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In Trebendorf müssen Eltern mehr fürs Kita-Essen zahlen

Mit den bisherigen Entgelten waren die Ausgaben nur etwa zur Hälfte gedeckt, weshalb die Anpassung notwendig war. Auch die Elternbeiträge steigen 2024.

Von Constanze Knappe
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Zu Beginn der Sitzung wurde Robert Sprejz (r.) als neuer Bürgermeister verpflichtet. Den Amtseid, alles zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohner zu tun, nahm ihm Frank Gärtig ab.
Zu Beginn der Sitzung wurde Robert Sprejz (r.) als neuer Bürgermeister verpflichtet. Den Amtseid, alles zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohner zu tun, nahm ihm Frank Gärtig ab. © Constanze Knappe

Trebendorf. Ab Jahresbeginn 2024 haben Eltern in der Kita „Lutki“ in Trebendorf mehr Essengeld zu zahlen. Eine Portion im Kindergarten kostet dann 4 statt der bisher 2,40 Euro. Im Hort werden für ein Mittagessen 4,50 statt 2,90 Euro fällig. Erwachsene, die an der Kinderspeisung teilnehmen, haben für ihr Essen dann jeweils 8 Euro zu zahlen. Das beschloss der Gemeinderat Trebendorf am Mittwoch einstimmig.

Dem zugrunde lag eine Neuberechnung wegen drastisch gestiegener Kosten, allen voran der Ausgaben für Personal. Für die Kinderspeisung gibt die Gemeinde im Jahr insgesamt 62.209 Euro aus. Größter Posten sind mit 48.425 Euro die Personalausgaben. Für Lebensmittel fallen Kosten von 12.652 Euro an. Die Bewirtschaftung schlägt mit 1.131 Euro zu Buche, darin sind Kosten für Heizung, Strom, Wasser, Abfall und Reinigung zusammengefasst. Diesen Ausgaben stehen die bisher von den Eltern eingenommenen Entgelte von 33.402 Euro gegenüber. Damit würde aber nur etwas mehr als die Hälfte der Ausgaben gedeckt, rechnete die Kämmerin Dana Piehl vor. Angesichts des großen Defizits blieb der Gemeinde gar nichts anderes übrig, als das Essengeld zu erhöhen.

Für die Berechnung wurde eine Essenversorgung in der Kita an jährlich 220 Tagen angesetzt. Nach Aussage von Dana Piehl nahmen im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre im Kindergarten 51 Mädchen und Jungen an der Gemeinschaftsverpflegung teil, im Hort aßen 23 Kinder mit, außerdem nutzten zwei Erwachsene diese Möglichkeit.

Schon vor einem Monat hatte sich der Gemeinderat mit der Kinderbetreuung befasst. In der Oktober-Sitzung ging es um die Elternbeiträge für die Kita „Lutki“. Ab dem 1. Januar müssen Eltern für eine neunstündige Betreuung ihres Nachwuchses im Krippenalter 260 Euro monatlich zahlen, im Kindergarten sind es 120 Euro. Für fünf Stunden im Hort werden pro Monat 58,33 Euro fällig, bei sechs Stunden 70 Euro. Auch das war einstimmig beschlossen worden. Mit der Anpassung reagierte der Gemeinderat nicht nur auf die gestiegenen Personal- und Betriebskosten. Es erfolgte zudem eine Angleichung der Elternbeiträge für alle Kitas in der Verwaltungsgemeinschaft Schleife, wie es beispielsweise auch für alle Kitas in Weißwasser – trotz unterschiedlicher Trägerschaft – der Fall ist.

Bürgermeister verpflichtet

Vor den Beschlüssen zu den Sachthemen stand in der Ratssitzung an diesem Mittwoch aber erst noch eine Personalie an. Auf Empfehlung von Hauptamtsleiterin Marion Mudra bestimmten die Gemeinderäte Frank Gärtig (WV Wir für Transparenz in Trebendorf) als das an Jahren älteste Ratmitglied dazu, den neuen Bürgermeister zu vereidigen. Am 27. August war der Einzelbewerber Robert Sprejz gewählt worden. Er war der einzige Kandidat. Gärtig nahm ihm nun das Versprechen ab, alles zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohner zu tun. Außerdem gab er Robert Sprejz auf den Weg, „nicht die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen“.

Mehrere Monate hatte Sprejz die Geschäfte der Gemeinde Trebendorf als Amtsverweser geführt. Nach der Vereidigung darf er es nun für sieben Jahre als (ehrenamtlicher) Bürgermeister tun. Damit verbunden ist auch das Recht, bei den Ratsbeschlüssen wieder mit abzustimmen.