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Gablenz erhöht Gebühren für die Friedhöfe

In Gablenz und ihrem Ortsteil Kromlau gibt es je eine letzte Ruhestätte. Für sie gelten ab Januar 2021 neue Regelungen

Von Sabine Larbig
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Auf dem Friedhof in Kromlau, mit Trauerhalle und Kriegsgräberanlage, wurde in den letzten Jahren viel Geld in Sanierungs- und Gestaltungsarbeiten investiert.
Auf dem Friedhof in Kromlau, mit Trauerhalle und Kriegsgräberanlage, wurde in den letzten Jahren viel Geld in Sanierungs- und Gestaltungsarbeiten investiert. © Sabine Larbig

Gablenz. Die Friedhöfe von Gablenz und Kromlau sind ruhig im oder am Wald gelegen, gut erhalten, sehr gepflegt. Die Bürger wissen das zu schätzen. Doch gepflegte letzte Ruhestätten samt den dazugehörigen Nebeneinrichtungen haben ihren Preis, weshalb Gablenz im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten und Haushaltspläne die kommunalen Ausgaben für gärtnerische Gestaltung, Pflegearbeiten und Erhalt von Anlagen, Gebäuden wie der Trauerhalle, Wasserstellen, Sitzbänken, Kriegsgräbern, Beschilderungen, Wegen und Plätzen genau so gut kalkulieren muss wie die Nutzungsgebühren. Im Vorfeld der Haushaltsaufstellung für 2021 beschloss der Gemeinderat daher am Montag in seiner Sitzung einstimmig eine ab 1. Januar 2021 gültige neue Gebührenordnung. Zudem tritt zeitgleich eine neue Friedhofssatzung in Kraft. Mit dieser reagiert die Gemeinde wiederum auch auf die in beiden Orten steigende Nachfrage nach neuen und alternativen Bestattungsformen.

Reduzierung der Liegezeit

Seit etwa einem Jahr beschäftigen sich Gemeinde, Verwaltungs- und Technischer Ausschuss bereits mit der Erstellung von Friedhofssatzung und Gebührenordnung, die ihre 2011 beschlossenen Vorgänger ersetzen. Viel war im Vorfeld zu bedenken, zu beraten und abstimmen, wie Johannes Rakel, Verwaltungsausschuss-Vorsitzender, im Gemeinderat erläuterte. So sei für beide Friedhöfe neu, dass es künftig Urnenrasengräber gibt. „Das sind halbanonyme Urnengräber“, erläuterte Rakel den Räten. Bei ihnen dürften ausschließlich auf den Grabplatten Blumen und Gestecke abgelegt werden. Alles andere, also die Rasenfläche im Umfeld, sei für Pflegearbeiten frei zu halten. „Was dort steht, wird entfernt.“

Neu sei ebenfalls die Reduzierung der Liegezeiten auf 20 Jahre sowie die Einberechnung von Nebenkosten für Wasser, Müllentsorgung und andere anfallende Unterhaltungskosten in die Gebühren. Die seien, trotz Anhebung, niedriger als in Umlandgemeinden. „Das liegt daran, dass die Pflegearbeiten auf unseren Friedhöfen durch Gemeinde- und Bauhofmitarbeiter erfolgen und nicht durch Firmen“, begründete Johannes Rakel. Zumindest sei dies solange der Fall, wie die Gemeindemitarbeiter diese und alle anderen Arbeiten in der Kommune schaffen, fügte er hinzu.

Was die beschlossene Anhebung der Gebühren betrifft, so werden ab Januar nächsten Jahres für die Nutzung der Trauerhallen 100 Euro (bisher 25 Euro) fällig. Zudem sieht die neue Gebührenordnung etwa für den Nachkauf einer Urne 250 Euro vor; für ein Urnenrasengrab 550 Euro; für eine anonyme Urnengemeinschaftsstelle 450 Euro; für ein Urnenreihengrab 600 Euro (Doppelgrab 1.250 Euro) und für ein Reihen-Einzelgrab 500 Euro, wobei für Gräber von Kindern gesonderte und nach Alter beim Todestag gestaffelte Gebühren gelten.

Stetige Investitionen der Gemeinde

Dafür investiert die Gemeinde stetig in ihre Friedhöfe. 2012 wurden in Gablenz Teilbereiche umgestaltet, neue Bäume gepflanzt und ein Zaun gesetzt. 2014 widmete man sich in Kromlau der Sanierung der Kriegsgräber, wofür es einen Zuschuss der Deutschen Kriegsgräberfürsorge gab. Drei Jahre später wurde die Trauerhalle saniert. Der Friedhof an der Kirche Gablenz, wo seit 2015 keine Bestattungen mehr stattfinden, soll seinen Parkcharakter behalten.