Weißwasser
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Schlesische Schwälbchen feiern Jubiläum

Aus einer spaßigen Einlage beim ersten Karneval in Daubitz entstand ein Männerchor, der seither das kulturelle Leben in der Region bereichert.

Von Rolf Ullmann
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Die Schlesischen Schwälbchen schwenken ihre Zylinder und singen zur Begrüßung ihrer Gäste im Festzelt auf der Forest Village Ranch in Walddorf.
Die Schlesischen Schwälbchen schwenken ihre Zylinder und singen zur Begrüßung ihrer Gäste im Festzelt auf der Forest Village Ranch in Walddorf. © Rolf Ullmann

Rietschen. Als der Daubitzer Karnevalsverein vor nunmehr 30 Jahren in seinem ersten eigenen Programm zu Gast in Willi Schwabes Rumpelkammer war, schlug zugleich die Geburtsstunde der Schlesischen Schwälbchen. Am Sonntag blicken die sangesfreudigen Herren während des traditionellen Volksliedersingens in der Forest Village Ranch auf die vergangenen Jahrzehnte zurück. Ab 15 Uhr bieten sie ihren Zuhörern einmal mehr schlesische Lieder und andere Weisen dar. Sicher werden einige von ihnen dabei in Gedanken noch einmal ihren ersten Auftritt erleben. 15 Männer waren sie. Nicht alle konnten die Stimme halten und bewegten daher nur die Lippen. Den oft zu großen und mitunter verschlissenen Frack und den Zylinder hatten sie bei ihren Eltern oder Großeltern herausgekramt. Sowohl die Bekleidung als auch die Kopfbedeckung bestimmten seither ihr unverkennbares Äußere, ganz gleich an welchem Ort und zu welchem Anlass sie auftraten.

Auf die erfolgreiche Premiere folgten Auftritte bei Vereins- und Familienfeiern. Der Durchbruch und die Formierung zu einem wirklichen Männerchor mit hohem Anspruch gelang sieben Jahre später. Denn ab 1997 nahm Christine Zelder die Schlesischen Schwälbchen unter ihre Fittiche. Die Kantorin und Katechetin aus Daubitz übte von da an regelmäßig mit den sangeswilligen Herren, übte mit ihnen zahlreiche neue Lieder ein und schulte sie im mehrstimmigen Gesang. Der Kirchenchor der St. Georgskirche zu Daubitz profitierte von diesen neuen Fähigkeiten. Denn ein Großer Teil der Schlesischen Schwälbchen gehörte und gehört ihm bis zum heutigen Tag an. Vergessen war die Zeit, als der Chor nur einstimmig seine Lieder vortrug. Nun stellten die Männer unter Beweis, dass sie auch zwei-, drei- oder vierstimmig singen konnten. Als Christine Zelder gemeinsam mit ihrem Mann den Chor verließ, um zu ihrer Tochter nach Berlin zu ziehen, war das Glück dem Klangkörper erneut hold. Auf der Abschiedsfeier für die Chorleiterin begrüßten sie Martin Baldenius, der als neuer Kantor für Weißwasser vorgestellt wurde. Als ein ausgezeichneter Fachmann, der den Chorgesang perfekt beherrscht, setzte er ab November 2003 das Werk von Christine Zelder erfolgreich fort.

Seine Nachfolge trat schließlich Wolfgang Frister ab April 2015 an. Neben den Schlesischen Schwälbchen leitet der in Petershain lebende Chorleiter auch die sangesfreudigen Herren des Männerchores in Uhyst an der Spree musikalisch an.
Derzeit verbreiten 22 Sänger als die Schlesischen Schwälbchen während ihrer 15 bis 18 Auftritte pro Jahr Frohsinn unter den Zuhörern. Neben diversen Familienfeiern wirken sie unter anderem bei den Hubertus-Gottesdiensten sowie während der Festgottesdienste zum Tag der Deutschen Einheit in Daubitz mit. Einige Auftritte führten sie auch in das benachbarte Polen. Besonders eng und herzlich gestaltete sich die Sängerfreundschaft mit den beiden Männergesangvereinen in Rothenburg und Bad Muskau. So ist es ganz selbstverständlich, dass beide Klangkörper, ebenso wie der Kirchenchor Daubitz/ Rietschen, den Jubilaren am Sonntag während des Festprogrammes auf Sängerart gratulieren. Die Oberlausitzer Blasmuskanten sind dazu ebenfalls herzlich willkommen. Ein Dank gilt auch Rainer Wetzorke aus Weißwasser, der die Schwälbchen nie im Stich ließ.

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