Bautzen
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Wenn die Augenlinse trüb wird

Beim SZ-Gesundheitsforum spricht Augenarzt Dr. Christian Dempe zur Operation des Grauen Stars, der eine typische Alterserscheinung ist.

Von Carmen Schumann
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Beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema Grauer Star spricht Augenarzt Dr. Christian Dempe darüber, wie die Erkrankung behandelt wird.
Beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema Grauer Star spricht Augenarzt Dr. Christian Dempe darüber, wie die Erkrankung behandelt wird. © Carmen Schumann

Bautzen. Es ist eine typische Alterskrankheit: Der Katarakt, oder auf Deutsch der Graue Star, schleicht sich langsam ein. Bemerkbar macht er sich dadurch, dass die Sehschärfe schlechter wird, das Blendungsempfinden erhöht ist und das Kontrastsehen sich verschlechtert. Leider, so Dr. Christian Dempe von der Augenklinik des Bautzener Krankenhauses, gingen Betroffene erst spät zum Arzt.

Auf alle Fälle können die Linsentrübungen, die das Sehen beeinträchtigen, durch eine Operation beseitigt werden, bei der eine Kunstlinse eingesetzt wird. Wie Christian Dempe sagt, ist die Katarakt-Operation von allen Operationen, die in Deutschland durchgeführt werden, die häufigste. Allein in Bautzen wird im Jahr 2.000-mal am Grauen Star operiert. Das entspricht acht bis zehn Operationen pro Tag.

Bei dem Eingriff wird die alte, getrübte Linse per Ultraschall zertrümmert und durch eine künstliche Linse ersetzt. Dazu muss die Kapsel, in die die Linse eingebettet ist, geöffnet werden. In der Regel findet die Operation ambulant statt. Der Patient muss dann von einem Betreuer abgeholt werden. Nur in Ausnahmefällen werden Patienten stationär aufgenommen. Das betrifft vor allem Menschen, die auf dem zweiten Auge blind sind.

Die Katarakt-Operation erfolgt üblicherweise unter örtlicher Betäubung, die durch Tropfen oder eine Spritze verabreicht wird. Unter Vollnarkose wird nur ausnahmsweise operiert, und zwar bei Patienten, die dement oder behindert sind.

Der Augenarzt Dr. Christian Dempe sagt, der Graue Star sei keine Krankheit im eigentlichen Sinne. Jedoch seien fast alle Menschen mit zunehmendem Alter von den Trübungen der Linse betroffen. Den einen betreffe es früher, den anderen später. In Ausnahmefällen seien auch jüngere Patienten betroffen.

In der Regel tritt der Graue Star aber jenseits der 60 auf. Man könne auch nichts vorbeugend dagegen tun. Bei Diabetikern oder Menschen, die mit Cortison behandelt werden, könne er aber unter Umständen früher auftreten.

Was die Kunstlinsen betrifft, die bei der Operation eingesetzt werden, so haben die Ärzte die Wahl zwischen monofocalen Linsen, die nur eine Sehschärfe abbilden, und multifocalen Linsen, die mehrere Sehschärfen korrigieren können. Das heißt, wer eine monofocale Linse eingesetzt bekommt, muss nach der Operation unter Umständen trotzdem weiterhin eine Brille tragen, was bei der multifocalen Linse nicht der Fall ist. Zur Verfügung stehen weiterhin die sogenannten torischen Linsen. Diese weisen zwei unterschiedliche Brechwerte auf und können zur Korrektur der Hornhautverkrümmung eingesetzt werden. Die Kunstlinsen sind ständig in der Weiterentwicklung begriffen.

Dr. Christian Dempe wird den Besuchern des SZ-Gesundheitsforums die Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlungsmöglichkeit erläutern. Im Anschluss an seinen Vortrag haben die Besucher die Möglichkeit, Fragen an ihn zu richten.

Das SZ-Gesundheitsforum findet am 24. Oktober im Konferenzbereich des Krankenhauses Bautzen, Haus 3, Am Stadtwall 3, statt. Dr. Christian Dempe spricht zum Thema „Kataraktoperation – „Operation des Grauen Stars“. Der Eintritt ist frei.

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