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Weltrekord beim Kindersprint

141 Grundschüler stellten sich im Autohaus beim Finale dem Parcours über 17 Meter.

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Sprint vor ungewöhnlicher Kulisse: Zweitklässler Emil Schneider aus Lampertswalde gehörte nicht nur wegen seiner Zeit und Platzierung am Sonnabend zu den Gewinnern beim Kindersprint im Opel-Autohaus in Folbern.
Sprint vor ungewöhnlicher Kulisse: Zweitklässler Emil Schneider aus Lampertswalde gehörte nicht nur wegen seiner Zeit und Platzierung am Sonnabend zu den Gewinnern beim Kindersprint im Opel-Autohaus in Folbern. © Anne Hübschmann

Von Thomas Riemer

Folbern. Achteinhalb Meter sprinten, kurze Wende, dann Slalom um vier Kegel herum – fertig. Emil Schneider, Zweitklässler aus Lampertswalde, nimmt den kurzen Parcours am Sonnabend im Autohaus Möldgen in Folbern konzentriert in Angriff und wird belohnt. Beim Finale im Kindersprint der Grundschulen der Region belegt er mit 5,92 Sekunden den zweiten Platz in seiner Altersklasse. Als Leichtathlet beim SV Lampertswalde bringt der Achtjährige beste Voraussetzungen für einen solchen Wettbewerb mit. „Das ist in Lampertswalde alles gut organisiert“, sagt Emils Papa Dirk Schneider. Die Kinder können dort in der Woche direkt von Schule bzw. Hort zum Training gehen. Das Wichtigste: „Sie bewegen sich“, so Dirk Schneider. Sohnemann Emil gehört zu den Talenten im Heimatverein. Sprint und die Kletterstange sind seine Stärken. Zum Training muss er nicht getrieben werden, „weil ich sportlich sein will und es Spaß macht“, so Emil.

Frank Richter von der Bewegungsinitiative Expika freut sich über derlei Resonanz. Quasi das ganze Jahr über ziehen Expika-Teams durch Schulen in ganz Deutschland, um beim Kindersprint einerseits die Schnellsten zu ermitteln, andererseits aber die Freude an der Bewegung zu fördern. „Das ist bitter nötig“, sagt Frank Richter nachdenklich. Deshalb setzt Expika auf den Mix zwischen Lauf und Technik. Eine Ampel weist den Kindern den Start und die Richtung des Sprints an. Also per Zufallsprinzip nach links oder rechts, am Ende um einen Kegel herum und dann im Slalom zurück. Zwei Lichtschranken messen die Laufzeiten der Teilnehmer. Am Ende erhalten die Kinder ihre Zeiten auf einem Zettel.

In Folbern veranstaltet die Bewegungsinitiative zum zweiten Mal das Finale der Grundschulen rund um Großenhain. „Da es sehr schwer ist, am Wochenende Nutzungszeiten für Sporthallen zu bekommen, gehen wir unter anderem in Autohäuser“, erklärt Frank Richter den etwas ungewöhnlichen Austragungsort. Die Mitarbeiter von Opel-Möldgen haben deshalb die Ausstellungshalle in den Tagen zuvor ausgeräumt und in eine Sporthalle verwandelt. „Etwas für Kinder zu tun, ist immer gut“, begründet Geschäftsführerin Madlen Wallberg das Engagement, auch wenn der Aufwand recht groß sei.

Am Ende werden alle belohnt. „Insgesamt haben 141 Grundschüler heute den Endspurt absolviert“, freut sich Frank Richter. Mindestens genausoviele Eltern und Betreuer haben die Sportler angefeuert. Schon vor dem ersten Start hatte Richter angekündigt, dass seit Jahresbeginn der Kurs von 16 auf 17 Meter verlängert wurde – und damit vielleicht in Folbern sogar ein neuer Weltrekord möglich sei. Tatsächlich: Ben Jantzen, Viertklässler der 2. Grundschule in Großenhain, unterbietet die bisherige Bestmarke um neun Hundertstel, läuft 5,47 Sekunden. Auch das schnellste Mädchen, Hannah Kade von der 4. Grundschule, führt die Weltbestenliste mit 5,50 Sekunden vorerst an.

Die Besten der jeweiligen Altersstufen bekommen am Ende von der Autohaus-Chefin, dem Expika-Team und vom Schirmherr, OB Sven Mißbach, Medaillen, Pokale, Urkunden, kleine Geschenke und eine Einladung zum deutschlandweiten Schuljahresendspurt im Juli im Einkaufscenter Günthersdorf. Spätestens dann wird sich auch zeigen, was die Weltrekorde vom Sonnabend wert sind.