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So soll der Unesco Geopark bekannter werden

Der Unesco Global Geopark Muskauer Faltenbogen braucht mehr Aufmerksamkeit. Einer der Macher sagt, wie das geschafft werden soll.

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Thomas Busche, Tourismus-Sachbearbeiter beim EVTZ in Klein Kölzig, und Praktikantin Natalia Zommer vor der Darstellung der Mammuts, wie sie während der Eiszeit in der Lausitz lebten.
Thomas Busche, Tourismus-Sachbearbeiter beim EVTZ in Klein Kölzig, und Praktikantin Natalia Zommer vor der Darstellung der Mammuts, wie sie während der Eiszeit in der Lausitz lebten. © Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Eine Umfrage ergab, dass der Unesco Global Geopark Muskauer Faltenbogen den meisten Befragten weder bekannt, noch die vielfältigen Erlebnisangebote bewusst sind. Das soll sich ändern. Deshalb liegt jetzt ein erweitertes touristisches Angebot vor. Nach Auswertung der Befragungen war von einem Rohdiamanten die Rede, der erst noch zum Leuchten gebracht werden müsse. Grundlage dafür ist die Zusammenarbeit mit Partnern im Geoparknetzwerk sowie in dem länderüberschreitenden Projekt der „Unesco5“, in welchem die vier Stätten der Lausitz mit einem Welterbetitel, darunter der Muskauer Park, sowie die Sorben als immaterieelles kulturelles Erbe zusammenarbeiten. Über die Vorhaben und neuen touristischen Angebote gibt Thomas Busche, Sachbearbeiter Tourismus im Projektmanagement des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit mbH (EVTZ) in Klein Kölzig, gern Auskunft.

Herr Busche, wer sind denn die Partner im Geoparknetzwerk?
Der Geopark Muskauer Faltenbogen ist von unten heraus gewachsen und hat daher wichtige Mitstreiter. Nennen möchte ich da an erster Stelle den ebenfalls in der Alten Ziegelei beheimateten Ziegeleibahnverein Klein Kölzig, mit dem wir eng zusammenarbeiten, hinzukommen Partner wie die Abenteuer-Gletscherwelt Krauschwitz, die Waldeisenbahn Muskau, der Findlingspark Nochten, das Glasmuseum Weißwasser, das Sorbische Kulturzentrum Schleife, die Sorbische Museumsscheune Bloischdorf, der Heimatverein Kromlauer Park- und Traditionspflege und das Spreekino Spremberg. Um nur Einige zu nennen.

Welchen Stellenwert hat dabei die Zusammenarbeit mit dem Sorbischen Kulturzentrum Schleife?
Im Unesco5-Projekt und in der Touristischen Gebietsgemeinschaft (TGG) Neißeland sitzen wir mit dem SKC regelmäßig am Tisch und reden über das weitere gemeinsame Vorgehen in der Oberlausitz. In unseren Veranstaltungskalender haben wir auch die Termine des SKC und der Sorbischen Museumsscheune Bloischdorf aufgenommen. Die Zusammenarbeit hat im letzten Jahr große Fortschritte gemacht und stärkt beide Partner – das Sorbische Kulturzentrum und den Geopark.

Gibt es gemeinsame Termine mit weiteren Partnern im Geoparknetzwerk?
Auf jeden Fall, auch im Rahmen des Projektes Unesco5. Alle kann ich hier nicht aufzählen, aber als Beispiele den „Tag des Geotops“ am Wochenende 14./15. September mit mehreren Angeboten, eine Woche vorher das Museumsfest der WEM Muskau mit Dampflokbetrieb auf allen drei Strecken. Am letzten Augustwochenende wiederum ist die Alte Ziegelei Klein Kölzig Anlaufpunkt für eine Veranstaltung des Lausitz Festivals: Dann kommen Shuttlebusse aus Cottbus zu uns, in das SKC und zum Schloss Bad Muskau. Damit ist unseren Projektkoordinatorinnen Susann Troppa und Ellen Beuster wirklich etwas Großartiges gelungen, denn durch dieses Event können drei der Unesco5 Partner auf einzigartige Weise gleichzeitig präsentiert werden.

