Merken

Weihnachtsmann und Engel im Rettungswagen

In der Hitze des August hatten die Johanniter eine Idee. Daraus wird im Dezember etwas, was es in Heidenau noch nicht gab.

Teilen
Folgen
NEU!
© Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Heidenau. Keine Sorge, der Weihnachtsmann ist nicht krank. Im Gegenteil. Er ist putzmunter. Der Fototermin zusammen mit dem Engel in einem Rettungswagen ist die bildhafte Ankündigung eines zusätzlichen Auftritts, über den sich Knecht Ruprecht freut. Den Auftritt haben ihm die Johanniter-Rettungssanitäter von der Wache Heidenau/Dohna verschafft.

Die saßen in der tropischen Hitze des August zusammen und kamen zur Abkühlung ausgerechnet auf Weihnachten zu sprechen. Der Ausgangspunkt war: Wann haben die Senioren aus dem benachbarten Seniorenstift mal die Gelegenheit, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen? Aus dem ersten Gedanken wurde eine Idee, die immer mehr wuchs und nun feststeht: Am 1. und 2. Dezember gibt es einen ersten sozialen Weihnachtsmarkt im Park des Stifts auf der Burgstraße – nicht nur für die Bewohner, sondern für alle.

Sozial bedeutet, dass der Erlös zwei Projekten zugutekommt. Einmal dem neuen Kinder- und Jugendtrauerzentrum der Johanniter in Dresden, das aber auch durch die Hospizgruppen im Landkreis genutzt wird, und zum anderen Nele. Das Heidenauer behinderte Mädchen wird seit Jahren von vielen in der Stadt unterstützt. Es geht dabei vor allem um die Finanzierung der vielfältigen zusätzlichen Therapien. Für beide guten Zwecke gibt es auch eine Spendenbox – und für die Wunschzettel der Kinder einen ganz schicken selbst gebauten Briefkasten.

Der erste Weihnachtsmarkt der Retter ist aber auch ein Geschenk für Heidenau. Die Stadt bekommt damit nämlich am ersten Adventswochenende gleich zwei Märkte. Denn traditionell findet da auch der im Zentrum statt. Die Terminüberschneidung war den Retter-Organisatoren erst aufgefallen, als sie schon begonnen hatten. „Aber das wird kein Problem sein, wir sehen uns nicht als Konkurrenz“, sagt Udo Hornhauer vom Organisationsteam. Natürlich gibt es hier wie da Glühwein, Waffeln und Bratwurst. Die Johanniter wollen einen Markt, wie er früher war, nicht so kommerziell, sagen sie. Die Figuren für den Märchenwald kommen von Hoflößnitz, es wird gebastelt, am Lagerfeuer wird gesungen und Gitarre gespielt, im Zelt werden Geschichten erzählt und 100 Lichterflaschen haben die Retter schon gebastelt. Bei denen greift das Weihnachtsfieber immer mehr um sich, sagt Nicole Torma, Bereichsleiterin Rettungsdienst. „Das Schöne ist eben, dass die Ideen von den Leuten selbst gekommen sind.“ Auch die Zäune aus Baupaletten mit den weihnachtlichen Motiven. „Sie alle sind kaum zu halten“, sagt Nicole Torma. Es machen auch viele aus anderen Bereichen der Johanniter mit. Der Weihnachtsmann, der ohne Mantel und Bart Jens-Peter Schöne heißt, ist zum Beispiel Teamleiter in Dresden. Und natürlich ist die Einsatzbereitschaft auch an den Weihnachtsmarkttagen gesichert.

Wer den Rettern beim Markt helfen will, gern. Beim Auf- und Abbauen zum Beispiel. Oder wenn jemand einen kleinen oder großen Weihnachtsbaum hat. Auch jede Lichterkette hilft. Udo Hornhauer und all den anderen fällt fast täglich noch etwas ein. So kommen sie zum zweiten Mal ins Schwitzen. Die Erfahrungen, die sie dieses Jahr sammeln, sollen ihren Weihnachtsmarkt zur Tradition machen.

Damit das Attribut sozial nicht nur für die Verwendung des Erlöses zutrifft, soll auch ein Rollstuhl-Fahrdienst für die gehbehinderten Besucher eingerichtet werden. Schließlich sollen alle die Möglichkeit erhalten, den Weihnachtsmarkt am Seniorenstift zu besuchen.

Kontakt für Helfer und Spender: Tel. 0172 3795703