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Verein hat Zille-Figuren reparieren lassen

Beim Weihnachtsmarkt am Wochenende sind sie wieder zu sehen. Der Verein plant indes schon für das nächste Jahr.

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© Archiv/dpa

Von Sven Görner

Radeburg. Um den Radeburger Zille-Weihnachtsmarkt hat es in den vergangenen Jahren einige Turbulenzen gegeben. Nach dem Rückzug des Gewerbevereins stand er sogar auf der Kippe, weil niemand die Verantwortung als Veranstalter übernehmen wollte. Nur weil die Stadtverwaltung letztlich einsprang, blieb der Markt erhalten und kann auch an diesem Wochenende wieder stattfinden.

Dank des Kultur- und Heimatvereins Radeburg und der Stadt können dabei auch die originellen Zille-Figuren in neuem Glanz bewundert werden. Diese den Zeichnungen Heinrich Zilles nachempfundenen lebensgroßen Figurinen hatte der Verein vor einigen Jahren anfertigen lassen und der Zille-Geburtsstadt so zu einem einzigartigen und zum Ort passenden Weihnachtsmarkt verholfen.

Leider hinterließ in den Folgejahren nicht nur die Zeit ihre Spuren an den Figuren. Es gab auch mehrfach mutwillige Beschädigungen, zwei verschwanden über Nacht sogar auf Nimmerwiedersehen vom Markt. Im Vorjahr hatte der Kultur- und Heimatverein auf eigene Kosten bereits den imposanten Rodelberg restaurieren lassen, der jedes Jahr über den Marktbrunnen gebaut wird. „In diesem Jahr haben wir nun alle anderen Figuren in Ordnung bringen lassen“, sagt Vereinschef Jens Böhme.

Möglich wurde das nicht zuletzt durch einen im vergangenen Herbst neu beschlossenen Verfügungsfonds für das Fördergebiet „Östliche Stadtmitte“. Dieser Fonds ist Teil der Mittel, die die Zille-Stadt im Rahmen des Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost für ihr Fördergebiet bekommt. Während mit diesem in der Regel größere private oder öffentliche Bauvorhaben gefördert werden, ist das Geld des Verfügungsfonds eher für kleinere Vorhaben gedacht. Vor allem soll bürgerschaftliches Engagement unterstützt werden. „Von Vereinen oder Bürgern für Projekte zusammengetragene Gelder könnten so verdoppelt werden“, hatte Bürgermeisterin Michaela Ritter damals gesagt.

Genau das ist jetzt passiert. Der Verein hat 1 700 Euro aus seinen Mitteln für die Restaurierung der Figuren aufgebracht, die Stadt hat noch einmal die gleiche Summe dazugegeben.

Für das nächste Jahr können sich die Bürgermeisterin und der Vereinsvorsitzende eine Neuauflage dieser Finanzierungsaktion vorstellen. „Dann könnten wir die beiden gestohlenen Figuren – ein Mädchen und einen Hund – wieder neu anfertigen lassen“, sagt Jens Böhme.

Am Wochenende ist der Verein aber erst einmal wieder mit einer Bude auf dem Zille-Weihnachtsmarkt vertreten. Dort wird es auch das neue Heft der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Radeburg und den dazu passenden Wandkalender für das Jahr 2017 mit historischen Postkartenansichten zu kaufen geben.

Der Mark beginnt an beiden Tagen um 14 Uhr. Für den kulturellen Teil sorgen unter anderem Kinder aus Radeburger Kitas, Schüler der Zille-Oberschule, der Posaunenchor sowie der Kirchenchor und der Chor des Kultur- und Heimatvereins. Letzterer ist mit seinem traditionellen Weihnachtskonzert auch am 6. Dezember (Kulturbahnhof Radeburg) und am 8. Dezember (Aula der Grundschule Meißner Berg) zu hören. Beginn ist dort jeweils 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird erbeten.

Zum Weihnachtsmarkt kann auch gebastelt werden, in der Kirche ist eine kleine Schau klassischer und besonderer Weihnachtspyramiden zu sehen und im Heimatmuseum sind Arbeiten des Malers und Grafikers Steffen Gröbner ausgestellt. Die Geschäfte haben geöffnet und der Jagdverband Senftenberg ist mit einem Natur- und Waldmobil zu Gast.

Der Jugendverein Kellercrew lädt an beiden Tagen ab 19 Uhr zur Silent-Disco auf den Markt ein. Der Eintritt ist frei. Es gibt kostenlos Wireless-Kopfhörer zum Ausleihen für ein kabelloses Tanzvergnügen!