die hiesigen Karl-May-Spiele sind eine Marke. Ihr Macher ist es auch. Für seine Arbeit mit jungen Leuten wird Uwe Hänchen jetzt verdient geehrt.

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© Wolfgang Schmidt

Von Gabriele Naß

Bischofswerda. Das musst du erst mal machen: Jahr für Jahr bringt Lehrer Uwe Hänchen in Bischofswerda an die einhundert Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter einen Hut und mit ihnen ein Stück aus den vielen Erzählungen des berühmten Karl May auf die Bühne im Stadtwald. Anfangs nur für Bischofswerda gedacht, sind die Aufführungen auf Deutschlands kleinster Karl-May-Bühne längst geeignet, Publikum aus nah und fern anzuziehen. Tausende kommen im Sommer als Gäste. Gojko Mitic und Wolfgang Stumpf waren auch schon da, Mitic nicht nur einmal.

Nun gibt es verdient für den Ideengeber und Macher der Show eine Ehre, wie sie größer kaum sein kann. Bundespräsident Joachim Gauck hat Uwe Hänchen das Bundesverdienstkreuz verliehen. In zwei Wochen wird ihm die Auszeichnung in Dresden durch den Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich übergeben. Uwe Hänchen freut sich sehr und seine Mitstreiter vom Verein, und viele, die das Projekt Spielgemeinschaft kennen, sind aus dem Häuschen. „Liebe Blutsbrüder, wir sind sehr stolz auf unseren Oberhäuptling“, heißt es auf der Facebook-Seite der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ unter anderem.

Eltern reichten den Vorschlag ein

Hinter der großen Show vermuten manche eine professionelle Agentur, die Uwe Hänchen leitet. Aber die Spiele hier sind rein ehrenamtlich. Nur wenige Profis wie Stuntman Tilo Hase machen aus Liebe zur Sache mit. Uwe Hänchens Truppe ist die Karl-May-Bühne mit den jüngsten Darstellern in Deutschland. Seit über zwanzig Jahren schafft es Uwe Hänchen, der von Beruf Lehrer ist, geschafft, Kindern und Jugendlichen die Liebe zum Darstellen zu vermitteln, aber auch die Einsicht, dass vor dem Auftritt fleißiges Üben, Rücksichtnahme und Zuverlässigkeit stehen. Die jüngsten Darsteller können kaum laufen, da stapfen sie schon durch den Sand auf der Waldbühne. Zu den Kleinen, die erst angefangen haben, gehört Uwe Hänchens Enkel Tristan. Seine eigenen Kinder Ben und Mandy gehören von Anfang an zu den Stützen des Projektes.

Eltern von Kindern, die seit Jahren Mitglied der Spielgemeinschaft sind und in verschiedenen Rollen zu erleben waren, haben den Spielleiter für die große Auszeichnung vorgeschlagen: Dr. Ulrike und Stephan Bischof aus Ringenhain sowie Dr. Petra und Florian Glathe aus Neukirch. Vor fünf Jahren haben sie es zum ersten Mal versucht, das Bundesverdienstkreuz für ihn nach Bischofswerda zu holen, damals aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Vereins. Es klappt nicht gleich, die Eltern blieben dran. Es ist angemessen, dass eine so ausdauernde engagierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine staatliche Auszeichnung verdient, sagt Ulrike Bischof.

www.karl-may-spiele-bischofswerda.de