Welche Veranstaltungen bietet der EVTZ bis zum Herbst rund um die Alte Ziegelei in eigener Regie bzw. zusammen mit dem Ziegeleibahn-Verein den Besuchern?
Da möchte ich an erster Stelle das Geo´nConcert am 15. Juni mit der beliebten Coverband „Colour the Sky“ aus Görlitz nennen, mit den Musikern feiern wir die geologischen Besonderheiten der Region. Es gibt Führungen durch den Ringbrandofen, kulturelle Darbietungen und Fahrten mit der Ziegeleibahn, Unterhaltung also für die ganze Familie. Am 14. September beteiligen wir uns wieder unter Federführung des Ziegeleibahn-Vereins an der Museumsnacht des Landkreises Spree-Neiße. Dazu gibt es einen kleinen Markt mit regionalen deutschen und polnischen Produkten.

Zu einem Volltreffer wurde ja, das hat sich schon herumgesprochen, Ihre Zusammenarbeit mit dem Spreekino Spremberg. Wie kam es dazu?
Mit dem Geschäftsführer des Spreekinos, Michael Apel, haben wir Kontakt aufgenommen, als wir von seiner Wanderschaft zu anderen Veranstaltungsorten erfuhren, an denen er alte Ufa-Filme aus Willi Schwabes „Rumpelkammer“ des DDR-Fernsehens gezeigt hat. Das kommt in den Veranstaltungsorten gut an, und da meinten wir, das können wir in der Alten Ziegelei auch. Wie Sie schon sagten, das wurde hier der ganz große Volltreffer. Bislang hatten wir drei ausverkaufte Veranstaltungen in unserem Konferenzsaal und der fasst immerhin 80 Besucher. Jedes Mal war auch Michael Apel zugegen und gab zu den Filmen Erläuterungen – wie sein Vorbild Willi Schwabe. Aber natürlich kommt der Spreekinochef nicht mit der Landfilmtechnik aus den Anfangsjahren der DDR. Alles ist digital, wir fahren dazu unsere zwei Beamer und die zwei Leinwände herunter. Die nächsten Veranstaltungen folgen ab dem Herbst. Anmeldungen sind schon jetzt erwünscht. Auch mit einem Kinderkino in den Sommerferien liebäugeln wir, aber da müssen wir noch einiges klären. Vielleicht mit Stichpunkt Herbst noch ein Hinweis: Die 2023 gut besuchten Ziegeleigespräche werden am 13. November fortgeführt.

Der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen widmet der EVTZ große Aufmerksamkeit. Das Interesse der Kinder ist groß, welche Veranstaltungen stehen 2024 noch ins Haus?
Unsere offenen Angebote sind für Mädels und Jungs ab sechs Jahre. Auf die Geokids warten spannende Exkursionen mit erfahrenen Geoparkführerinnen, Erlebnisse im Muskauer Faltenbogen und unentdeckte Geheimnisse der Natur. Sie bieten eine gute Ergänzung zur außerschulischen Bildung. Die weiteren Termine für 2024 können Sie unter www.muskauer-faltenbogen.de erfahren. Eine Ergänzung möchte ich dazu noch geben: Am 31. Juli findet eine geführte Kinderwanderung von Jämlitz Hütte (Start/Ziel Bushaltestelle) unter dem Thema „Wassermann und Wassermacht im Tal der Rederschnitza“ statt.

Herr Busche, Sie haben noch eine Assistentin an Ihrer Seite. Wer ist denn die junge Frau?
Das ist unsere erste Praktikantin Natalia Zommer vom Landau-Gymnasium Weißwasser. Für unsere weitere Arbeit ist es ein gutes Zeichen, wenn sich junge Leute für das Geschehen in der Heimat interessieren. Das kann ich nur weitergeben an weitere Interessenten aus Schulen der Region.