Merken

Wanderung zum Sattelberg

Ein Fürstenwalder Hobbyhistoriker lädt zu einem früheren Ausflugslokal gleich hinter der Grenze ein. Dabei geht’s auch um Geologie.

Teilen
Folgen
NEU!
© Sammlung Bernd Grahl

Fürstenwalde. Der Hobbyhistoriker Bernd Grahl lädt am Sonnabend alle Interessierten zu einer geführten Wanderung durchs sächsisch-böhmische Grenzgebiet ein. Start ist an der Wanderhütte beim Forsthaus in Fürstenwalde-Rudolfsdorf. Ein Ziel der etwa elf Kilometer langen Rundwanderung, die größtenteils auf unbefestigten Wegen stattfindet, ist der Sattelberg/Spicak bei Schönwald/Krasny Les.

Diese Erhebung ist neben dem Geising-, Mücken-und Luchberg eine der bedeutendsten Landmarke des östlichen Erzgebirges. Der Sattelberg erhebt sich über die das Erzgebirge bildende Gneis Scholle mäßig empor, trägt in seinem oberen Teile eine Schicht Sandstein, die dort einige mächtige Wände und eine Höhle bildet.

„An zwei Stellen wird der Sandstein von Basalt überragt, daher die Sattelform und der Name des Berges“, erklärt Bernd Grahl, der sich seit Jahren mit der Geschichte und den Besonderheiten der Grenzregion befasst hat. Die Basaltmassen haben den Gneis an diesen Stellen zu einer Zeit durchbrochen, als das Erzgebirge von Sand überlagert war. Die Basaltdurchbrüche, die wie zwei mächtige Nägel in die Tiefe reichen, haben an dieser Stelle den Sand vor der Abtragung durch das Wasser bewahrt und so in ihrem Schutze erhalten. An den meisten anderen Stellen ist der Sand aus dieser Gegend verschwunden. Der Basalt ist am Sattelberg in schönen Kantsäulen abgesondert. Der 723 Meter hohe Gipfel des Berges trägt auf einer gemauerten Säule einen Fixpunkt für die Landesvermessung und ein Steinkreuz. Dieses wurde 1826 von der Gemeinde Schönwald gestiftet. Das Kreuz wurde 1945 zerstört, jedoch 2014 wieder restauriert und an seiner alten Stelle aufgestellt, erzählt Grahl. Am Fuße des Gipfels stand einst ein beliebtes Ausflugslokal mit Terrasse. Es wurde 1906 vom damaligen Besitzer der umliegenden Fluren Kajotan Ritschel errichtet. Nach 1945 verfiel das Anwesen. Heute erinnern nur noch Mauerreste an das Gebäude.

Vom Gipfel hat man bei gutem Wetter einen herrlichen Rundblick über den Kamm des Erzgebirges, Dresden und in das Elbsandsteingebirge. Bei sehr guter Sicht kann man bis in die Lausitz und ins Riesengebirge sehen. Am südlichen Abhang des Sattelberges verläuft die Trasse der Autobahn D 8/A 17 Prag – Dresden. (SZ/mb)

Wanderung Fürstenwalde-Schönwald-Sattelberg, 2. Juni, Start am Forsthaus Rudolfsdorf: 10 Uhr, Essen und Trinken bitte selbst mitbringen