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Was schmeckt Wenzel am besten?

Auf Bautzens Weihnachtsmarkt wetteifern besondere Leckerbissen um die Gunst der Besucher. Auch die SZ hat probiert.

Von Madeleine Siegl-Mickisch
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Ein reichhaltiger Burger als Mahlzeit für einen König? Pavel Hosticka empfiehlt die „Wenzelskrone“. Mit dieser Kreation beteiligt sich der Hexenhäusel-Stand auf dem Bautzener Wenzelsmarkt am Wettbewerb um Wenzels Lieblingsleckerbissen. 15 Anbieter machen
Ein reichhaltiger Burger als Mahlzeit für einen König? Pavel Hosticka empfiehlt die „Wenzelskrone“. Mit dieser Kreation beteiligt sich der Hexenhäusel-Stand auf dem Bautzener Wenzelsmarkt am Wettbewerb um Wenzels Lieblingsleckerbissen. 15 Anbieter machen © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Das sieht appetitlich aus. Ein Burger mit Rindfleisch, Bacon, saurer Gurke, Cheddar-Käse, Tomaten und Salat. Dazu hat Pavel Hosticka noch eine spezielle Sauce gemischt. Das Ganze nennt sich „Wenzelskrone“ und wird auf dem Bautzener Wenzelsmarkt im Hexenhäusel auf der Reichenstraße angeboten. Der Stand kurz vorm Hauptmarkt ist nur eine Station auf einer langen Schlemmermeile. Denn zum zweiten Mal wird auf dem Bautzener Weihnachtsmarkt „Wenzels Lieblingsleckerbissen“ gesucht – und 15 Anbieter machen beim Wettbewerb mit. An ihren Ständen weist ein König-Wenzel-Logo darauf hin.

Jury kostet sich durch die Angebote

Die Stadt als Veranstalter hat die Gastronomen aufgerufen, besondere Leckerbissen speziell für den Wenzelsmarkt zu kreieren. Seit Beginn des Marktes kostet sich eine zehnköpfige Jury durch alle Angebote. Von herzhaft bis süß ist alles dabei: mal klassisch und wenig ausgefallen wie Rauchwurst oder Bier-Bratwurst, mal als eher ungewöhnliche Kombination wie Crêpes mit Frischkäse und Oberlausitzer Leinöl. Zwar kommt wie im Vorjahr auch diesmal viel Fleischhaltiges auf die Pappe oder in die Serviette. Aber auch wer kein oder nicht immer Fleisch essen mag, muss nicht hungrig bleiben. Neben der besonderen Crêpes-Version mit Oberlausitz-Touch bietet sich da die Spätzle-Champignon-Pfanne mit Pilz-Käse-Soße an. Der besondere Clou dabei: Sie wird in einer essbaren Schale serviert. Was der Jury am besten geschmeckt und somit die meisten Punkte bekommen hat, steht am Sonntag fest. Dann wird der Lieblingsleckerbissen 2018 gekürt.

Besucher stehen schon mal Schlange

Bei der Premiere des Wettbewerbs im vorigen Jahr machte eine süße Leckerei das Rennen: der Baumstriezel mit Glühwein-Geschmack von Familie Szuppancsics. Mit dem Stand auf dem Kornmarkt erweiterten die Ungarn, die seit einigen Jahren in Schirgiswalde leben, 2017 ihr Angebot auf dem Bautzener Weihnachtsmarkt. Bekannt sind sie hier seit Längerem vor allem durch Langos und Bauernpizza, wofür die Besucher am Stand auf der Reichenstraße auch schon mal Schlange stehen. Neuerdings gewinnt Hajnalka Szuppancsics aber auch mit Süßem zunehmend Stammkunden. So fragen auch in diesem Jahr einige nach dem Glühwein-Baumstriezel. Doch den gibt es diesmal nicht, dafür gleich mehrere andere Neuheiten. Unter anderem bietet Hajnalka Szuppancsics den Striezel jetzt zerkleinert und mit verschiedenen Saucen zum Dippen in einer Schale an. Oder als Dessert zum Löffeln in einem Becher mit Vanillesoße und roter Grütze oder mit Grieß und Zimt. „Ich habe noch viele Ideen“, sagt die Ungarin, die sich mittlerweile in der Oberlausitz heimisch fühlt. So soll es bei ihr im nächsten Jahr auch herzhafte Versionen des gewickelten Hefegebäcks geben. Aber in diesem Jahr dominiert noch einmal das Süße: Als ihren Wettbewerbsbeitrag schickt Hajnalka Szuppancsics einen Tannenbaumstriezel mit Fichtensoße ins Rennen. Am häufigsten bestellen die Kunden bei ihr aber einen Klassiker: den Striezel mit Zimt.

