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Wer hat so eine tolle Sporthalle?

Turnverein und Gemeinde brachten das Bauwerk auf Vordermann. Innen sogar in den Vereinsfarben Weiß und Grün.

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© Rocci Klein

Bühlau. Die Holzdecke ist eine Wucht. Sie erstrahlt im warmen Braun. Die Wände darunter wurden hell gestrichen – in Weiß und Grün. Die Mitglieder des Bühlauer Turnvereins entschieden sich bewusst für diese Farben. Denn es sind ihre Vereinsfarben. Die in den 1920er Jahren errichtete Sporthalle mitten im Dorf, zu der auch eine Bühne gehört, ist der ganze Stolz des kleinen Vereins. Gerade jetzt, nachdem die Sanierung abgeschlossen ist. Auch das Hallenparkett, der Flur und die Sanitärräume wurden dabei auf Vordermann gebracht, sagt Andreas Berge, der Vereinsvorsitzende.

Gebaut wurde mit Fachfirmen. Doch auch Vereinsmitglieder legten dort, wo sie es konnten, Hand an. So schlugen sie in ihrer Freizeit zum Beispiel den Putz ab, wo sich die Feuchtigkeit in die Wände gefressen hatte. Bis zu drei Meter hoch ließ der Salpeter das Mauerwerk bröckeln.

Inzwischen ist das Vergangenheit. Für 30 000 Euro wurde das Gebäude innen umfassend saniert und zukunftsfit gemacht. Die Hälfte der Mittel kam vom Freistaat. Außerdem finanzierten die Sparkassenstiftung und die Gemeinde Großharthau das Vorhaben mit. Die Halle gehört der Gemeinde. Allerdings hat sie diese an den Turnverein „Grün-Weiß“ Bühlau verpachtet. Der Verein darf die Halle mietfrei nutzen. Dafür muss er für sämtliche Betriebskosten aufkommen. Durch Mitgliedsbeiträge, einige Sponsoren und Untervermietungen trägt sich das Modell, sagt Andreas Berge. So gehören neben dem Sportverein mit seinen Sektionen Tischtennis, Volleyball und Frauensport auch die Bühlauer Kindertagesstätte „Apfelbäumchen“, eine Zumba-Trainerin sowie Vereine aus dem Ort und der Umgebung mit zu den Nutzern.

Drei Sporthallen gibt es in der Gemeinde Großharthau – in Bühlau, Seeligstadt und Großharthau. In Seeligstadt praktiziert die Gemeinde das gleiche Modell wie in Bühlau: Der Sportverein betreibt die Halle, deren Eigentümer die Gemeinde ist. Die dritte Halle an der Großharthauer Grundschule bewirtschaftet die Gemeinde selbst. Sie wird für den Schul-, aber auch den Vereinssport genutzt. Alle drei Hallen sind relativ klein, aber gut in Schuss und auf den Bedarf der Gemeinde zugeschnitten, sagt Bürgermeister Jens Krauße (SPD). Alternativ eine große, wettkampftaugliche Halle in der Gemeinde zu bauen, ist für die Großharthauer kein Thema. „Wir kommen mit unseren drei Hallen aus“, sagt Jens Krauße. Zudem seien bei einer großen Halle die Betriebs- und später auch die Instandhaltungskosten sehr hoch. Das zeigten auch Beispiele aus anderen Gemeinden. (SZ)