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Volksbank fusioniert mit Dresden

Durch den Zusammenschluss der beiden Häuser entsteht Sachsens größte Genossenschaftsbank. Das Rödertal ist von der Fusion nicht betroffen.

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© Robert Michalk

Bautzen. Die Volksbanken Dresden und Bautzen verschmelzen zur größten sächsischen Genossenschaftsbank. Das haben die Vertreterversammlungen beider Geldinstitute in dieser Woche einstimmig beschlossen. Die neue Bank wird über eine Bilanzsumme von 1,9 Milliarden Euro verfügen. Sie betreut 128 000 Kunden in Dresden und der Region Bautzen und unterhält 34 Filialen. Der künftige Vorstandssprecher Thomas Müller wertet das einstimmige Votum als „beeindruckenden Vertrauensbeweis“. Durch die Fusion will die Bank die Herausforderungen der Zeit besser bewältigen. Das Online-Geschäft, die wachsende Bürokratie und die dauerhaft niedrigen Zinsen verlangten nach aktivem Handeln.

Von der Fusion nicht betroffen ist dabei das Rödertal. Denn der Raum Radeberg und Ottendorf-Okrilla liegt zwar politisch im Landkreis Bautzen, gehört aber nicht zur Volksbank Bautzen. Und auch wenn man hier „gefühlt Dresdner“ ist, zum Bereich der Volksbank Dresden gehört das Rödertal ebenfalls nicht. Radeberg und Ottendorf-Okrilla ist durch seine einstige Zugehörigkeit zum Kreis Dresden-Land Bereich der Volksbank-Raiffeisenbank Meißen-Großenhain. Und deshalb bleibt fürs Rödertal alles wie gewohnt, hatte Marcus Müller von der Volksbank-Raiffeisenbank in Radebeul bereits kurz nach Bekanntwerden der Fusionsidee zwischen Dresden und Bautzen erklärt: „Wir fusionieren nicht!“, stellte er klar. Denn gerade diese Nähe zu den Kunden, gerade die Überschaubarkeit des Zuschnitts der Genossenschaftsbank sei ein wichtiger Faktor für die Kunden, „sich für uns zu entscheiden“, ist er überzeugt. Die Geschäftsstellen in Radeberg und Ottendorf-Okrilla bleiben damit unangetastet.

Sitz der neuen Bank ist Dresden. Die Hälfte der Mitarbeiter werde aber auch künftig in der Zentrale in der Bautzener Goschwitzstraße tätig sein, betonten die hiesigen Vorstände vor der Fusion. Zudem sei festgeschrieben worden, dass wegen der Verschmelzung keine Filiale geschlossen und kein Mitarbeiter entlassen werden darf. Ein Stellenabbau ist zwar vorgesehen – von 360 auf 320 Vollzeit-Stellen. Dieser soll jedoch freiwillig erfolgen, zum Beispiel über Abfindungen, Vorruhestand und Teilzeit-Verträge. Ein Rückzug aus der Fläche sei ausdrücklich nicht vorgesehen.

Neue Bankdaten für Bautzener Kunden

Die Verschmelzung findet rückwirkend zum 1. Januar statt. Technisch vollzogen wird sie im September. Kunden der Volksbank Bautzen erhalten dann eine neue Kombination von Kontonummer und Bankleitzahl. Um Probleme zu vermeiden, gilt jedoch eine lange Übergangsfrist.

Vor dem Fusionsbeschluss präsentierten die Vorstände das Ergebnis für 2016. Demnach schütten beide Banken eine Dividende von vier Prozent auf die Anteile der Mitglieder aus. Zudem konnte das Eigenkapital erhöht werden.

Der neue Bankvorstand hat vier Mitglieder: Thomas Müller und Mark Binczick aus Dresden sowie Tilman Römpp und Remo Teichert aus Bautzen. Der langjährige Vorstand der Volksbank Bautzen, Klaus Otmar Schneider, geht zum 30. Juni in den Ruhestand. Vorsitzender des Aufsichtsrats der neuen Bank wird Rechtsanwalt Hagen Döhl aus Hoyerswerda. (szo)