Merken

Nächster Heide-Parkplatz weg

Zwischen Radeberg und Dresden wird es künftig noch weniger Parkmöglichkeiten geben. Schuld ist die illegale Müllentsorgung.

Teilen
Folgen
NEU!
© Thorsten Eckert

Jens Fritzsche

UllersdorfLangebrück. Dass Ullersdorfs Revierförsterin Uta Krauße schon jetzt an die nächste Pilz-Saison denkt, hat keine kulinarischen Gründe. Denn ihr gehen weniger Pilz-Rezepte durch den Kopf als ärgerliche Gedanken. „In der nächsten Pilz-Saison werden die Parkplätze in der Heide noch knapper sein“, sagt sie dann. Denn über den jetzt anstehenden Winter wird ein weiterer Parkplatz entlang der Straße zwischen Radeberg und Dresden verschwinden. „Wir müssen einfach reagieren“, unterstreicht Uta Krauße. Denn die Parkmöglichkeit kurz hinterm Abzweig nach Langebrück, am linken Fahrbahnrand in Richtung Dresden, ist nicht nur bei Parkplatz- und Pilz-Suchern beliebt, „sondern auch ein schlimmer Platz für illegale Müllentsorgung“, ärgert sich die Försterin.

Und so wird der Parkplatz in den kommenden Wochen bis zum Frühjahr verschwinden. „Uns bleibt einfach keine andere Wahl“, sagt auch Heiko Müller, der für die Heide zuständige Forst-Chef. „In den vergangenen beiden Jahren hat das Problem spürbar zugenommen, wir beseitigen den Müll regelmäßig, aber es hört einfach nicht auf“, resigniert er. Also werden nun die Parkplatzschilder verschwinden, und die Fläche wird mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. „Schade, damit bleiben nur noch die Parkplätze gleich am Radeberger Ortsausgang, an der Heidemühle und am Fischhaus in Dresden – aber es geht leider nicht anders“, weiß der Forst-Chef, dass die Parkplatzsituation in der beliebten Heide damit noch knapper wird.

Trauriges Thema

Die Verursacher des Problems zur Rechenschaft zu ziehen, ist dabei schwierig, räumt Ullersdorfs Revierförsterin Krauße ein. „Wir müssten den Platz quasi rund um die Uhr bewachen, das ist illusorisch“, stellt sie klar. Denn nur wer sozusagen auf frischer Tat ertappt wird, kann auch bestraft werden. „Ansonsten müssten wir uns ein bisschen wie Müll-Detektive betätigen und nach Hinweisen den Verursacher suchen“, beschreibt Uta Krauße. Das werde zwar auch getan, „aber große Erfolge sind da nicht zu erwarten“.

Die Revierförsterin geht dabei auch davon aus, dass es sich hier nicht allein um private Entsorger handelt – „sondern so wie es aussieht, sind das auch Firmen, die sich hier einfach mal die Entsorgungskosten sparen“, ärgert sie sich. Ihr Chef Heiko Müller findet, „dass Bauherren beispielsweise oder überhaupt Auftraggeber an Firmen sich die Entsorgung der entstehenden Abfälle nachweisen lassen müssten – bezahlt wird das Ganze nämlich.“ Hier gebe es dringenden Kontroll-Bedarf, ist der Forst-Chef überzeugt.

Aber Uta Krauße hat noch ein zweites Müll-Problem. In der Straßenkurve zwischen den beiden Radeberger Ortsteilen Großerkmannsdorf und Ullersdorf nämlich. Dort werfen regelmäßig Leute ihren Müll in die Waldeinfahrt. „Wobei das vorrangig Privatleute sind“, weiß die Revierförsterin. Vor Jahren hatte sie dabei extra die rot-weiße Metall-Schranke ein Stück weit von der Straße weg in den Wald verlegen lassen. „Damit zum Beispiel die Holzlaster, die hier den Weg nutzen und regelmäßig Holz aufladen nicht den Verkehr auf der Straße behindern“, beschreibt sie. Damit allerdings können nun die illegalen Müll-Entsorger ausreichend weit in den Wald hineinfahren, um hier ungesehen ihren Dreck abzuladen. „Wir werden die Schranke nun also wieder in Richtung Straße verschieben, sodass hier die Zufahrt nicht mehr möglich ist“, stellt Uta Krauße klar, dass es auch hier einfach Konsequenzen geben müsse. „Traurig, dass wir immer wieder über dieses Thema reden müssen“, fügt die Ullersdorferin dann an.