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Weißkeißel verabschiedet langjährige Räte

Über 30 Jahre engagierten sich Thomas Jurk (SPD) und Wilfried Noack (Freie Wähler) für ihren Heimatort. Beide kandidieren nicht mehr als Gemeinderäte.

Von Sabine Larbig
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Der Gemeinderat Weißkeißel verabschiedete am Donnerstag, nicht nur mit Worten, seine langjährigen Räte Wilfried Noack und Thomas Jurk (sitzend, v.r.n.l.).
Der Gemeinderat Weißkeißel verabschiedete am Donnerstag, nicht nur mit Worten, seine langjährigen Räte Wilfried Noack und Thomas Jurk (sitzend, v.r.n.l.). © Sabine Larbig

Weißkeißel. In letzter Sitzung vor der Kommunalwahl am 9. Juni wurden in Weißkeißel jene Räte offiziell verabschiedet, die sich nicht mehr zu Wahl stellen. Es sind Thomas Jurk und Wilfried Noack, die sich nach je über 30-jähriger Ehrenamtszeit aus persönlichen Gründen aus der Kommunalpolitik zurückziehen. In seiner Dankesrede ehrte Bürgermeister Andreas Lysk ihre Arbeit und Verdienste – nicht zuletzt im Bemühen, die Selbstständigkeit der Gemeinde Weißkeißel zu erhalten.

„Ich kann mich noch an den Freitag erinnern, als wir vom Innenministerium eine Information erhielten, dass wir in die Stadt Weißwasser eingemeindet werden. Das war ein Hammer. Nicht nur für den damaligen Bürgermeister Roland Spranger, der sich sofort mit dem Innenministerium in Verbindung setzte, noch am selben Tag einen Gesprächstermin in Dresden erwirkte und mit einer Delegation aus Weißkeißel anreiste. Im Ergebnis, auch dank Thomas Jurk, der damals im sächsischen Landtag war, konnten wir das abwenden und erhielten am Montag darauf eine Information, dass nur noch eine Verwaltungsgemeinschaft mit Weißwasser im Fokus stehe“, so Lysk. Die besteht seit 1. Januar 1997.Dass Bürgermeister und Räte damals die Selbstständigkeit Weißkeißels „durchgekämpft“ hätten, habe auch ihn gefreut, bekannte Thomas Jurk. Noch mehr freue es ihn, dass sein Heimatort, ohne große Industrie und Steuerzahler, stets eine „wirtschaftlich gut aufgestellte Gemeinde, die viele Investitionen ermöglichte“ geblieben sei. „Das ist ein Phänomen im Landkreis und zeigt: In Weißkeißel wurde und wird durch Räte und zwei Bürgermeister, die ich in 34 Jahren Ratsarbeit erlebte, kluge Kommunalpolitik gemacht und verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgegangen“, lobte der Ex-Wirtschaftsminister von Sachsen. Diese Arbeitsweise, so Jurk, erhoffe er sich für Weißkeißel und seine Einwohner auch weiterhin.

Als Wirtschaftsminister, erklärte Andreas Lysk, habe Thomas Jurk „immer gewusst, wo seine Wurzeln“ sind, sich intensiv für die Kreise Görlitz und Bautzen eingesetzt, in Weißkeißel „tiefe Fußabdrücke“ hinterlassen. Das gelte für seine Zeit im Bundestag, aber besonders für die im Landtag. Heute, so Lysk weiter, sehe er im Landtag keine starke Stimme mehr für die Region, werde die dort kaum wahrgenommen im Vergleich zur Vergangenheit, wo es aus und für die Region viele engagierte Landtagsabgeordnete gegeben habe.

Öffentlich gedankt wurde gleichfalls Wilfried Noack für sein jahrzehntelanges ehrenamtliche Engagement, bei dem er von Beginn stellvertretender Bürgermeister war, so eine Art „Alters- und Ehrenpräsidenten“ des Gemeinderates wurde. „Du warst stets ein ruhender Pol, trugst durch sachliche, ruhige, angenehme Art immer zu konstruktiver und erfolgreicher Ratsarbeit bei“, erklärte Lysk und auch, dass er den Abschied beider Räte bedauere und hoffe, sie bei der einen oder anderen öffentlichen Sitzung begrüßen zu dürfen.

Mit Rat weiter zur Verfügung stehen zu wollen, bekräftigten beide Ex-Räte. „Und ich gehe davon aus, dass Weißkeißel sich auch künftig weiter entwickelt, schöner, lebenswerter wird durch vorausschauende, überlegte und besonnene Verwaltungs- und Ratsarbeit“, äußerte Wilfried Noack.