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Warten auf das Grün

Der Obercunnersdorfer Sportplatz soll ausgebaut werden. Vorher müssen allerdings noch Hürden genommen werden.

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© Thomas Eichler

Von Patrick Richter

Obercunnersdorf. Dass es hier bald grün und weniger holprig wird, wünscht sich Frank Haschke schon seit Langem. Er ist der Vorsitzende von der SG Blau-Weiß Obercunnersdorf. Hier auf dem Ascheplatz hinter der ehemaligen Schule geht sein Fußballverein in der Kreisliga auf Punktejagd. Und das sehr erfolgreich: Mit derzeit sieben Punkten Vorsprung auf Platz Zwei, dominiert die Obercunnersdorfer Herrenmannschaft derzeit ihre Staffel. Doch selbst ohne Aufstieg soll ein Rasen her – die Gemeinde hat das im Blick. Im Weg steht allerdings noch eine Straße und jede Menge Geld.

Der Weg zum Rasenplatz

Schon seit Jahren vom Verein geplant

Bei der SG Blau-Weiß besteht der Wunsch nach einem Rasenplatz schon seit vielen Jahren, wie Frank Haschke sagt. Konkreter wurde es allerdings erst, seitdem Obercunnersdorf Ortsteil der Gemeinde Kottmar ist. Je mehr Einwohner eine Gemeinde hat, desto mehr Geld bekommt sie und desto größer ist auch die Aussicht auf Fördermittel. „Die Gemeinde Obercunnersdorf hätte das auf keinen Fall stemmen können“, sagt Haschke. Denn der Bau, den sich die Obercunnersdorfer Fußballer da für ihren Sportplatz gemacht haben, wird kein billiger: Insgesamt würden dafür 450000Euro anstehen. Darin inbegriffen sind unter anderem Bodenarbeiten und der Rasen, die Bewässerungsanlage, ein neuer Zaun und ein Kioskhäuschen. Am liebsten wäre es dem Verein, wenn schon im nächsten Jahr losgebaut werden kann. „Wir sind dabei Geld zusammenzutragen und Gespräche mit der Gemeinde zu führen“, sagt Haschke. Im Augenblick seien das aber noch theoretische Träume. Aus Fördermitteln und verschiedenen Aktionen wird Geld für den Rasenplatz gesammelt. Die Einnahmen vom Osterschießen am Sonntag kommen zum Beispiel dem Rasenplatz zugute.

Kosten für den Umbau noch zu hoch

Die Gemeinde Kottmar unterstützt den Verein in der Sache gern, wie Bürgermeister Michael Görke (parteilos) betont. „Wir haben den Sportplatz auf jeden Fall im Fokus“, sagte er. Die Kosten bereiten ihm allerdings Bauchschmerzen. Er verweist dabei auf Oderwitz, wo zuletzt ein Rasenplatz für vergleichsweise geringe 150000 Euro umgesetzt wurde. Zu Gesprächen war Kottmars Bauamtsleiter Maik Wildner bereits bei Vertretern von Blau-Weiß Obercunnersdorf und hat sich die Pläne des Vereins angehört. „Das Geld kann weder Verein, noch die Gemeinde selbst stemmen“, sagt Wildner. Einige Dinge aus den Plänen, wie eine automatische Sprenkleranlage, seien zu teuer. Auch Frank Haschke ist zu Einsparungen gesprächsbereit und hat Ideen, wie die Kosten gesenkt werden können. Diese will er der Gemeinde unterbreiten, aber im Augenblick noch nicht verraten.

Dennoch sind die ersten Schritte zum neuen Rasenplatz bereits gemacht. Ein Brunnen auf einem benachbarten Feld wurde dem Verein überlassen, damit die Bewässerung geregelt sein wird. Die Gemeinde hat sich um eine Flutlichtanlage gekümmert. Den neuen Trainingsplatz hat der Verein selbst in vielen Stunden Arbeit der Mitglieder geschaffen, wie der Vorsitzende berichtet. Einsatzbereitschaft, die auch beim Bürgermeister auf Begeisterung stößt: „Es war beeindruckend, was sie da auf die Beine gestellt haben“, sagt Görke.

Regenwasser fließt auf den Platz

Bevor die Arbeiten am Rasenplatz aber losgehen, soll noch die angrenzende Straße saniert werden. „Erst muss ’An der Siedlung’ gebaut werden, sonst haben wir ganz schnell einen Schlammplatz“, sagt Bürgermeister Görke. Die Straße hat derzeit keine ausreichende Entwässerung und somit fließt offenbar viel Regenwasser in Richtung Sportplatz ab. Um das zu ändern, laufen zurzeit noch die Planungen für die Straße, wie Kreis-Bauamtsleiter Dieter Peschel sagt: „Das wird sich bis ins Jahr 2017 hinziehen. Danach wird die Maßnahme 2017 oder 2018 umgesetzt.“ Eher soll am Sportplatz laut Gemeinde nicht gebaut werden.

So lange möchte Frank Haschke von Blau-Weiß Obercunnersdorf allerdings nicht warten. „Die Straße tangiert uns relativ wenig“, sagt er. So viel Regenwasser fließe nicht in Richtung Sportplatz ab, dass er den Rasen gefährden würde. Er schlägt eine Rinne vor, die das Wasser vom Spielfeld fernhalten würde. Vonseiten des Vereins wurden sich jedenfalls schon viele Gedanken über ihre Heimspielstätte gemacht.

Bei den vielen Fragen, die es noch zu klären gibt, scheinen sich die Fußballer noch einige Zeit gedulden müssen, bevor sie dann auf grünen Geläuf auf Punktejagd gehen können. Möglicherweise noch einige Jahre. Sicher ist aber, dass alle Seiten daran arbeiten, dass die Blau-Weißen ihren Rasen bekommen.

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