Merken

Vierradenmühle legt wieder los

Das Restaurant an der Altstadtbrücke in Görlitz soll noch diesen Sommer wieder eröffnet werden. Die Pächter sind alte Bekannte.

Teilen
Folgen
NEU!
© Nikolai Schmidt

Von Daniela Pfeiffer

Seit vergangenem Oktober war sie verwaist – nun zieht wieder Leben in die Vierradenmühle. Die Gaststätte, die mit der schönsten Gästeterrasse für sich wirbt, soll noch in diesem Sommer wieder Gästen offen stehen. Wie die Görlitzer Stadtwerke, denen das Gebäude gehört, gestern mitteilten, ist eine neue Betreiberfamilie gefunden worden. „Familie Cerobski konnte uns mit ihrem Konzept überzeugen“, so Stadtwerke-Sprecher Sascha Caron. Die Zgorzelecer sind in Görlitz keine Unbekannten: Seit 2013 betreiben sie auch das Restaurant „Zum Gebratenen Storch“ und den Kiosk im Görlitzer Tierpark. Anna Cerobska freut sich über den Zuschlag für die Vierradenmühle: „Wir interessieren uns seit längerer Zeit für dieses Restaurant und haben sofort mit den Stadtwerken Kontakt aufgenommen als bekannt wurde, dass ein neuer Pächter gesucht wird.“ Laut Sascha Caron hat die Familie mit der Kraft und Energie überzeugt, die sie in das Konzept für die Vierradenmühle investierte. „Das und natürlich auch ihre langjährige Erfahrung in der Gastronomie haben uns überzeugt“, so Caron. Interessenten hatte es etliche gegeben – auch einige von weiter her.

Nach einer Erneuerung der Innenausstattung wollen Küchenchefin Anna Cerobska und ihre Söhne Gregorz und Michal noch diesen Sommer öffnen und die Gäste mit Schlesischer und Lausitzer Küche verwöhnen. „Wir legen Wert auf hochwertige Zutaten und lokale Rezepte“, sagt Anna Cerobska. Deshalb übernimmt die Familie einen Großteil der Zutatenproduktion selbst: „Vom Schwein bis zur Wurst, wir bereiten alles selber vor“ so Cerobska. Besucher können diese Produkte künftig auch direkt im Restaurant kaufen. „Die Gästeanzahl der Vierradenmühle mit ihrer großen Terrasse ist sehr wetterabhängig. Daher ist es wichtig, flexibel mit dem Personal reagieren zu können“ so Cerobska. Dank ihrer weiteren gastronomischen Einrichtungen sei diese Flexibilität gegeben.

Die Vierradenmühle hat in den vergangenen Jahren einige Pächter kommen und gehen sehen. Dietmar Dörfer, Betreiber der Mühle von 1995 bis Ende 2004, beschrieb den Gästeandrang einmal als unberechenbar und damit auch die Personalplanung. Seine Nachfolger Malte Kozik und Maik Pasora machten mit der Vierradenmühle ähnliche Erfahrungen. Und auch Frank Lachmann, der die Mühle bis Oktober 2014 betrieb, hatte es nicht leicht. Besonders die Flut 2010 setzte ihm stark zu. Nach dem schlimmen Hochwasser sanierten die Stadtwerke den Veranstaltungssaal zwar komplett und bauten zusätzliche Hochwasserschutztüren für die Wasserkraftanlage ein. Aber grundsätzlich erholen konnte sich Frank Lachmann von der Katastrophe nicht. Die Stadtwerke hoffen nun auf mehr Kontinuität.