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Wer hat noch DDR-Steckstein-Baukästen?

Das Heimatmuseum würdigt wieder den Erfindergeist der Waldheimer. Nur fehlen noch die Exponate.

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Von Elke Görlitz

Kennen Sie Heinrich Huft? Wenn nicht, dann aber vielleicht einen seiner Baukästen. Sie hießen „Denkste“ oder „Baustelle“ und waren zu DDR-Zeiten der Renner unter den Baukastensystemen – in etwa vergleichbar mit den Legosteinen von heute. Das Besondere: Heinrich Huft, der in Waldheim eine Firma betrieb, entwickelte 1947 das BOB-Stecksystem. BOB steht für Bauen ohne Bindemittel und gab den Baukästen ihren Namen.

Dem Erfinder Heinrich Huft und seinen berühmt gewordenen Steckstein-Baukästen will die IG Museum des Waldheimer Heimatvereins eine Ausstellung widmen. Sie entsteht in Zusammenarbeit mit dem PEBE-Archiv in Weimar. Die dortigen Experten und Falk Hartig vom Kulturamt tragen nun die Exponate zusammen und hoffen auf die Hilfe aus der Bevölkerung.

Noppensteine und Baupläne

Interessiert sind die Aussteller an verschiedenen Exponaten. Freilich würden sie sich freuen, wenn jemand Baukästen zur Verfügung stellen könnte. Die BOB-Steckkästen gab es in sechs Größen mit 123 bis 2105 Noppensteinen aus gepresstem, teils farbigem Sandstein mit Plastik-Zubehör. Die enthielten zudem Holzteile wie zum Beispiel Dachleisten oder auch Pappteile wie Fenster und Türen. In den frühen Baukästen befanden sich Dachschindeln aus Metall, die später durch Kunststoff-Schindeln ersetzt wurden. 1950 wurde ein Großmodell-Steckstein-Baukasten herausgebracht, der im Maßstab 1:7,5 Baupläne und 11800 Steine enthielt. Aber auch kleine Ausführungen wurden produziert: zwei BOBY-Kästen. Gesucht werden neben den Baukästen aber auch Baupläne, Modellhefte, Unterlagen über die Ausstattung der Produktion und Werbeinserate. Und das nicht nur von der Firma Huft, sondern auch vom Nachfolger, der Firma Bellmann & Seifert.

Dankbar sind die Aussteller überdies, wenn sich ehemalige Mitarbeiter der beiden Firmen melden und über ihre Tätigkeit berichten würden. Das Kulturamt und die IG Museum nehmen aber auch gern Hinweise und Anregungen zur Gestaltung der Sonderausstellung entgegen, die im zweiten Halbjahr 2012 gezeigt werden soll.

Wer Hinweise hat oder Exponate als Leihgabe zur Verfügung stellen kann, wendet sich bitte an das Kulturamt, Tel. 034327 660025 oder ans PEBE-Archiv, Tel. 03643 512494.