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Weißkeißel will alten Schlauchturm zur Brutstätte machen

Die Freiwillige Feuerwehr nutzt den Turm längst nicht mehr – dafür aber Störche. Und es könnten weitere fliegende Untermieter dazu kommen.

Von Sabine Larbig
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Das Bauhof-Lagergebäude und das Areal vorm Gemeindeamt von Weißkeißel werden saniert und umgestaltet. Auch der alte Schlauchturm wird nicht abgerissen, soll umgenutzt werden.
Das Bauhof-Lagergebäude und das Areal vorm Gemeindeamt von Weißkeißel werden saniert und umgestaltet. Auch der alte Schlauchturm wird nicht abgerissen, soll umgenutzt werden. © Sabine Larbig

Weißkeißel. Die Sanierung und Erweiterung vom Bauhof läuft. Vom alten Streugutlagergebäude ist nur wenig übrig. Jetzt wird sein bauliches Skelett schrittweise saniert, das Gebäude größer wieder aufgebaut. Denn die Lagerkapazitäten vom Bauhof reichten längst nicht mehr aus und auch Vereine – wie Zamperer, die ihre Requisiten bislang vorrangig privat lagern – suchen Lagerräume, die sie dort erhalten.

Da das Gebäude direkt neben dem Gemeindeamt und im Ortskern liegt, soll das Dorfzentrum im Zuge der Bauarbeiten ebenfalls schöner werden. Bis Sommer entstehen deshalb an der Gebäudefassade ein vertikaler Garten für Blumen, Kräuter und Gemüse sowie ebenerdige Beete. Der sogenannte „Naschgarten“ ist nur etwa 50 Meter von der örtlichen Kita entfernt, wird deshalb künftig von Erziehern und Kindern – mit Unterstützung des Seniorenvereins Weißkeißel – gepflegt und genutzt.

Überhaupt wird das Areal eine Art Dorfpark zwischen Kita, Wohnsiedlung, Gemeindeamt, Hauptstraße mit Laden und Zahnarzt. Aus der bislang einfachen Rasenfläche mit Sträuchern und einigen Großbäumen wird ein grüner Treffpunkt mit attraktiver Bepflanzung, Sitzbänken, Ruhezone, einem „Windbaum“ oder einer „Solarblume“ als innovative Energiequelle. Die liefert Strom zur Geländebeleuchtung sowie für öffentliches W-Lan sowie Handy- und E-Bike-Ladestationen. Selbst eine Grill-ecke und Hängematten wird es geben. „So schaffen wir nicht nur einen schöneren Ortskern, sondern auch Verweilmöglichkeiten für Einheimische von Senioren bis Jugend sowie Radtouristen“, begründet Bürgermeister Andreas Lysk das Gestaltungskonzept. „Und es wird wohl doch ein Jugendklub im Verwaltungsgebäude der Gemeinde einziehen. Am 30. Juni zieht da der letzte Mieter aus und zwischenzeitlich haben sich sieben engagierte Kids aus Weißkeißel bereiterklärt, den Jugendklub weiter zu führen und als Domizil das Verwaltungsgebäude zu nutzen. In Verbindung mit dem neuen Dorfplatz ist das doch ideal“, freut sich Lysk.

Doch die Weißkeißeler haben für das Areal noch weitere Ideen. So regte Gemeinderat Wilfried Noack in der Ratssitzung im März an, den dort auch befindlichen alten Schlauchturm der Freiwilligen Feuerwehr nicht wie geplant abzureißen, sondern aufzuhübschen und irgendwie zu reaktivieren. „Er war ja mal das Wahrzeichen von Weißkeißel“, begründete Noack. Bei der Gemeinde trat er offene Türen ein. Denn seit auf dem Turm ein Storchenpaar heimisch ist, sind Rückbau und Abriss vom Tisch. „Unsere Idee ist, den noch zugemauerten Turm auch zur Brutstätte für Fledermäuse und Höhlenbrüter zu machen“, informierte der Bürgermeister. Noch müsse das Vorhaben mit Experten besprochen, auf Machbarkeit geprüft werden. Zudem brauche man Fördermittel dafür. Ohne die, erklärte Andreas Lysk, gehe weder diese noch eine andere Nutzung.. „Aber wir sind für weitere Ideen und Anregungen, die bei der Gemeinde landen, offen.“

Für Wilfried Noack war schon die Aussage, den Turm unter Natur- und Tierschutzaspekten umzunutzen, verlockend. „Das könnte in das fertige Bauhof-Ensemble gut reinpassen“, meinte er. Ob die Turm-Idee bis (Spät)sommer gelingt, ist aber ebenso fraglich wie die Fertigstellung von Lager und Grünbereich. Die sollen anlässlich 50 Jahre Kita und Dorffest eingeweiht werden. „Ob es klappt, wird sich zeigen“, so der Bürgermeister-Kommentar.