Weißwasser
Merken

Ein Füchse-Punkt in der Ski-Arena

Gegen Regensburg holen die Lausitzer ein 0:2 auf, belohnen sich am Ende aber nur teilweise.

Von Frank Thümmler
 5 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nach dem Spiel ließ sich das Füchse-Team vor der Riesentribüne mit Füchse-Fans fotografieren.
Nach dem Spiel ließ sich das Füchse-Team vor der Riesentribüne mit Füchse-Fans fotografieren. © Thomas Heide

Die Lausitzer Füchse haben bei ihrem Hockey Outdoor Game in Klingenthal vor 10.600 Zuschauern einen Punkt geholt – ganz gut gegen den starken Tabellenzweiten Eisbären Regensburg, angesichts der Tabellenkonstellation und auch nach dem Spielverlauf aber eigentlich zu wenig. Die Füchse haben nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung jetzt zwei Punkte Vorsprung auf die Play-down-Zone – und noch sind fünf Spieltage zu spielen.

Das Spiel fand auf einer ungewohnten, weil kleineren Eisfläche mit NHL-Maßen statt, die vier Meter schmaler ist. Es war klar, dass das zur Folge haben würde, dass die Räume enger werden und es noch mehr Zweikämpfe geben, noch mehr Handlungsschnelligkeit gefragt sein würden. In den ersten Minuten machten das die Regensburger besser, vor allem mit ihrer Top-Reihe Yogan-Girduckis-Trivino. Das sind derzeitiger Topscorer, Top-Torjäger und Top-Vorlagengeber der Liga, die am überwiegenden Teil der Regensburger Tore beteiligt sind. Allerdings stand die Füchse-Abwehr sicher, machte die engeren Räume noch dichter und konnte sich bei den Schussversuchen der Regensburger auf ihren Torwart Galajda verlassen, auch als Füchse-Kapitän nach nur 14 Sekunden auf die Strafbank musste. Riesenchancen blieben zunächst aus. Erst als Füchse-Verteidiger Ritter den Puck von hinter dem eigenen Tor Trivino vor die Füße spielte und der plötzlich allein vor Torwart Galajda stand, lag das 0:1 in der Luft. Aber Galajda hielt, und der Nachschuss von Trivino rutschte vor der Torlinie durch den Torraum. Als sich dann die erste Überzahl für die Füchse gab, hatte Breitkreuz, der bei einer 2:1-Situation vor das Tor zog, eine gute Chance für die Füchse. Fast aber wären die Gäste in numerischer Unterzahl in Führung gegangen. Yogan wurde vor dem Tor angespielt, aber Galajda war zur Stelle. Kurz vor Ende des Drittels gab es eine weitere Überzahl für die Füchse, die sie diesmal sehr gut spielten. Bei Direktschüssen von Dove-McFalls und Grafenthin sowie einem Abfälscher von Bohac lag das 1:0 in der Luft, aber es ging torlos in die Drittelpause.

