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Wechsel in der Zittauer Johannis-Apotheke

Die bisherige Eigentümerin Silvia Woski geht in Ruhestand. Mit der Übernahme von Henrik Wintzen soll es einen nahtlosen Übergang geben.

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© Rafael Sampedro

Von Holger Gutte

Zittau. Silvia Woski blickt gern auf ihre Zeit als Apothekerin zurück. Seit 1978 hat die heute 64-jährige Neugersdorferin diesen Beruf buchstäblich gelebt. Damals fing sie in der Marien-Apotheke in Zittau an und wechselte 1984 ins Stadtzentrum in die Johannis-Apotheke. Bis heute ist sie dortgeblieben. Nun geht sie in den verdienten Ruhestand. „Ich habe mich schon vor einem Jahr damit beschäftigt und nach einem geeigneten Nachfolger gesucht“, sagt sie. Und mit Henrik Wintzen hatte sie ihn schnell gefunden. Er übernimmt die Johannis-Apotheke am 1. März 2018.

„Wir haben natürlich in der Familie darüber gesprochen, aber uns auch relativ zeitnah für die Übernahme der Apotheke entschieden“, sagt der 44-Jährige. Entscheidend ist dabei für ihn vor allem gewesen, dass Silvia Woski und er unabhängig voneinander vieles gleich gemacht haben, die Apotheken gut zusammen passen und sich nun sogar ergänzen. „Wir benutzen das gleiche Computersystem, denken ähnlich bei der Mitarbeiterführung und haben schnell gemerkt, dass wir auf der gleichen Wellenlänge schwimmen“, schildert Henrik Wintzen.

„Wenn Beratung, Service und das Team gut funktionieren, merkt das auch der Kunde“, fügt Silvia Woski hinzu. Für Henrik Wintzen gibt es deshalb auch keinen Grund, irgendetwas zu ändern. Er übernimmt alle 16 Mitarbeiter. Und auch der Name Johannis-Apotheke wird weitergeführt. Die Kunden werden quasi vom Eigentümerwechsel nichts spüren. Das soll nahtlos geschehen.

Silvia Woski blickt auf eine stressige, aber zugleich schöne Herausforderung zurück. Wie in so vielen anderen Branchen auch, ist nach der Wende der Wechsel in die Marktwirtschaft nicht einfach gewesen. Nun führte sie die Apotheke als Eigentümerin weiter.

Bereits mehrmals hat sie in den letzten 27 Jahren die Johannis-Apotheke umgebaut. Seit 1991 haben die Kunden hier beispielsweise eine freie Sichtwahl im Verkaufsraum. Für das Personal viel einfacher zu handhaben, befinden sich die Medikamente in Schubschrankanlagen. „Wir haben ein modernes Warenlager, das nicht mit dem aus DDR-Zeiten zu vergleichen ist“, schildert sie. Die Medikamente werden in einem Kommissionier-Automaten gelagert. Von dem aus gelangt die gewünschte Arznei beim Einscannen der Rezepte automatisch in den Verkaufsraum. Die Mitarbeiter brauchen dafür den Verkaufsraum nicht mehr verlassen und haben so mehr Zeit für die Kundenberatung. Silvia Woski hat all die Veränderungen seit der Wiedervereinigung im Apothekerbereich gern mitgestaltet. Und sie ist stolz auf ihr pharmazeutisches Steril-Labor. „Das ist schon eine Besonderheit der Johannis-Apotheke und eine Herausforderung“, sagt auch Henrik Wintzen. Injektionen und Infusionen für Schmerz- und Krebsmedikamente können darin hergestellt werden. Das gibt es sonst erst in Dresden und Cottbus wieder, berichten sie.

Henrik Wintzen betreibt nun ab Donnerstag neben der Marien-Apotheke in Seifhennersdorf, der Fontane-Apotheke in Oderwitz und der Hubertus-Apotheke in Olbersdorf auch die Johannis-Apotheke in Zittau. Zu den 30 Mitarbeitern kommen jetzt also noch einmal 16 weitere hinzu. So wie Silvia Woski hat er stets darauf geachtet, dass es in seinen Apotheken immer eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Fachkräften gibt. Viele davon sind bei ihm ausgebildet worden. Und daran will der Apotheker auch festhalten.

Silvia Woski tritt aber nicht ab, ohne ihrer gesamten Mannschaft zu danken. „Ohne so ein tolles Team hätten wir das in all den Jahren nicht erreicht“, sagt sie.