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Willkommen auf dem Czorneboh

Am Sonnabend wird die Baude wiedereröffnet. Bei der Sanierung durch die Stadt Bautzen hat sich viel verändert.

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© Robert Michalk

Von Katja Schäfer

Cunewalde. Noch liegt eine lange Plane mitten im Raum. Sie soll den frisch gestrichenen Fußboden vor schmutzigen Arbeitsschuhen schützen. Doch das beeinträchtigt die gemütliche Atmosphäre in der Czorneboh-Baude nicht. Die holzgetäfelten Wände, die dicken Deckenbalken und ein prächtiger Kachelofen sorgen für Gemütlichkeit.

Angelika Borrmann, die Lebensgefährtin von Elmar Ladusch, bedient künftig die Gäste. Dieser Tage hilft sie dabei, die nagelneue Küche einzuräumen.
Angelika Borrmann, die Lebensgefährtin von Elmar Ladusch, bedient künftig die Gäste. Dieser Tage hilft sie dabei, die nagelneue Küche einzuräumen. © Robert Michalk
Zu den 100 Sitzplätzen in der Baude kommen weitere im Biergarten hinzu. Noch sind sie leer. Doch am Sonnabend wird mit großem Andrang gerechnet.
Zu den 100 Sitzplätzen in der Baude kommen weitere im Biergarten hinzu. Noch sind sie leer. Doch am Sonnabend wird mit großem Andrang gerechnet. © Robert Michalk

Ab Sonnabend können Besucher sie genießen. Denn dann wird die bei Cunewalde gelegene Baude wiedereröffnet. Zweieinhalb Jahre war sie geschlossen, nachdem die langjährigen Pächter vor allem aus Altersgründen aufgegeben hatten. In den zurückliegenden Monaten hat die Stadt Bautzen das ihr gehörende Gebäude saniert. Für rund 1,2 Millionen Euro. Unter anderem wurden das Dach neu gedeckt, die Wände gedämmt, die Fußböden erneuert, Heizung, Lüftung, Elektrik und Sanitäranlagen modernisiert, die Küche komplett neu ausgestattet und vieles mehr. Wo einst ein marodes Wohnhaus stand, nimmt jetzt eine Pflanzenkläranlage das Abwasser der Baude auf. Auch die Trinkwasserleitung ist erneuert worden, ebenso die Zufahrtsstraße.

Neue Raumaufteilung

Und auch sonst hat sich viel verändert. Zum Beispiel die Innenaufteilung. Außer dem großen Raum mit dem Kachelofen und 50 Plätzen gibt es einen kleineren, in dem 35 Leute sitzen können. Zwischen den beiden befindet sich ein großer modern gestalteter Tresen. Eine kleinere Ausführung davon steht in dem Raum, der über den Nebeneingang zu erreichen ist und als kleine Kneipe bezeichnet wird. Etwa 15 Plätze hat er. „In der Woche, wenn wenig Gäste kommen, machen wir nur hier auf. Und je nach Bedarf können wir die anderen Räume dazunehmen“, erklärt Elmar Ladusch.

Der Wuischker ist der neue Wirt auf dem Czorneboh, nachdem er in den vergangenen zwei Sommern einen Kiosk auf dem Berggipfel betrieben hat. Jetzt pachtet er die Baude von der Stadt Bautzen und führt sie gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Angelika Borrmann, die Restaurant-Fachfrau ist, sowie seinen Kindern Gregor und Claudia. Der Sohn hat seine Kochausbildung in der Bautzener Schlossschänke absolviert und danach unter anderem auf dem Weichaer Hof gearbeitet. Die Tochter bringt ebenfalls umfangreiche Erfahrungen aus der Gastronomie mit. „Wir bieten bodenständige frische regionale Küche“, kündigt Gregor Ladusch an und betont: „Unser Hauptanliegen ist es, dass Wanderer und Ausflügler bei uns einkehren können, ohne vorher darauf sparen zu müssen.“ Neben einfachen Gerichten wie Bockwurst mit Kartoffelsalat wird es aber auch Essen für Anspruchsvollere geben, zum Beispiel Rumpsteak. Die Zutaten kommen aus der Region. Der Fisch von den Kirschauer Aquakulturen, Wild aus den Wäldern am Czorneboh, Fleisch aus Löbau, Menschel-Limo aus Hainewalde, Bier von der Görlitzer Landskron-Brauerei ...

Gästezimmer werden modernisiert

Wer die Baude noch von früher kennt, wird einiges Vertraute wiederentdecken. Zum Beispiel die Tische und Stühle im großen Gastraum. „Die haben wir gescheuert und aufgearbeitet“, berichtet Elmar Ladusch. Auch künftig wartet neben dem Betrieb der Gaststätte viel Arbeit auf ihn. Schließlich will er die Gästezimmer im Obergeschoss der Baude selbst modernisieren. Dabei kommen ihm die Erfahrungen zugute, die er vor seiner Zeit als Wirt gesammelt hat. Viele Jahre lang betrieb der Wuischker eine kleine Baufirma, später war er als Bauleiter angestellt. Auf dem Czorneboh will er für seine Familie nun eine neue Existenz aufbauen. „Es ist ein großer Glücksfall für uns, dass wir so eine komplett erneuerte Baude führen können“, sagt er dankbar. – Wie schön sie geworden ist, davon können sich Besucher ab Sonnabend überzeugen. Die Fußboden-Abdeckplane im großen Raum ist bis dahin auf jeden Fall verschwunden.