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Macron: Nizza war islamistischer Terror

Im französischen Nizza hat ein Mann mehrere Menschen erstochen . Wegen des Anschlags gilt in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe.

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Französische Gerichtsmediziner treffen am Ort eines Messerangriffs in Nizza ein.
Französische Gerichtsmediziner treffen am Ort eines Messerangriffs in Nizza ein. © Valery Hache/AFP/dpa

Nizza/Avignon/Dschidda. Die Messerattacke in Nizza mit drei Toten war laut Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ein „islamistischer Terroranschlag“. Frankreich sei angegriffen worden, sagte der 42-Jährige am Donnerstag in der südfranzösischen Küstenmetropole. 

Er kündigte einen verstärkten Schutz von Kirchen und Schulen an. Der schon länger laufende inländische Anti-Terroreinsatz „Sentinelle“ des Militärs solle von bisher 3.000 auf nun 7.000 Soldaten aufgestockt werden. Macron war nach dem Anschlag in Begleitung von Ministern nach Nizza gereist.

Wegen des Anschlags gilt in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe. Es sei die Stufe „Urgence Attentat“ des Anti-Terror-Alarmplans „Vigipirate“ ausgerufen worden, sagte Premierminister Jean Castex am Donnerstag in der Nationalversammlung in Paris.

Zuvor hatte die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu der Attacke übernommen. Laut Bürgermeister Christian Estrosi wurde der mutmaßliche Angreifer festgenommen. Er habe "Allahu akbar" ("Gott ist groß") gerufen.

Polizei tötet Angreifer in Avignon

Die Polizei hat zudem im südfranzösischen Avignon einen mutmaßlichen Angreifer getötet, der Passanten mit einer Waffe bedroht haben soll. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Terrorhintergrund, berichteten Polizeikreise am Donnerstag. Der Zwischenfall ereignete sich kurz nach dem Vorfall in Nizza. 

Angriff auf französisches Konsulat in Dschidda

Im französischen Konsulat in Dschidda in Saudi-Arabien gab es offenbar ebenfalls eine Messerattacke. Ein Mann hatte dort einen Sicherheitsbeamten angegriffen und leicht verletzt. Der Täter sei festgenommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag. Der Mann sei um die 40 Jahre alt und habe den Wächter mit einem „scharfen Werkzeug“ angegriffen, sagte Polizeisprecher Mohammed al-Ghamdi demnach. Die genauen Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.

Die französische Botschaft in Riad sprach in einer Mitteilung von einer „Messerattacke“. Der verletzte Wachmann sei bei einer Sicherheitsfirma angestellt, erklärte die Botschaft, ohne dessen Staatsangehörigkeit zu nennen. Saudische Sicherheitskräfte hätten den Täter unmittelbar nach dem Angriff überwältigt. Die Botschaft verurteilte die Attacke scharf. Man habe das Vertrauen in saudische Behörden, die französische Gemeinde im Land zu schützen. Franzosen in Saudi-Arabien wurden zugleich zu „höchster Wachsamkeit“ aufgerufen.

Erst vor zwei Wochen war ein Lehrer in einem Vorort von Paris enthauptet worden. Das Verbrechen hatte im ganzen Land Entsetzen ausgelöst. Es waren Zehntausende auf die Straße gegangen, um sich solidarisch zu zeigen.

Nizza wurde bereits 2016 von einem Terroranschlag erschüttert, dabei starben 86 Menschen. (dpa)