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Wiesn-Attentat: Neonazi zeigt angeblichen Mittäter an

34 Jahre nach dem Attentat auf das Münchner Oktoberfest sind in dem Fall neue Fragen aufgetaucht.

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München. 34 Jahre nach dem Attentat auf das Münchner Oktoberfest sind in dem Fall neue Fragen aufgetaucht. Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer berichtete am Donnerstag im Rechtsausschuss des bayerischen Landtags, dass der Neonazi Karl-Heinz Hoffmann Anfang 2014 einen angeblichen Mittäter des Attentäters Gundolf Köhler angezeigt habe. Die Ermittler gehen bislang davon aus, dass Köhler Einzeltäter war. Daran werden aber immer wieder Zweifel laut.

Hoffmann, Gründer der später verbotenen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, habe im Januar dieses Jahres bei der Bamberger Polizei Anzeige gestellt - „gegen eine Person, die er kennt, und von der er sagt, sie sei Mittäter am Oktoberfest-Attentat gewesen“, sagte Schmidbauer. Die Anzeige befinde sich nun bei der Bundesanwaltschaft.

Die Anzeige Hoffmanns ist aber mit Vorsicht zu genießen: Bei der von dem Neonazi beschuldigten Person könnte es sich um einen ehemaligen Spitzel des Verfassungsschutzes handeln, die Anzeige deshalb ein Racheakt sein. Schmidbauer sagte auf Nachfrage lediglich, dazu hätten die Ermittler bislang „keine Hinweise“. Bei dem Anschlag im Jahr 1980 waren 13 Menschen getötet worden, darunter der Täter. Der 21-jährige Gundolf Köhler war selbst Anhänger der „Wehrsportgruppe Hoffmann“. (dpa)