Crêpes mit Oberlausitzer Leinöl und Frischkäse: gibt’s bei Schwarz Crêpes am Stand 52 auf der Reichenstraße. Leckere fleischlose Alternative mit Oberlausitzer Touch, kostet 4,50 Euro  
Crêpes mit Oberlausitzer Leinöl und Frischkäse: gibt’s bei Schwarz Crêpes am Stand 52 auf der Reichenstraße. Leckere fleischlose Alternative mit Oberlausitzer Touch, kostet 4,50 Euro  
Original Bautzener Rauchwurst: gibt’s bei Wurst-Franz am Stand 54 auf der Reichenstraße. Ein Klassiker ohne Schnickschnack für alle Wurst-Fans, kostet 2,50 Euro
Original Bautzener Rauchwurst: gibt’s bei Wurst-Franz am Stand 54 auf der Reichenstraße. Ein Klassiker ohne Schnickschnack für alle Wurst-Fans, kostet 2,50 Euro
frischgebackene Waffel mit Nutella und Schlagsahne: gibt’s bei Softeis Heintze am Stand 76 auf dem Kornmarkt. Süße Versuchung für alle Leckermäuler, kostet 3,50 Euro
frischgebackene Waffel mit Nutella und Schlagsahne: gibt’s bei Softeis Heintze am Stand 76 auf dem Kornmarkt. Süße Versuchung für alle Leckermäuler, kostet 3,50 Euro
Bier-Bratwurst: gibt’s bei Partyservice Oswald am Stand 60 auf dem Kornmarkt: Noch ein schnörkelloser Klassiker für Wurst-Fans, kostet 3,50 Euro
Bier-Bratwurst: gibt’s bei Partyservice Oswald am Stand 60 auf dem Kornmarkt: Noch ein schnörkelloser Klassiker für Wurst-Fans, kostet 3,50 Euro
Spätzle-Champignon-Pfanne mit hausgemachter Pilz-Käsesoße und Parmesan: gibt’s bei der Oberlausitzer Champignon-Pfanne am Stand 80 auf dem Kornmarkt. Angenehm würzige Alternative für alle, die es fleischlos mögen, kostet 5 Euro
Spätzle-Champignon-Pfanne mit hausgemachter Pilz-Käsesoße und Parmesan: gibt’s bei der Oberlausitzer Champignon-Pfanne am Stand 80 auf dem Kornmarkt. Angenehm würzige Alternative für alle, die es fleischlos mögen, kostet 5 Euro
Burger „Wenzelskrone“: gibt’s im Hexenhäusel, Stand 26 auf der Reichenstraße. Kreatives Schwergewicht unter Wenzels Leckerbissen, kostet 6,50 Euro 
Burger „Wenzelskrone“: gibt’s im Hexenhäusel, Stand 26 auf der Reichenstraße. Kreatives Schwergewicht unter Wenzels Leckerbissen, kostet 6,50 Euro 
Rinderbratwurst mit Honig-Senf-Dip: gibt’s bei Tierisches Mittelalter „Asinarius“ am Stand 20 auf dem Hauptmarkt. Der besondere Dip bringt Abwechslung auf die Wurst, kostet 3 Euro
Rinderbratwurst mit Honig-Senf-Dip: gibt’s bei Tierisches Mittelalter „Asinarius“ am Stand 20 auf dem Hauptmarkt. Der besondere Dip bringt Abwechslung auf die Wurst, kostet 3 Euro
Bautzener Biertaler: gibt’s beim Oberlausitzer Schlemmerhäusel am Stand 1 auf dem Hauptmarkt. Etwas für den kleinen Hunger als Alternative zur obligatorischen Bratwurst, kostet 2 Euro
Bautzener Biertaler: gibt’s beim Oberlausitzer Schlemmerhäusel am Stand 1 auf dem Hauptmarkt. Etwas für den kleinen Hunger als Alternative zur obligatorischen Bratwurst, kostet 2 Euro
Tannenbaumstriezel mit Fichtensoße: gibt’s bei Szuppancsics Baumstriezelhändler am Stand 82 auf dem Kornmarkt. Süße Neuinterpretation des bekannten Baumstriezels, kostet 5 Euro
Tannenbaumstriezel mit Fichtensoße: gibt’s bei Szuppancsics Baumstriezelhändler am Stand 82 auf dem Kornmarkt. Süße Neuinterpretation des bekannten Baumstriezels, kostet 5 Euro
gefülltes Bauernbrot mit Knoblauch-Mandel-Dip: gibt’s beim Brot-Baron am Stand 69 auf dem Kornmarkt. Ein Sattmacher mit verschiedenen Füllungen zur Auswahl, kostet 5 Euro
gefülltes Bauernbrot mit Knoblauch-Mandel-Dip: gibt’s beim Brot-Baron am Stand 69 auf dem Kornmarkt. Ein Sattmacher mit verschiedenen Füllungen zur Auswahl, kostet 5 Euro
Wenzels Curryboulette: gibt’s bei Annetts Spezialitäten vom Holzkohlegrill am Stand 63 auf dem Kornmarkt. Schön scharfe Alternative zur Currywurst, kostet 4 Euro
Wenzels Curryboulette: gibt’s bei Annetts Spezialitäten vom Holzkohlegrill am Stand 63 auf dem Kornmarkt. Schön scharfe Alternative zur Currywurst, kostet 4 Euro
Wenzels Lieblings-Quarkbällchen mit Kakao und Pfefferkuchengeschmack: gibt’s bei der Schlemmerhütte am Stand 58 auf dem Kornmarkt. Ein Weihnachtsmarkt-Klassiker in neuer Geschmacksrichtung, kostet 1 Euro pro Stück
Wenzels Lieblings-Quarkbällchen mit Kakao und Pfefferkuchengeschmack: gibt’s bei der Schlemmerhütte am Stand 58 auf dem Kornmarkt. Ein Weihnachtsmarkt-Klassiker in neuer Geschmacksrichtung, kostet 1 Euro pro Stück
Kirschauer Stockfisch: gibt’s bei den Kirschauer Aquakulturen am Stand 59 auf dem Kornmarkt. Eine Art Fischboulette im Bierteig am Stiel, kostet 2,50 Euro
Kirschauer Stockfisch: gibt’s bei den Kirschauer Aquakulturen am Stand 59 auf dem Kornmarkt. Eine Art Fischboulette im Bierteig am Stiel, kostet 2,50 Euro
Crêpes mit Nutella und Eierlikör: gibt’s beim Kartoffelhaus Brand am Stand 42 auf der Reichenstraße. Süßer beschwipster Weihnachtsmarkt-Klassiker, kostet 4,50 Euro
Crêpes mit Nutella und Eierlikör: gibt’s beim Kartoffelhaus Brand am Stand 42 auf der Reichenstraße. Süßer beschwipster Weihnachtsmarkt-Klassiker, kostet 4,50 Euro
König Wenzels feuriger Gulasch mit Nudeln: komplette kleine leckere Mahlzeit, kostet 5,90 Euro   
König Wenzels feuriger Gulasch mit Nudeln: komplette kleine leckere Mahlzeit, kostet 5,90 Euro   

