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Warum die B 96 eine Traumstraße ist

Anfang März läuft im ZDF eine Dokumentation, die Orte und Menschen entlang der Straße in den Fokus stellt.

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Großpostwitz ist eine der unzähligen Gemeinden an der B 96.
Großpostwitz ist eine der unzähligen Gemeinden an der B 96. © Archivfoto: Uwe Soeder

Bautzen. „Roadtrip auf der Straße der Träume“ lautet der Titel einer zweiteiligen Reportage über die Bundesstraße 96 von Maike Materne, die das ZDF ab dem 3. März sendet. Der Film zeichnet den Weg auf der B 96 vom Zittauer Altstadtring bis nach Hoyerswerda nach. Dabei werden Städte und Menschen entlang dieses Wegs vorgestellt. In Zittau ist das Felix Matthias Weickelt. Der Musikpädagoge kam nach seinem Studium nach Zittau zurück. Anhand dieses Beispiels thematisiert die Reportage den Mangel an jungen Leuten in der Stadt: „Die Jungen müssen bleiben und anpacken, denn hier kann man mittlerweile gut leben und hat große Chancen“, sagt er.

Auch die Produktionshallen des ehemaligen Robur-Werks werden betrachtet. Die alte Industriearchitektur steht unter Denkmalschutz und zerfällt immer mehr. Früher wurden hier Motoren, Achsen und Karosserierahmen für Lkw gebaut. Im VEB Robur-Werke Zittau waren 5.000 Menschen beschäftigt. Nach der Wende verhandelte der letzte Direktor Johannes Dünsch mit der Treuhand. 1.200 Jobs sollten erhalten bleiben, dann aber wurde das Werk 1991 geschlossen.

Nur 13 Kilometer von Zittau entfernt steht direkt an der B 96 in Oderwitz eines der Oberlausitzer Umgebindehäuser, die Feinbäckerei Otto. Seit 1894 ist das Haus ein familiengeführter Handwerksbetrieb und wird heute von Babette und Roman Otto geführt. In den vergangenen Jahren hat das Ehepaar viel investiert, beschäftigt 20 Angestellte und verwöhnt die Kunden mit alten und regionale Rezepturen.

Erfolgreich produziert man auch in der Bierbrauerei in Eibau. Die Chefin Julia Böhmer hat einen großen Anteil daran. „Bier ist ein tolles Thema“, sagt sie, „man kommt immer sofort ins Gespräch“. Seit 2010 hat sie die Ausrichtung des mittelständischen Unternehmens maßgeblich bestimmt und das Exportgeschäft angekurbelt. Eibauer Bier wird heute bis nach China, Japan, Russland und Korea exportiert.

Durch eine Hügellandschaft schlängelt sich die B 96 durch die Oberlausitz. Rund 6.000 Umgebindehäuser gibt es noch. Die alte Volksbauweise ist einmalig in Europa und prägt die Landschaft an diesem Teil der B 96.

Weiter geht die Reportage auf die aufwendig sanierte Altstadt von Bautzen, das dortige sorbische Restaurant „Wjelbik“ und den ehemaligen Stasi-Knast ein. Als Untersuchungshaft geführt, war er seit 1956 der Strafvollzug für politische Häftlinge in der DDR und einziges Gefängnis, welches direkt der Staatssicherheit unterstellt war. Heute ist der Gebäudekomplex Gedenkstätte. Hoyerswerda ist die nächste Station. Hier entstand an der B 96 die erste sozialistische Großsiedlung in Plattenbauweise. Bis in die späten 1980er-Jahre wurden zehn Wohnkomplexe gebaut. Hinter Hoyerswerda verlässt die B 96 den Freistaat Sachsen und nähert sich den Braunkohlegruben der Lausitz und dem Lausitzer Seenland. Von hier geht es direkt nach Berlin - doch das wird dann im zweiten Teil der Reportage erzählt. (SZ/mrc, dpa)

Sonntag, 3. März, 18 Uhr, im ZDF. Danach in der Mediathek des Senders zu sehen.