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Vorerst kein DM in Löbau

In der Stadt am Berge gibt es derzeit keine geeignete Fläche, teilt die Drogeriekette mit. Dafür liebäugelt sie mit dem Oberland.

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© Nikolai Schmidt

Von Matthias Klaus

Löbau. Während Görlitz schon vier hat, warten die Löbauer noch darauf – die Rede ist von einer DM-Filiale. Löbau ist immer wieder ein Thema für die Drogerie-Kette. Das bestätigt Heike Hentschke, Gebietsverantwortliche bei DM, jetzt im Gespräch mit der SZ. Wann immer das Thema auf den Drogeriemarkt kommt, überschlagen sich beispielsweise auf Facebook die Kommentare. „Wir wollen einen DM“, schrieb etwa eine Nutzerin stellvertretend für die Löbauer, als voriges Jahr der vierte Markt in Görlitz öffnete. Auch DM hat Interesse an Löbau, aber es hapert an der Frage nach einem geeigneten Standort, sagt Heike Hentschke. Deshalb bleibt die Stadt wohl auch in näherer Zukunft DM-frei. Ein Trost: Die Kette interessiert sich derzeit für das Oberland, für einen Standort in Ebersbach. „Wir sind dran. Verhandlungen laufen“, sagt Frau Hentschke der SZ.

Der DM und Görlitz – das ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte. Allein schon von der Anzahl her: Vier Märkte sind es in der Neißestadt, in Bautzen ist es nur einer. In der näheren Umgebung ist DM zudem in Zittau präsent. Die Filiale dort wurde umgebaut, das Sortiment erweitert. In Görlitz beschäftigt DM derzeit 63 Mitarbeiter, davon sechs Lehrlinge. „Der Markt in der Stadt ist für uns abgedeckt“, sagt Heike Hentschke, die selbst aus Görlitz kommt. Eine fünfte Filiale ist nicht in Sicht. Vielmehr könnte es Veränderungen bei den beiden Innenstadtgeschäften geben. Denn die Filialen an der Berliner Straße und am Demianiplatz sind nach heutigen DM-Ansprüchen eigentlich zu klein. Die Kette setzt auf Ladengrößen ab 600 Quadratmetern. Heike Hentschke kann sich in Zukunft einen großen DM-Innenstadtmarkt in Görlitz vorstellen. Allerdings gibt es da mindestens zwei Probleme. Erstens: die laufenden Mietverträge, zweitens ein geeignetes Objekt, in das DM einziehen könnte. Thema eins ist klar: Noch bis Ende 2019 läuft der Mietvertrag am Demianiplatz. „Wir überlegen, was dann mit der Filiale passieren soll“, so Heike Hentschke. Noch sei nichts entschieden. Langwieriger ist der Fall Berliner Straße. Hier gilt der Mietvertrag bis 2026. Da bis dahin noch ein paar Jahre vergehen, will DM die Filiale im kommenden Jahr renovieren. „Wir werden am Ende zwar keine größere Fläche haben, aber das Geschäft auf den neuesten Stand bringen“, sagt Heike Hentschke. Thema zwei ist da nicht weniger heikel: ausreichend Platz für einen großen Innenstadt-DM. Das Kaufhaus wäre dafür zwar schön, aber Heike Hentschke sieht wenig Chancen auf einen Einzug. Da komme vielleicht eher das angeschlossene City-Center infrage. „Aber es kommt eben immer darauf an, ob eine ausreichend große Fläche zur Verfügung steht“, schildert sie.

Sachsenweit hat DM beim Umsatz im Vergleich zum vergangenen Jahr zugelegt: plus 4,3 Prozent. Die Zahl der „Kundenkontakte“, also die Zahl derer, die tatsächlich etwas gekauft haben, stieg um knapp zwei Prozent. Das Kaufverhalten habe sich in den vergangenen Jahren verändert, sagt Heike Hentschke. 14 000 Artikel bietet DM inzwischen online an, vor Ort in den großen Filialen sind es etwa 12 500. „Es gibt Kunden, die wollen schnell beliefert werden, andere setzten auf das Erlebnis Einkaufen“, sagt Stefanie Pohl. Sie ist die Filialleiterin an der Reichenbacher Straße, hat in Berlin den Job erlernt, kam zunächst nach Zittau zurück und arbeitet nun in Görlitz. (mit SZ/rok)