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Viathea-Verein wählt neue Chefin

Anna Nerlich ist Nachfolgerin von Susanne Schneider im Viathea-Förderverein in Görlitz. Sie will stark auf junge Mitglieder setzen.

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Von Ingo Kramer

Görlitz. Generationenwechsel an der Spitze des Fördervereins für das Straßentheaterfestival Viathea: Anna Nerlich (25) übernimmt die Leitung von Susanne Schneider (70), die den Verein seit seiner Gründung im Jahr 2008 geführt hatte. Erst vor wenigen Tagen war sie im Stadtrat für ihr unermüdliches Engagement mit dem Meridian des Ehrenamtes ausgezeichnet worden. Bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag kandidierte sich nicht mehr, stattdessen trat Anna Nerlich als einzige Kandidatin an und wurde einstimmig gewählt.

Sie löst damit Susanne Schneider ab.
Sie löst damit Susanne Schneider ab. © Archiv/nikolaischmidt.de

Sie ist gebürtige Görlitzerin und hat nach dem Wirtschaftsabitur am Berufsschulzentrum ein Duales Studium der Finanzwirtschaft angefangen. Später arbeitete sie für ein Jahr bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und absolvierte schließlich am Theater eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Diese hat sie im August als Klassenbeste abgeschlossen – mit vollen 100 von 100 möglichen Punkten in der mündlichen Prüfung. Anna Nerlich lebt mit ihrem Ehemann in der Altstadt. Sie will auch künftig in Görlitz bleiben und in ihrem Beruf arbeiten. Das Viathea kennt sie nicht nur als Besucherin, sondern war während ihrer Ausbildung auch dort eingesetzt, betreute zum Beispiel ein EU-Projekt, das mit dem Festival kooperiert.

Der Viathea-Förderverein hat das Ziel, Geld für das wegen Finanznöten gefährdete Festival zu sammeln. Dieses Jahr konnte er die stattliche Summe von 18 000 Euro beisteuern. Anna Nerlich will an die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgängerin anknüpfen und nichts grundlegend anders machen. „Mein Ziel ist es auf jeden Fall, neue, aktive Vereinsmitglieder zu gewinnen“, sagt sie. Dabei setzt sie auf Jung und Alt, besonders aber auf ihre eigene Generation: „In der Jugend steckt viel Potenzial.“ Außerdem will sie die Internetseite und den Facebook-Auftritt des Vereins überarbeiten. Allerdings nicht allein: „Wir sind sechs Leute im Vorstand und werden uns in die Arbeit teilen.“ Zudem hofft Anna Nerlich, dass sich Stadt und Stadtrat stärker als bisher zum Festival und seiner Finanzierung bekennen.