Das Mitteldrittel begann mit Verspätung, die Eisqualität machte Probleme, vor dem Füchse-Tor stand eine Pfütze. Die Feuerwehr rettete die Situation mit einem CO2-Löscher. In der verbleibenden Überzahl gelang den Füchsen nichts, deuteten aber danach durch einen Distanzschuss von Blumenschein und einen Alleingang von Kiefersauer an, bei dem er aber stolperte und deshalb noch gestört werden konnte. Als dann die Füchse nach einer Puckeroberung zu einem 4:2-Konter kamen, Mäkitalo den Abschluss suchte, der Abpraller aber bei den Regensburgern landete, ergab sich auf der anderen Seite ein 2:1-Konter, den Booth aus dem Bullykreis hoch in die kurze Ecke zum 0:1 abschloss. Galajda sah diesmal nicht gut aus. Das Tempo zog nach diesem Treffer noch einmal an. Nach einem starken Befreiungspass der Regensburger machte Booth dann seinen zweiten Treffer. Er war im 1:1 von Zauner nicht zu stoppen, schoss auf die lange Ecke und war beim Abpraller selbst zur Stelle. Die Füchse hatten eine schnelle Antwort. Breitkreuz fing einen Puck ab, spielte auf Grafenthin, der im richtigen Moment Mäkitalo vor dem Tor anspielte, der direkt zum 1:2 abzog. Die Füchse blieben gefährlich, Scheidl wurde beim Abschluss einen 2:1-Situation von den Beinen geholt. In der Überzahl zog Järveläinen mit einem Direktschuss ab, Coughler verwandelte den zweiten Nachschuss zum Ausgleich. Galajda rettete dann in einer brenzligen Situation gegen Ontl. Bei einer 2:1-Situation schloss Breitkreuz allein ab und scheiterte knapp. Als Zauner auf die Strafbank musste, rettete Galajda. Dann ergab sich für die Füchse in Unterzahl die Riesenchance zur Füchse-Führung: Scheidl lief in Penalty-Manier auf den Regensburger Torwart zu, scheiterte aber. Wenig später hatte Doppeltorschütze Booth eine ähnliche Chance, Galajda rettete.

Das Spiel selbst war spannend und teilweise rassig. Den Füchsen fehlte vor dem Tor oft wieder einmal das letzte Quäntchen.
Das Spiel selbst war spannend und teilweise rassig. Den Füchsen fehlte vor dem Tor oft wieder einmal das letzte Quäntchen. © Thomas Heide
Das Spiel war ein Riesenerlebnis für alle Beteiligten, auch für die Feuerwehrleute, die eine Pfütze vor dem Tor schnell runterkühlten.
Das Spiel war ein Riesenerlebnis für alle Beteiligten, auch für die Feuerwehrleute, die eine Pfütze vor dem Tor schnell runterkühlten. © Thomas Heide
Hier jubeln die Füchse über den 2:2-Ausgleich.
Hier jubeln die Füchse über den 2:2-Ausgleich. © Thomas Heide
Auf der Spielerbank wurde bis zuletzt mitgefiebert.
Auf der Spielerbank wurde bis zuletzt mitgefiebert. © Thomas Heide

Der Spielfluss mit hohen Tempo zu Beginn des Schlussdrittels wurde dann unterbrochen von ganz viel Pyro aus dem Weißwasseraner Fanblock, die mehr den Atem nahm als schön war. Auf dem weichen Eis sollte es mehr und mehr auch eine Konditionsfrage werden. Die Füchse machten mehr Druck, hatten in einer Überzahl durch Järveläinen, Mäkitalo und Dove-McFalls gute Chancen. Für Regensburg tankte sich Schmidt im Alleingang durch die Füchse-Abwehr und scheiterte an Galajda. Dann musste Füchse-Verteidiger Bohac (sehr kleinlich entschieden) auf die Strafbank. Galajda rettete großartig gegen Weber. Zwei Minuten vor Schluss bekam Füchse-Stürmer die Scheibe allein vor dem Tor, bekam den Puck aber nicht an Torwart McCollum vorbei, genau wie Kiefersauer wenig später. Es ging in die Verlängerung.Da riskierten die Füchse zu viel. Breitkreuz umkurvte das Tor und schoss, beide anderen Füchse-Spieler setzten nach, aber die Scheibe landete bei den Regensburgern, die einen 2:0-Konter hatten und Galajda keine Chance ließen.

Gefeiert wurde anschließend nicht; von beiden Seiten aus Respekt vor einem Anhänger der Lausitzer Füchse, der medizinisch notversorgt werden musste. Nach dem Spiel gab es leichte Entwarnung: Der Mann war wieder ansprechbar und konnte ins Krankenhaus abtransportiert werden.Für die Füchse folgen jetzt ganz entscheidende Spiele: am Dienstag in Regensburg (aktuell zwei Punkte hinter Weißwasser), dann zwei Sachsenderbys.