Nochten. Im April ist die Winterheide im Findlingspark Nochten noch immer eine Augenweide. Das müsse man den Fernsehzuschauern unbedingt zeigen, hieß es gestern. Und nicht nur das. Ein Filmteam von MDR-Garten drehte dort am Vormittag. Zum ersten Mal wurde eine komplette Sendung der MDR-Reihe im Findlingspark aufgezeichnet. Zwar habe man gehofft, dass die Natur schon weiter sei, aber zu sehen und zu filmen gab’s dennoch eine Menge.

Bei gerade mal sieben Grad Celsius und leichtem Nieselregen war es ganz und gar kein Gartenwetter. Das hielt einige Besucher aber nicht von einem Spaziergang auf dem 20 Hektar großen Gelände ab. Und auch das Filmteam um Moderator Jens Haentzschel ließ sich davon nicht abschrecken. Die Crew war zum ersten Mal überhaupt im Lausitzer Findlingspark und von der gepflegten Anlage total beeindruckt.

Haentzschel, der aus Celle bei Hannover stammt und auch privat viel reist, hatte selber die Idee zu der Sendung. Im vorigen Jahr war er in Görlitz und auf dem Rückweg zu einem Abstecher in Bad Muskau, erzählt er auf Nachfrage von TAGEBLATT. „Hand aufs Herz, dort ist im März noch nicht so viel zu holen“, sagt er. Dem Namen nach kannte er da den Findlingspark Nochten schon. Seine Lebensgefährtin sei von der Idee eines Besuchs hier aber nicht sonderlich begeistert gewesen. Er hingegen war schon ziemlich neugierig, „weil es mehr als nur Steine gibt“. Durch Zufall ergab es sich, dass er kurz nach dem Saisonstart dann doch im Findlingspark war. Dessen Einzigartigkeit faszinierte ihn dermaßen, dass er dem Team von MDR-Garten vorschlug, in dem Steingarten zu drehen. Noch dazu überzeugten seine Bilder, die er im vorigen Jahr gemacht hatte, restlos.

Dass der Findlingspark in Kürze sein 20-jähriges Bestehen begeht, habe man da noch gar nicht gewusst. An sich sei das ja kein Jubiläum im eigentlichen Sinne, aber bis zum 50. Geburtstag wolle man auf keinen Fall warten, so der MDR-Moderator. Von Ulrich Klinkert, dem Vorsitzenden des Fördervereins, sei man mit offenen Armen empfangen worden. „Es ist ein einzigartiges Kleinod vor der bizarren Kulisse des Kraftwerks Boxberg“, schwärmt Jens Haentzschel. Ebenso von der professionell gepflegten Anlage. Zwar war es gestern nach seiner Ansicht „zu feucht und zu kühl für absolut blühende Schönheiten“, aber mit der Sendung wolle man „neugierig darauf machen, dass im Mai im Steingarten mit einem Blütenmeer die Musik abgeht“.

Auf eindrucksvolle, teils mit Drohnen aufgenommene Bilder dürfen sich die Zuschauer freuen. Auch verrät Chefgärtnerin Simone Diedrich allerlei Wissenswertes. Etwa, dass die Pflanzen der Winterheide alle zehn bis zwölf Jahre getauscht und einmal pro Woche gewässert werden, man dafür eigene Brunnen habe. Wie sich der Park dem Klimawandel anpasst, auch das wird zu erfahren sein. Zu sehen am Sonntag.

Musikalische Parkführung

Wer sich an Ort und Stelle selber ein Bild machen möchte, hat dazu gleichfalls am Sonntag, 23. April, ab 14 Uhr Gelegenheit. Unter dem Motto „Frühlingserwachen“ beginnt eine musikalische Parkführung ganz traditionell mit Brot und Salz. Die Teilnehmer erfahren alles zu Findlingen, der Eiszeit und den Pflanzen im Park und erhalten Einblicke in die Geschichte der Region. Untermalt wird das Ganze mit musikalischen Akzenten. Bei einem Glas Sekt klingt die Führung nach etwa zwei Stunden aus. Dafür ist eine Voranmeldung erforderlich.

Sendetermine: MDR-Garten am Sonntag, 23.4., um 8.30 Uhr, Wiederholung Sonnabend, 29.4., um 12.15 Uhr

Musikalische Parkführung: am 23.4., 14 Uhr. Eintritt 13 Euro. Voranmeldung erforderlich: 1 035774 556352.