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Warum Nordmanntannen in Döbeln im Trend und Blaufichten out sind

Die Anzahl der Verkäufer von Weihnachtsbäumen ist in diesem Jahr kleiner. Bei einem gibt es keine große Auswahl mehr.

Von Jens Hoyer
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Ady Endre aus Rumänien arbeitet schon seit neun Jahren beim Weihnachtsbaumverkauf von Blubäu an der Burgstraße mit. Hier gibt es nur Nordmanntannen zu kaufen.
Ady Endre aus Rumänien arbeitet schon seit neun Jahren beim Weihnachtsbaumverkauf von Blubäu an der Burgstraße mit. Hier gibt es nur Nordmanntannen zu kaufen. © Lutz Weidler

Döbeln. Heiner Zach ist extra aus Ostrau gekommen, um sich bei der RHG an der Döbelner Hainstraße einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Mit einem Praktikanten des Marktes hievt er ihn aus dem Markt und in sein Auto.

„Ich habe immer eine Nordmanntanne“, sagt der Ostrauer. Und im Prospekt hatte RHG den Baum für 14,99 Euro beworben. „Das wollte ich mir mal anschauen“, meint Zach.

„Ich muss ihn noch ein bisschen einkürzen, aber das mache ich gerne bei dem Preis.“ Wahrscheinlich wird er ihn am 23. Dezember aufstellen, bevor die Kinder aus Bayern anreisen.

RHG fast ausverkauft

Groß ist die Auswahl an Weihnachtsbäumen nicht mehr bei der RHG. „Wir sind so gut wie ausverkauft. Es war dieses Jahr Wahnsinn, wir haben schon vor dem 1. Advent 300 Bäume verkauft“, sagte RHG-Marktleiter Uwe Teichmann.

Bei RHG gibt es noch Blaufichten – aber nur eingetopft. Als Schnittbaum hat die ungeliebte Schwester der Nordmanntanne ausgedient.
Bei RHG gibt es noch Blaufichten – aber nur eingetopft. Als Schnittbaum hat die ungeliebte Schwester der Nordmanntanne ausgedient. © Jens Hoyer

Es komme auch nichts mehr nach. „Wir bestellen im Juni oder Juli die Bäume und orientieren uns immer an den Mengen des Vorjahres. Dieses Mal hat es nicht gereicht, in anderen Jahren waren Bäume übriggeblieben.“

Die Kauflust führt Teichmann auf die guten Preise zurück. Eine Standard-Nordmanntanne von 1,70 bis 2,20 Metern Größe verkauft RHG für 32,99 Euro, die ganz großen Premiumbäume bis 2,30 Meter Höhe sind für 47,49 Euro zu haben.

Blaufichten sucht man bei RHG vergeblich, zumindest als geschnittene Bäume. „Die sehen zu hässlich aus. Und sie nadeln zu schnell und spießen dann in die Auslegware.

Früher haben wir immer noch ein paar für Kunden gekauft, die sie sich in den Vorgarten stellen wollten. Aber bei einem Preis von 15 Euro kann man da auch eine Blaufichte in den Vorgarten stellen“, sagte Teichmann.

Weniger Händler

Die Anzahl der Händler, die Weihnachtsbäume verkaufen, ist in Döbeln dieses Jahr kleiner geworden. Bei Kaufland steht diesmal kein Baumhändler mehr. Etliche hundert Bäume hat Blubäu wieder auf seinem Gelände an der Burgstraße zur Auswahl.

Auch hier Nordmanntannen als Schnittbäume so weit das Auge reicht. Preis: von 16 Euro für Bäume bis einen Meter über 33,50 Euro für Exemplare von 1,50 bis 1,75 Metern bis zu 42 Euro für Bäume über zwei Meter. Gefragt seien alle Größen, sagte eine Mitarbeiterin.

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„Wir verkaufen seit 27. November. Der Verkauf läuft gut. Am Sonnabend war viel los und für nächsten Sonnabend erwarten wir das wieder.“ Die Preise seien gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen.

Aber aufgepasst: Den Baum auf den letzten Drücker zu kaufen, das könnte diesmal ins Auge gehen. Während sonst noch am 24. Dezember geöffnet war, ist diesmal schon am 23. Verkaufsschluss. Der 24. fällt auf einen Sonntag.

Peter Kottoff hat seinen Verkaufsplatz wieder im Döbelner Gewerbegebiet eingerichtet. Er ist seit kurz nach der Wende jedes Jahr in Döbeln, erst bei Marktkauf, jetzt auf dem Parkplatz von Kress, erzählt der Sauerländer. Er zieht die Bäume auf eigenen Plantagen.

20 Euro pro Meter

Das Sauerland sei eines der Hauptanbaugebiete für Weihnachtsbäume. „Angefangen habe ich mit Blaufichten, jetzt sind es nur noch Nordmanntannen“, sagt er. „Blaufichten wachsen krumm und schief.“ Seine Bäume verkauft Kottoff für 20 Euro pro Meter.

Peter Kottoff steht neben angelieferten Bäumen aus dem Sauerland, die auf dem Parkplatz von Kress im Gewerbegebiet verkauft werden.
Peter Kottoff steht neben angelieferten Bäumen aus dem Sauerland, die auf dem Parkplatz von Kress im Gewerbegebiet verkauft werden. © Lutz Weidler

So richtig ist der Sauerländer mit dem Geschäft in diesem Jahr noch nicht zufrieden. „Aber ich denke, das kommt noch. Bis Weihnachten sind es noch ein paar Tage.“

Gleich nebenan bei Toom ist eine weitere Adresse für den Weihnachtsbaumkäufer. Der Baumarkt hat vor dem Eingang eine Präsentation des Angebots aufgebaut: Schnittbäume und welche in Töpfen. Die Bäume selbst gibt es im Markt.

Bis vor ein paar Jahren waren sie draußen auf dem Parkplatz verkauft worden. Der Verkauf laufe ganz gut, sagte ein Mitarbeiter.

Am häufigsten würden die mittelgroßen Bäume für 27,99 Euro gekauft. Die kleinsten sind bei Toom für 15,99 Euro zu haben. Oben endet es bei den Exemplaren ab 2,20 Metern Größe bei 49,99 Euro.