Riesa
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Wer hat in Riesa den Knall gehört?

Die Sternenfreunde suchen Ohrenzeugen eines Ereignisses, das mit Zeitverzögerung auch in der Region zu hören war.

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Die Sternwarte in Riesa.
Die Sternwarte in Riesa. © Sebastian Schultz

Riesa. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA registrierte am vergangenen Donnerstag um 14.51 Uhr einen kleinen Asteroiden, sagt Stefan Schwager von der Sternwarte Riesa. „Der trat nördlich von Wilhelmshaven in die Atmosphäre ein und verglühte.“ Aus dem dortigen Umkreis seien zahlreiche Meldungen eingegangen, in denen von einem lauten Knall die Rede war.

„Es gibt aber auch entferntere Meldungen aus bis zu 300 Kilometer Entfernung“, sagt der Riesaer. So sei in Riesa selbst am Donnerstag gegen 15.30 Uhr ein plötzliches sehr lautes Rauschen oder Zischen in nördlicher Richtung zu hören gewesen. „Es ähnelte dem Geräusch eines Düsenjets oder Kampfflugzeugs!“ Allerdings sei mit Blick in den Himmel kein Jet zu sehen gewesen. „Das Geräusch kam und verschwand sehr plötzlich, was bei einem Jet nicht so wäre“, sagt der Chef des Vereins Sternenfreude. Flugzeuge würde man herannahen und sich entfernen hören.

Durch die radiale Ausbreitung von Geräuschen könnte das Rauschen oder Zischen auch der verzerrte Klang des Asteroidenereignisses gewesen sein, der durch Entfernung und Schallgeschwindigkeit zeitverzögert in Riesa ankam. „Hat noch jemand das gehört? Hat jemand vielleicht doch einen Jet sehen können“, fragt Schwager. Ohrenzeugen mögen sich bitte beim Sternwarten-Verein melden. „Im Februar 2013 gab es im russischen Tscheljabinsk einen ähnlichen Fall. Dort wurden Knall- und Zischgeräusche in bis zu 1 000 Kilometer Entfernung dokumentiert“, sagt Schwager. Damit sei es nicht unmöglich, dass Riesaer dieses kosmische Ereignis in Riesa tatsächlich hätten hören konnten – über eine Entfernung von 550 Kilometer. „Das wäre sensationell.“ (SZ/csf)

Hinweise an 1 0173 8076841 oder [email protected]