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Wie historische Filmschätze wiederentdeckt wurden

Die DVD mit alten Streifen aus dem Landkreis ist ein Erfolg. Im Pirnaer Kino wird jetzt erzählt, wie sie entstand.

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© Repro: SZ

Von Peter Ufer

Pirna. Es sind kurzweilige Dokumente aus einer Zeit, in der das Filmen mangels Handykamera noch nicht für alle möglich und erschwinglich war. Die Bilder zeigen etwa eine Rettungsaktion nach einem Bergunfall in der Sächsischen Schweiz, Feierlichkeiten zu Pirnas Stadtjubiläum und die Flachsernte kurz vor Kriegsausbruch.

Die DVD Sächsische Filmschätze, speziell aus Pirna und der Sächsischen Schweiz. Spieldauer: eine Stunde. Erhältlich ist die DVD in allen SZ-Treffpunkten für 14,90 Euro. SZ-Card-Inhaber zahlen 12,90 Euro.
Die DVD Sächsische Filmschätze, speziell aus Pirna und der Sächsischen Schweiz. Spieldauer: eine Stunde. Erhältlich ist die DVD in allen SZ-Treffpunkten für 14,90 Euro. SZ-Card-Inhaber zahlen 12,90 Euro.

Zu sehen sind diese und weitere Aufnahmen auf der DVD „Sächsische Filmschätze – Pirna und die Sächsische Schweiz in den 1920er- bis 1960er-Jahren“. Private Filme von Amateuren geben einmalige Einblicke in die Historie der Elbestadt und ihrer Umgebung. Jahrelang lagerten die Amateurfilme auf Dachböden, in Kellern und im Archiv des Filmklubs Pirna, der im vergangenen Jahr mit dem Dresdner Filmemacher Ernst Hirsch über 40 Streifen zu einer DVD zusammenstellte.

Seit Dezember 2017 ist die DVD in den SZ-Treffpunkten erhältlich, und sie wurde innerhalb kurzer Zeit zu einem Renner. Nun bekommen Interessenten die Möglichkeit, mehr über das Entstehen der einstündigen Filmauswahl zu erfahren. Am Sonntag, dem 4. Februar, lädt die SZ in den Filmpalast Pirna ein.

Dort erwarten der Autor Peter Ufer, Vertreter des Pirnaer Film- und Videoclubs sowie Filmemacher Ernst Hirsch die Gäste. Sie werden erzählen, wie sie die historischen Filme wiederentdeckt und zusammengefügt haben. Oft ging es nicht nur darum, die alten Aufnahmen so zu bearbeiten, dass sie wieder abspiel- und vorzeigbar werden. Auch recherchierten die Macher der DVD zu den historischen Hintergründen und bereicherten die Sequenzen mit Kommentaren.

Für eine bestimmte Aufnahme wurden etwa die Akteure extra an die Rübezahlstiege bei Schmilka geschickt, um dort auf erheiternde Weise zu exerzieren, wie Touristen versuchen, Gipfel zu erklimmen. In einer Szene steigt ein Paar in die Felswand, ein Windstoß wedelt den Rock der Dame nach oben, und all die darunter liegenden Textilien kommen zum Vorschein. Ein echter Spaß. Der Gaudi setzt sich fort, denn in einer weiteren Szene feiert eine Trachtengruppe in Lederhosen auf den Felsen ein zünftiges Fest. Aber nicht etwa in Bayern. Sowohl die Analyse der Umgebung als auch Hinweise vom Sächsischen Bergsteigerbund ergaben, dass es sich hier um die sogenannten „Frankensteiner“ handeln muss, die im Elbsandstein das Brauchtum aus den Alpen pflegten.

Bei der Veranstaltung im Filmpalast, der am 4. Februar, 11 Uhr, beginnt, sind auch Fragen aus dem Publikum zu den Hintergründen der DVD willkommen. Und natürlich werden Ausschnitte aus dem Streifen gezeigt. Karten gibt es für sieben Euro (mit SZ-Card fünf Euro) im SZ-Treffpunkt Pirna und im Filmpalast Pirna. (SZ/dsz)

In eigener Sache: Die SZ bedankt sich bei allen Lesern, die für die DVD Aufnahmen angeboten haben. Für die Abholung/Zusendung des Materials bitten wir telefonisch im SZ-Sekretariat einen Termin zu vereinbaren. Sie erreichen uns unter Tel. 03501 56335610. Danke!