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Nikolaus seilt sich an der Kinderklinik in Bautzen ab

Überraschung am Nikolaustag: Zwei Feuerwehrmänner verkleiden sich als Nikolaus und Engel und sorgen am Krankenhaus in Bautzen für leuchtende Kinderaugen.

Von Olivia Daume
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Der Nikolaus seilt sich in Bautzen  vom Krankenhausdach auf Höhe der Kinderklinik-Station ab. Sylvio Bolz von der Feuerwehr Bautzen schlüpfte dafür in die Rolle des Nikolauses.
Der Nikolaus seilt sich in Bautzen vom Krankenhausdach auf Höhe der Kinderklinik-Station ab. Sylvio Bolz von der Feuerwehr Bautzen schlüpfte dafür in die Rolle des Nikolauses. © Steffen Unger

Bautzen. Es ist Nikolaustag - und in den Oberlausitz-Kliniken in Bautzen gibt es eine besondere Überraschung. Kinderaugen schauen von der Terrasse der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Richtung Himmel und warten auf die Ankunft des Nikolauses mit seinem Engel. Und da kommen sie auch schon. Kurz nach 10 Uhr seilen sie sich nacheinander vom Dach der Klinik ab und überreichen den kleinen Patienten Geschenke.

"Wir als Berufsfeuerwehr Bautzen wollten uns in diesem Jahr erstmalig an der Nikolausaktion beteiligen und damit Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern", sagt Brandmeister Martin Kelz von der Feuerwehr Bautzen. Und das ist den beiden verkleideten Feuerwehrmännern mehr als gelungen.

Feuerwehr Bautzen erstmals bei Nikolaus-Aktion dabei

Neun Kinder, die gerade stationär in der Kinder- und Jugendmedizin behandelt werden, können den Abstieg des Nikolauses und seines Engels beobachten. Nach der geglückten Landung nähern sie sich erst zögerlich, doch dann voller Freude dem Nikolaus, um sich eine Leckerei aus seinem Beutel abzuholen. Darunter auch der sechsjährige Maximilian Schieback aus Kohlwesa bei Hochkirch.

Aufgrund einer Operation am Hals muss Maximilian den Nikolaustag im Krankenhaus verbringen. Das stimmt ihn traurig. "Ich find' es nicht so schön im Krankenhaus, weil mich in der Nacht immer die Geräte aufwecken", sagt der Sechsjährige. "Ich freu' mich schon auf Zuhause." Doch die Nikolausaktion der Feuerwehr zaubert dem Jungen ein Lächeln ins Gesicht. "Am coolsten war, wie sie sich abgeseilt haben. Und die Süßigkeiten", sagt Maximilian. "Ich hab' heute zum ersten Mal den Nikolaus gesehen."

Der sechsjährige Maximilian Schieback aus Kohlwesa gehörte zu den Kindern, die überrascht wurden.
Der sechsjährige Maximilian Schieback aus Kohlwesa gehörte zu den Kindern, die überrascht wurden. © Steffen Unger

Es ist die erste Abseilaktion dieser Art für die Feuerwehr Bautzen. "Diese Aktion wird in ganz Deutschland an vielen Klinikstandorten durch die Höhenrettungsgruppen der Berufsfeuerwehren durchgeführt", sagt Martin Kelz. Diese Gruppen sind vor allem auf das Retten aus Höhen von bis zu 200 Metern spezialisiert, in Bautzen gehören 20 Feuerwehrkameraden dazu.

Nach der Abseilaktion begibt sich der Nikolaus mit seinem Engel, dicht gefolgt von neugierigen Kindern, in die Innenräume der Station. Hier bedankt sich Bautzens Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) vor allem bei der Berufsfeuerwehr und den zahlreichen Sponsoren, darunter Edeka Zellmer und Edeka Schulze aus Bautzen sowie die Firmen Plastic Konzept Neusalza-Spremberg und Herrnhuter Sterne.

CD-Player und Spiele für die Kinderstation in Bautzen

Im Anschluss übergeben die beiden verkleideten Feuerwehrmänner CD-Player und Spiele an die Stationsschwestern. "Wir haben im Vorhinein gefragt, was auf der Kinderstation benötigt wird", sagt der als Nikolaus verkleidete Brandmeister Sylvio Bolz. Schließlich ziehen die beiden Feuerwehrmänner mit ihrem Beutel voller Leckereien durch die Räume, um auch den Kindern einen Besuch abzustatten, die nicht genug Kraft haben, um sich draußen hinzustellen.

Erst sehr kurzfristig hatten sich die beiden Brandmeister Sylvio Bolz und Hendrik Schütze dazu entschieden, bei der Aktion mitzumachen und sich als Nikolaus und Engel vom Dach der Klinik abzuseilen. Dabei wurden sie über eine Drehleiter von der anderen Seite der Klinik aus gesichert. "Vor zwei Wochen haben wir im Team die Planung das erste Mal durchgesprochen. Meine Kollegen haben sich dazu auch die Bedingungen im Krankenhaus angeschaut und dann hieß es nur noch: Feuer frei", sagt Brandmeister Martin Kelz. Er könnte sich vorstellen, die Nikolausaktion in den folgenden Jahren zu wiederholen.