Fabian Schröder und Jörg Stock
Dippoldiswalde. Um Punkt 13.04 Uhr hat Sprengmeister Thomas Lange das Zeichen gegeben: Entwarnung! Der Experte der Dresdner Kampfmittelbeseitigung hatte am Donnerstagmogen zunächst zwei Weltkriegsbomben in der Dippser Heide entschärft. Anschließend musste eine dritte Bombe kontrolliert gesprengt werden.
Bombenentschärfung in der Heide
Seit etwa 7 Uhr morgens waren Lange und sein Team vor Ort. Grund: zwei freiliegende und eine dritte im Erdreich steckende Bombe. Allerdings verbarg sich der dritte Sprengkörper zwei Meter tief in der Erde - und direkt unter der dicken Asphaltschicht der Staatsstraße S193, die auch als „Antonsweg“ bekannt ist.
Um an die explosive Ladung zu gelangen, wurde in den frühen Morgenstunden die Straßendecke behutsam abgetragen. Nach Begutachtung der Bombe teilten die Kampfmittelbeseitiger mit, dass eine konventionelle Entschärfung unmöglich sei. Einer der Zünder sei verdeckt gewesen, da die Bombe ungünstig lag. Deshalb bereiteten die Experten eine kontrollierte Sprengung vor.
Zunächst legte die Feuerwehr rund um die Bombe Wassertanks. Diese sollten die Wucht der Detonation in die Höhe ableiten und eine Druckwelle in die Breite verhindern. Kurz nach 13 Uhr gab es das Kommando zur Sprengung. Es knallte und eine Rauchsäule schoss in die Höhe. Von weitem war die Explosion zu hören und eine aufsteigende Wolke über dem Wald zu sehen.
Die wegen der Sprengung vorübergehend zwischen Karsdorf und Oberhäslich gesperrte B170 wurde umgehend wieder freigegeben. Die S193 zwischen Karsdorf und Hafterteich soll jedoch weiterhin voll gesperrt bleiben. Erst am Freitag werde der durch die Sprengung verursachte Krater verfüllt, hieß es seitens der Einsatzkräfte.
Immer wieder Bombenfunde im „Eisernen Wald“
Die drei unschädlich gemachten 250 Kilo schweren Blindgänger wurden kürzlich bei einer Bodenuntersuchung entdeckt. Sie stammen offenbar aus einem von zwei im April 1945 abgestürzten amerikanischen Bombern. Seit September 2013 wurden in dem Waldstück zwischen Dippoldiswalde und Karsdorf immer wieder Fliegerbomben gefunden. Das schwer mit Kriegsmunition verseuchte Gebiet wird deshalb auch „Eiserner Wald“ genannt. (fsc/jös)