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Wir Kinder vom Hasenberg

Naturnah und familiär geht es in einer der kleinsten Kamenzer Kitas zu. Gerade das gefällt den Eltern aber. Die meisten wählen diesen Standort bewusst.

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© Matthias Schumann

Von Ina Förster

Kamenz. Jauchzen und fröhliches Stimmengewirr klingt vom Spielplatz. Der ist riesig und ähnelt einem tollen Abenteuergelände. Ein Traum aus Grün, Wurzeln, Hängen und Hügeln für die Kleinen. Manch anderer Kamenzer Kindergarten dürfte deshalb bestimmt etwas neidisch auf den Hasenberg blicken. Bei 20 Grad und feinster Frühlingssonne lässt es sich hier aushalten.

Leiterin Annegret Kühnemann und ihr vierköpfiges Team genießen diese Zeit. Vogelzwitschern und Ruhe inklusive. „Wir leben hier im Einklang mit der Natur und das wissen auch viele Eltern, bevor sie ihre Kinder bei uns anmelden“, sagt die Chefin. Selbst wenn man die erst ab zwei Jahren herbringen kann, ist die Kita immer voll belegt.

Eltern wie Christin Kuhnt wundert das nicht: „Wir haben eine der schönsten Einrichtungen hier“, sagt sie. Viele Kamenzer wüssten das gar nicht, waren vielleicht noch nie hier. Die junge Mutter gehört der Elterninitiative an, die sich hier um viele Belange kümmert und bestens mit den Erzieherinnen zusammenarbeitet. Unkompliziert gehe das alles vonstatten, lobt auch Annegret Kühnemann. Ein toller Backofen sei so letztens entstanden, auch die Hänge für die geplante neue Rutschanlage werden bald von den Mamas und Papas angepackt. Vier Feste stehen auf dem Jahresplan. Platz zum Austoben gibt es schließlich genug …

Die Idylle trügt hier also nicht. Auch wenn derzeit durch langfristige Planungen etwas Unruhe ins Gefüge kam. Im Kamenzer Stadtrat muss nämlich demnächst entschieden werden, wo der neue Wiesaer Hort 2018 errichtet werden soll – gegebenenfalls mit Integration des Kindergartens am Hasenberg, wie es heißt. Ein Umzug aus dem Paradies? Darauf gibt es derzeit noch keine konkreten Antworten. Nur Spekulationen.

Mit dem Essen zufrieden

An diese möchte man seine Kräfte jedoch nicht verschwenden. Trotzdem sind die Eltern aufmerksam geworden. Sie bringen ihre Liebsten äußerst gern auf den Hasenberg. Die familiäre Atmosphäre überzeugt. Kleine Gruppen, gemütliche Küche und Spielzimmer. Das Essen wird aus der Kamenzer Altertumsschenke bezogen. „Wir sind sehr zufrieden damit“, lobt Annegret Kühnemann. „Den Kindern schmeckt es gut!“ Sicherlich besteht wie überall auch hier am Hasenberg in den kommenden Jahren Sanierungsbedarf. Viele der Eltern sind sich aber einig: „Es wäre ein Frevel, wenn man dieses wunderbare gewachsene Areal hier frei ziehen würde, um an anderer Stelle einen Neubau zu errichten!“

Seit den 60er Jahren steht die Kita hier an Ort und Stelle. Davor war es ein Erntekindergarten. Den ländlichen Charakter hat man sich über die Zeit gerettet. Vor allem in der warmen Jahreszeit spielt sich fast der komplette Tagesablauf im Freien ab. Liebevoll sprechen die Eltern manchmal auch von ihrem „Wald-Kindergarten“. Die Kita am Hasenberg ist eine städtische Einrichtung. Derzeit besuchen sie 38 Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren. Sie werden von vier Erzieherinnen betreut. Zum Sport pilgert man oft in die Wiesaer Schulturnhalle. Und auch der nahe Forst ist beliebter Ausflugsort.