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Von der Schokopack zum IT-Campus

Der neue Eigentümer vom Remonteplatz 9 hat schon Großes gestemmt.

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Meiag-Vorstand Thomas Stern in der Ruine nach dem Kauf.
Meiag-Vorstand Thomas Stern in der Ruine nach dem Kauf. © Sven Ellger

Großenhain/Dresden. Im Januar haben die ersten Mitarbeiter bereits ihre Büros im ehemaligen Schokopack-Hochhaus in der Breitscheidstraße bezogen, 350 werden in den nächsten Wochen folgen. Mit der millionenschweren Investition bekenne sich sein Unternehmen klar zum Wirtschaftsstandort Sachsen, sagt Itelligence-Vorstand Norbert Rotter. 

Gekauft und saniert hat das Hochhaus die Meiag Sächsische Immobilien AG, die nun auch in Großenhain bauen will. Die Neuansiedlung in Dresden ist nicht nur wirtschaftlich gesehen ein Glücksfall. Denn mit dem Kauf des Schokopack-Hochhauses und dessen Sanierung bleibt ein bedeutendes Gebäude der DDR-Architekturgeschichte erhalten: Es war das erste Hochhaus, das in Skelettbauweise errichtet wurde. 

Und es steht seit Jahren unter Denkmalschutz. Auf 9 000 Quadratmetern sind 77 neue Büros mit modernen IT-Arbeitsplätzen entstanden. Es gibt Einzelbüros, aber auch Räume mit acht bis zwölf Arbeitsplätzen, die jeweils in Vierer-Gruppen voneinander abgetrennt sind.

Allein die Herstellung und der Einbau der mehr als 500 Holzfenster seien ein nicht zu unterschätzender Aufwand gewesen. 90 Kilometer Glasfaser- und Netzwerkkabel wurden verlegt. Unterstützung gab es für das Großbauprojekt von der Wirtschaftsförderung Sachsen und der Sächsischen Aufbaubank. Im Mai wird der IT-Campus eröffnet. 

„Platz ist später für 500 Arbeitsplätze“, sagt Thomas Stern, Vorstand der Meiag Sächsische Immobilien AG. Sein Unternehmen hatte das Seidnitzer Hochhaus 2011 gekauft – mit dem Plan, eine Seniorenresidenz daraus zu machen und Arztpraxen anzusiedeln. Doch das verweigerte die Stadt wegen der Nähe zum Gewerbegebiet. 

In den vergangenen sechs Jahren hatten Stern und seine Mitarbeiter alle Hände voll zu tun, das markante und weithin sichtbare Denkmal vor Einbrechern, Randalierern und Graffitisprayern zu schützen. Genutzt hat es wenig – das Hochhaus hatte sich zuletzt zum beliebten Ziel von linken und rechten Verbalattacken entwickelt.