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Vom Klassenzimmer ins Zirkuszelt

Die Grünlichtenberger Grundschüler werden zu Clowns und Artisten. Aber ohne Teamgeist geht das nicht.

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Im Projektzirkus Bertolini führt Tabea mit anderen Kindern eine Ziegendressur vor.
Im Projektzirkus Bertolini führt Tabea mit anderen Kindern eine Ziegendressur vor. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Benjamin Hein ermahnt den Jungen, der vor ihm sitzt, die anderen Kinder nicht mit Sägespänen zu bewerfen. „Sonst sehen sie aus, wie Schneemänner“, sagt der Chef vom Projektzirkus Bertolini schmunzelnd.

Dieser kleine Tadel bleibt der einzige. Die Mädchen und Jungen der Grundschule Grünlichtenberg konzentrieren sich auf ihre Aufgaben. Und die sind ganz anders als an normalen Schultagen. Denn aus den rund hundert Erst- bis Viertklässlern sind in drei Tagen Clowns, Artisten, Domteure, Fakire und Moderatoren geworden.

„Wir wollen die Kinder inspirieren, über sich hinauszuwachsen“, sagt Benjamin Hein zu Beginn der zweistündigen Show und fügt hinzu: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Und die Mädchen und Jungen sind mit dem Herzen dabei. Schnell haben sie gelernt, dass vieles nur miteinander geht.

 Kleine Unsicherheiten überspielen sie gekonnt und orientieren sich an den vier und sechs Jahre alten Kindern des Zirkuschefs. Die helfen bei einigen Nummern schon kräftig mit. Die Schüler konnten sich aussuchen, als was sie auftreten möchten. „Am beliebtesten sind immer die Darbietungen mit den Ziegen, am Trapez und die Akrobatik“, so Hein, der im Zirkus groß geworden ist, die Artistenschule in Berlin besucht und viele Jahre als Jongleur gearbeitet hat.

Geprobt wurde in Grünlichtenberg in zwei Gruppen. Während die eine im Zirkuszelt ihre Nummern einstudierte, hat die zweite den Zirkus von einer anderen Seite kennengelernt. „Früher haben wir die Kinder gebeten, für die Kostüme Plastikbeutel mitzubringen“, so Hein. 

Jetzt bekommt jedes eine Baumwolltasche mit einem Motiv, das auch nach dem Waschen immer wieder ausgemalt werden kann. Außerdem beschäftigt sich ein Kreuzworträtsel in einem Malheft mit dem Zirkus und es gab einen Workshop, bei dem die Kinder die Kunst des Tellerdrehens gelernt haben.

In der Manege erstaunen die Sechs- bis Zehnjährigen ihre Eltern, Großeltern, Geschwister und Lehrer mit ihren Fähigkeiten. Und sie sorgen für so manchen Gänsehautmoment. (DA/rt)

Vorstellungen im Zirkuszelt vor der Grundschule Grünlichtenberg: 11. April, 15 und 18 Uhr; 12. April, 17 Uhr.