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Wieder Sperrung wegen bröckelndem Haus

An der Mandaustraße in Zittau scheint das Dach eines Gebäudes eingesackt zu sein. Die Stadt hat reagiert und die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung. 

Von Thomas Mielke
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Die provisorische Absperrung der Feuerwehr an der Mandaustraße.
Die provisorische Absperrung der Feuerwehr an der Mandaustraße. © Archivfoto: Rafael Sampedro

Anders als von der Polizei am Wochenende berichtet, haben herabfallende Dachziegeln und Putz einen 72-Jährigen nicht an der Theodor-Körner-Allee, sondern an der Mandaustraße verletzt. "Von der Feuerwehr wissen wir, dass vom Haus Mandaustraße 2 am Sonnabend Dachziegel und Putz herabgefallen sind und dabei ein Passant verletzt wurde", teilte die Stadtverwaltung auf SZ-Anfrage mit. "Das Gebäude steht seit Langem leer, galt aber bislang nicht als gefährdet." Von außen sei nun sichtbar, dass ein Teil des Daches eingesackt ist. Derzeit kann das Gebäude nicht betreten werden. "Der Schaden ist mutmaßlich mit den starken Niederschlägen der letzten Wochen in Verbindung zu bringen, beruht jedoch auf langjähriger unterbliebener Instandhaltung", heißt es aus der Verwaltung.

Die Stadt hat umgehend reagiert. Nachdem die Feuerwehr am Wochenende den Gehweg gesperrt hat, will sie wegen der Gefahr weiterer herabstürzender Teile auch die eine Seite der Mandaustraße sperren. "Zudem werden wir kurzfristig die Aufstellung eines Schutzgerüstes organisieren", so die Auskunft aus dem Rathaus. Erst danach können der Schaden genauer untersucht und Gegenmaßnahmen geplant werden. Die Stadtverwaltung hatte eigenen Angaben zufolge bereits 2014 versucht, Kontakt zu dem Besitzer des Hauses aufzunehmen, da sich damals Teile vom Sockel und Fenster im Erdgeschoss lösten. Sollte sie den Besitzer nicht erreichen beziehungsweise er nicht reagieren, wird sie voraussichtlich das Haus sichern und ihm die Kosten in Rechnung stellen. 

Ein 72-jähriger Passant war am Sonnabend gegen 15.30 Uhr von den herabfallenden Teilen leicht verletzt worden. Er habe Glück im Unglück gehabt, schrieb die Polizei dazu. Sie ermittelt eigenen Angaben zufolge nun gegen den Eigentümer des Hauses wegen fahrlässiger Körperverletzung. 

In Zittau müssen immer wieder Gehwege und Straßen wegen maroder Bausubstanz gesperrt werden. So ist seit Sommer vergangenen Jahres ein Teil des südlichen Gehweges an der Albertstraße wegen der dort stehenden maroden Gebäude für Fußgänger nicht mehr nutzbar. Einige Monate zuvor waren Teile der Schöne-Mühle an der Hältergasse und des Gebäudes mit der ehemaligen Post an der Friedensstraße herabgefallen. Auch da folgten vorübergehende Sperrungen. Die bekanntesten  aktuellen Beispiele sind die halbseitig wegen der maroden Kummersbergmauer gesperrte Bergstraße und der wegen der Einsturzgefahr des Goldbachkanals gesperrte Gehweg an der Äußeren Oybiner Straße. Es ist noch nicht einmal acht Jahre her, da stürzten ohne Vorwarnung sogar ganze Häuser an der Brunnen- und Böhmischen Straße ein.

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