Merken

Wasser als Straßensperre

Die Stadt verwendet seit diesem Jahr gut 100 blaue Behälter, um vor Anschlägen zu schützen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Niklas Hartwich

Von Niklas Hartwich

Noch neun Wochen sind es bis zum Striezelmarkt. Aktuell überlegt die Stadt Dresden, welche Sicherheitsmaßnahmen dort verwendet werden sollen. Möglicherweise kommen jene neuen Straßensperren zum Einsatz, die zuletzt beim Stadtfest aufgestellt wurden. Das Besondere: Sie waren mit Wasser gefüllt. Stadtfestorganisator Frank Schröder war zufrieden. Überzeugt habe ihn das Zertifikat der Dekra sowie die Handhabung.

102 Behälter, auch Indutainer genannt, hat die Stadt Dresden bisher gekauft. Sie wurden vor zehn Jahren von der gleichnamigen Firma aus Geven bei Münster entwickelt. Ursprünglich seien diese für die Lagerung oder den Transport von verschiedenen Stoffen gedacht gewesen, erzählt Geschäftsführer Martin Siegbert. Mit Wasser gefüllt eignen sie sich aber auch als Straßensperre, wie die Dekra vor einem Jahr zertifizierte. Bisher wurden gut 1 500 Behälter zum Beispiel nach Berlin, Hamburg, Münster oder in die Schweiz verkauft. Insgesamt fast 6 000 Mal wurde ein Indutainer als Straßensperre genutzt. Dazu werden die mannshohen Behälter auseinandergefaltet und mit jeweils 1 500 Litern Wasser befüllt. Zwei werden dann unter eine schwarze Haube gesteckt, welche wiederum mittels Haken verbunden werden.

Mit insgesamt zwölf befüllten und in zwei Reihen aufgestellten Behältern lasse sich ein 7,5 Tonnen-Lkw aufhalten, beschreibt Siegbert. „Bei höherer Geschwindigkeit und höherem Gewicht sind dementsprechend mehr Reihen notwendig.“ Das Besondere sei, dass außer Wasser keine gefährlichen Gegenstände durch die Gegend geschossen werden können. Diese könnten schwere Verletzungen verursachen. Der Aufwand zum Auf- und Abbau ist relativ gering. In wenigen Minuten können die elf Kilogramm schweren Behälter befüllt werden. Dazu ist weder ein Kran noch eine Befestigung am Fahrbahnbelag notwendig. So soll die Umwelt geschont werden. Zwischen 160 und 190 Euro kostet ein Behälter. Das eingefüllte Wasser wird dabei nicht verschmutzt.