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Von Bäumen mit Wurzeln und eckigen Kronen

Auf der Prager Straße wurden zu kleine Gruben geplant. Am Altmarkt sollen Bäume fallen, um neue eckig zu schneiden.

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Von Denni Klein

Von Unverständnis bis Wut reichten die Reaktionen der Dresdner auf den Umgang der Stadt mit ihren Bäumen. So wurde für die Betonschluchten der Prager Straße die Pflanzung von 16 neuen Bäumen geplant, aber beim Bau der Gruben vergessen, dass Bäume Wurzeln haben. Der frisch gepflasterte Platz vor den Stufen zum Rundkino Ende August wurde als „fertig“ übergeben und nur einen Tag später wieder aufgerissen. Grund: Die in Beton gefassten Pflanzgruben mit 1,50 mal 1,50 Metern sind für Bäume viel zu klein. Also wurden alle 16 Löcher auf drei mal drei Meter erweitert. Die Baufirma gibt der Stadt die Schuld, die Stadt der Baufirma. Bäume stehen jedenfalls bis heute nicht.

Eckig besser fürs Stadtbild

Am Altmarkt will die Stadt unterdessen zehn gut 30 Jahre alte, gesunde Kugelahornbäume fällen lassen, um an den selben Standorten neue zu pflanzen, deren Kronen dann eckig geschnitten werden können. Die Kronen würden die Geschäfte an der Ostseite des Platzes verdecken und nicht der scharfkantigen Gliederung des Areals entsprechen. Sie sollen im März gefällt und durch Platanen ersetzt werden. Das soll dann besser ins Gesamtbild des neu gestalteten Platzes passen. „Besonders zum formschönen Lichtmast“, sagen Spötter. Mehrere Stadträte und Umweltschützer wollen diesen Schildbürgerstreich nun noch verhindern.