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Was Gregor Gysi bewundernswert findet

Was Guido Westerwelle vom Alter erwartet, was Peter Ramsauer so klimpert und was sich der kleine Gysi nicht traut.

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Von Peter Heimann

Gregor Gysi bewundert Hape Kerkeling. Der kleine linke Anwalt, der eindeutig zu den besseren und erfolgreicheren Unterhaltern in der Politik zählt, verriet gerade, dass er seit Langem den Mut des Comedians schätze. Beispielsweise, als Kerkeling verkleidet als niederländische Königin Beatrix Protokoll und Sicherheitsleute mit dem simplen Satz in helle Aufregung versetzte „Jetzt gehen wir lecker Mittag essen!“ Die Geschichte ist inzwischen Legende: Wenige Minuten vor dem eigentlichen Besuch der Königin fuhr Kerkeling in einer großen schwarzen Limousine an allen Schranken vorbei vor dem Schloss Bellevue vor. Niemand vom Wachpersonal oder den Bediensteten merkte anfangs, dass es sich nicht um die echte Königin handelte. Erst als der junge Hape Interviews gab: „Hallo, ich bin die Trixi“

Gysi jedenfalls hat die schon20 Jahre zurückliegende Geschichte offenbar schwer beeindruckt: „Ich könnte zwar auch auf die Idee kommen, Königin Beatrix zu spielen. Aber ich würde es mich nie trauen.“ Nun ja. Immerhin traute sich Gysi Ende 1989 den unattraktivsten Job zu übernehmen, der damals in Deutschland zu vergeben war: Er wurde SED/PDS-Chef. Und Kerkeling? Der will noch nicht mal Gottschalk werden, sondern lieber Horst Schlämmer bleiben.

Guido Westerwelle sieht seinem 50. Geburtstag Ende Dezember gelassen entgegen. Das Datum sei zwar „auf jeden Fall ein Einschnitt“, sagte er einer Illustrierten, er wolle das aber nicht überbewerten: „Wie heißt es so schön: 40 ist das Alter der Jugend, 50 ist die Jugend des Alters.“ Natürlich frage man sich, was man im Leben bewegt habe und was man noch schaffen möchte, sagte der Ex-FDP-Chef, der mit dem Eventmanager Michael Mronz verheiratet ist. „Eine stabile Partnerschaft ist sehr wichtig. Vor allem wenn es stürmt und hagelt und beide rund um die Uhr arbeiten. Das ist bei uns nicht anders als bei anderen Partnern.“ Für die politikfreie Zeit haben die beiden gerade vorgesorgt. Sie kauften auf Mallorca ein Sommerhäuschen, 400 Quadratmeter Wohnfläche, mit Außenpool. Da kann man auch im Alter schön baden gehen.

Peter Ramsauer hat so richtig in die Tasten gegriffen. Der CSU-Politiker, für Verkehr und Bauen zuständig, hat sich ans Klavier gesetzt und für die CD „Adagio im Auto“ einen Mozart aufgenommen. „In einem langsamen Satz von Mozart stecken mehr Geheimnisse als im gesamten Bundesverkehrswegeplan“, so Ramsauer. Die Produktion soll Fahrer ermuntern, den Fuß vom Gas zu nehmen. Ramsauer spielt Klavier seitdem er neun ist, und wollte auch mal Konzertpianist werden. „Die größte Herausforderung war, mich vom Klimperniveau wieder hochzuarbeiten“, sagte Ramsauer, der drei Monate für die Aufnahme übte. Die Methode wäre mitunter auch in der Politik von Nutzen.