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Visionen für die Königsbrücker Heide

Könnte die Wildnis ein international anerkanntes Schutzgebiet werden? Erste Ideen wurden jetzt diskutiert.

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© Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Königsbrücker Heide. Die Königsbrücker Heide zieht immer mehr Menschen, insbesondere aus dem Großraum Dresden und der Lausitz, an. Das Naturschutzgebiet (NSG) zwischen Königsbrück, Schwepnitz und Thiendorf soll sich zu einem international anerkannten Schutzgebiet mit Zertifikat und sein Umfeld als Naturerlebnisgebiet entwickeln.

Die NSG-Verwaltung im Staatsbetrieb Sachsenforst stellte erste Ergebnisse und neue Projektideen den Bürgermeistern der Anrainerkommunen sowie dem Regionalmanagement Dresdner Heidebogen vor. Fertiggestellt wird 2015 ein Wander- und Radweg zwischen dem Kriegsgefangenenfriedhof (Turmpfad) und dem Heidepfad am Alten Dorf. Erste Überlegungen betreffen beispielsweise die Verdichtung der Infomöglichkeiten zu Biber- und Heidewaldpfad.

Ebenso wie die Nutzung des ehemaligen Sprengkopfbunkers auf Königsbrücker Flur zur Darstellung der Geschichte der ausgesiedelten Orte und des Truppenübungsplatzes Königsbrück. Weitere neue Besucherpfade können hinzukommen. Das geht nur in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen sowie der gesamten Region. Deren Entwicklungsstrategie versteht das NSG als Alleinstellungsmerkmal und touristisches Highlight und sieht deren Umfeldentwicklung als Schwerpunkt vor.

Mit den Bürgermeistern Heiko Driesnack (Königsbrück), Elke Röthing (Schwepnitz) und Dirk Mocker (Thiendorf) sowie weiteren Kommunalpolitikern sind im Vorfeld erste Vorschläge zusammengetragen worden. Die Schwepnitzer sehen Entwicklungspotenzial in der gemeinsamen Ausweisung eines Wasserpfades.

Info-Stellen und Besucherpfade

Im Thiendorfer Ortsteil Naundorf gibt es Überlegungen zum Um- oder Neubau des Gasthofes als Mehrzweckgebäude mit einer Informationsstelle der NSG-Verwaltung. Hier könnte die Geschichte der ausgesiedelten Orte dargestellt werden. In Röhrsdorf, Ortsteil der Stadt Königsbrück, könnte ein Besucherpfad u. a. zum Thema Jagd entstehen.

Das überregional anerkannte Radwegesystem war und ist ein Ansatz, um die Infrastruktur weiter zu entwickeln. Kristina Kroemke vom Regionalmanagement erläutert grundsätzliche Aspekte: „In den bisherigen Förderperioden haben die Kommunen etliche Vorhaben in der Infrastruktur umgesetzt. Die Überlegungen im LES beinhalten eine Weiterentwicklung von Tourismus und Naherholung.“ Ökodienstleister könnten die Wirtschaftskraft der Region positiv beeinflussen. Für die Umweltbildung ergeben sich neue Möglichkeiten. „Dazu ist uns die Rückmeldung aus der Bürgerschaft und von den Gästen wichtig.“ Gern würden alle Beteiligten die Vermarktung regionaler Produkte vorantreiben und die Gastronomie stärken und erweitern.

Die Beratung der Bürgermeister bot reichlich Gesprächsstoff. Sie soll als Arbeitsgruppe Naturerlebnisgebiet fortgeführt werden, die zweimal im Jahr zusammentritt. Für die NSG-Verwaltung ist die Entwicklung des Naturerlebnisgebietes auf landeseigenen Flächen Dienstaufgabe und Bestandteil einer Zielvereinbarung des Staatsbetriebes mit dem Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Die Vorplanungen werden weiter fortgesetzt und 2016 konkrete Leistungsbeschreibungen für Ausschreibungen vorbereitet. In Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Dresdener Heidebogen e.V. sollen im kommenden Jahr auch Informationsveranstaltungen mit den Anwohnern rund um die Königsbrücker Heide stattfinden. (SZ)