Neuheiten brauchen ihre Zeit

Was Neues muss sich eben erst herumsprechen. Diese Erfahrung macht auch Markus Kretschmar, einer der langjährigen Wenzelsmarkt-Anbieter. Sein Hexenhäusel, das er neben zwei weiteren Ständen betreibt, steuern die Kunden bisher vor allem wegen der diversen Glühweinsorten und der verschiedenen Suppen an. Mit dem „Wenzelskrone“-Burger beteiligt er sich zum ersten Mal am Leckerbissen-Wettbewerb. „Wir wollten nichts nachmachen, sondern etwas anbieten, was es sonst noch nicht gibt auf dem Markt“, sagt Kretschmar. Anfangs reichten seine Mitarbeiter nur wenige Burger über den Tresen, jetzt seien es schon um die 50 Stück am Tag.

Kreation hätte vielleicht auch König Wenzel geschmeckt

Gut vorstellbar, dass die besondere Kreation auch König Wenzel geschmeckt hätte. Der böhmische Herrscher ist bekanntlich Namensgeber des Bautzener Wenzelsmarktes, denn er verlieh 1384 der Stadt das Recht, in der Zeit vor Weihnachten einen Markt abzuhalten. In seinem Namen wird nun auch der beliebteste Leckerbissen gesucht. Und vielleicht setzt er diesmal ja der „Wenzelskrone“ die Krone auf ...

Wenzels Lieblings-Leckerbissen wird am Sonntag, 14 Uhr, auf der Bühne auf dem Hauptmarkt gekürt.