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Wege aus dem Parkchaos

In der Adventszeit wird Pirnas Zentrum regelmäßig zugeparkt. Ein Parkkonzept gibt es nicht, aber zusätzliche Stellflächen.

Von Thomas Möckel
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An der Ziegelstraße gibt es während es Canalettomarktes einen zusätzlichen Parkplatz mit 50 Stellplätzen. Allerdings ist das Areal schwer zu finden und zu erreichen, daher füllt sich der Platz – wenn überhaupt – immer erst gegen Abend.
An der Ziegelstraße gibt es während es Canalettomarktes einen zusätzlichen Parkplatz mit 50 Stellplätzen. Allerdings ist das Areal schwer zu finden und zu erreichen, daher füllt sich der Platz – wenn überhaupt – immer erst gegen Abend. © Daniel Förster

Gästen, die mit dem Auto über die Autobahn zum diesjährigen Canalettomarkt nach Pirna reisen, geben die Marktveranstalter auf ihrer Internetseite folgenden Hinweis: „Folgen Sie der Ausschilderung „Pirna-Altstadt“ und biegen rechts auf die B 172 ab. Der Pirnaer Markt ist während des Canalettosmarktes für den Autoverkehr gesperrt. In der unmittelbaren Umgebung finden Sie aber zahlreiche Parkmöglichkeiten.“

So erfreulich der Zustrom in Pirnas innerstes Zentrum für die Markthändler und Innenstadt-Gewerbler auch sein dürfte, für Anwohner, Rettungskräfte und letztlich auch für die Besucher ist der Lockruf vor allem eines: lästig.

Schon zu normalen Zeiten reichen die Parkplätze vorn und hinten nicht, zur Weihnachtsmarkt-Zeit wird es dann regelmäßig prekär, im vergangenen Jahr endete es in einem regelrechten Parkchaos. Solche Szenen, so die Forderung an die Stadt, sollten sich keinesfalls wiederholen.

Doch ein einheitliches Parkkonzept, wie beispielsweise zum diesjährigen Stadtfest, gibt es nicht, obwohl es die Stadtratsfraktionen „Pirna kann mehr – Blaue Wende“ und „Wir für Pirna – Freie Wähler“ im Vorfeld anmahnten. Stattdessen setzt das Rathaus auf die vorhandenen Parkplätze und einige Zusatzflächen, zu denen die Weihnachtsmarktbesucher zielgerichtet geleitet werden sollen. So weist Pirna unter anderem auf den Parkplatz im Schlosspark Sonnenstein hin, 85 Stellplätze gibt es dort, die sich allerdings erst nach Feierabend allmählich lichten, wenn die Berufspendler verschwunden sind. Er ist zwar vergleichsweise preiswert, die Tagesgebühr kostet einen Euro, er liegt aber nicht ganz in unmittelbarer Nähe des Canalettomarktes. Auch das Parkhaus vom Landratsamt im Schlosspark bietet bis 22 Uhr Stellflächen, am Wochenende ist es jedoch geschlossen. Hingegen hat sich das Rathaus mit dem Betreiber geeinigt, dass das Parkhaus „Stadtmitte“ jetzt an allen Adventswochenenden geöffnet ist, was bislang nicht der Fall war.

Der einzig wirkliche zusätzliche Parkplatz ist eine Fläche mit 50 Stellplätzen an der Ziegelstraße in der Schifftorvorstadt, die ein Privater zur Verfügung stellte. Die Tagesgebühr kostet dort drei Euro. Das Problem allerdings: um dorthin zu gelangen, müssen sich Autofahrer über die schmale Straße am Steinplatz schlängeln, viele Besucher finden sich in der ohnehin schon engen Schifftorstadt nicht zurecht.

Hier kann parken

Parkhäuser: Altstadt (Grohmannstraße), Stadtmitte (Robert-Koch-Straße), Am Steinplatz sowie Landratsamt (Schlosspark - nur wochentags);

Öffentliche Parkplätze: rund um die Altstadt (kostenpflichtig, teilweise zeitbeschränkt), P+R am Bahnhof/Busbahnhof (kostenfrei) sowie Elbeparkplatz Copitz (kostenfrei);

Private Parkplätze: im Schlosspark Sonnenstein (1 Euro/Tag) sowie Ziegelstraße (3 Euro/Tag). (SZ)

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Und so musste das Ordnungsamt an den vergangenen beiden Wochenenden wieder ausschwärmen, um jede Menge Falschparker abzustrafen. Laut dem Rathaus kassierten vor allem jene Gäste, die sich auf Anwohnerparkplätze gestellt hatten, ein Bußgeld.

Ein Parkkonzept mit zentraler Stellfläche im Gewerbegebiet „An der Elbe“ nebst Shuttlebus wie zum Stadtfest war für die Stadt dennoch keine Alternative. Laut dem Rathaus sei ein solcher Pendelverkehr für die Dauer des Weihnachtsmarktes viel zu teuer. Bei dem Matschwetter zurzeit sei der Interims-Parkplatz ohnehin unbenutzbar, zudem gebe es dort kein Licht, sodass Gäste hätten im Dunkeln zu ihren Autos tappen müssen.

Stattdessen empfiehlt die Stadt den Besuchern weiterhin, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Wer mit dem Zug kommt, kann gleich mit demselben Ticket vom Bahnhofsvorplatz mit dem Citybus in die Innenstadt fahren. Zudem sei der kostenlose Elbeparkplatz in Copitz eine Alternative für Autofahrer. Von dort aus fährt die Fähre hinüber zur Altstadt – an den Adventswochenenden freitags bis sonntags sogar verlängert bis 20.30 Uhr.