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Wir suchen noch immer ein Zuhause

Exakt 50 Bewohner des Tierheims hat die SZ 2018 vorgestellt. Nur zwei haben noch keinen Besitzer gefunden.

Von Kevin Schwarzbach
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Hund Frodo  konnte im Jahr 2018 nach einer Vorstellung in der SZ bisher nicht vermittelt worden.
Hund Frodo konnte im Jahr 2018 nach einer Vorstellung in der SZ bisher nicht vermittelt worden. ©  Sebastian Schultz

Riesa. Uwe Brestel könnte kaum zufriedener sein. Von den Tierheim-Bewohnern, die die Sächsische Zeitung in ihrer immer montags erscheinenden Rubrik „Tiere suchen ein Zuhause“ vorstellt, sind mittlerweile fast alle vermittelt worden. Gerade einmal eine Katze und ein Hund hoffen weiterhin auf ein neues Zuhause.

Besonders bei Perser-Mix Donna ist Tierheim-Chef Uwe Brestel aber zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird. „Sie ist erst im Dezember vorgestellt worden und hatte deswegen noch nicht so viel Zeit für eine Vermittlung“, so Brestel. Außerdem sei er kurz vor Weihnachten ohnehin immer deutlich vorsichtiger bei der Vermittlung von Tieren. „Ich will einfach nicht, dass sie als Weihnachtsgeschenk unter dem Baum landen und dann vernachlässigt werden“, sagt der Tierheim-Chef. Trotzdem habe es auch im Dezember Vermittlungen gegeben, beispielsweise an ein älteres Ehepaar. Am Ende entscheide vor allem das persönliche Kennenlernen darüber, ob und an wen das Tierheim Tiere herausgebe.

Wie viele Tiere man 2018 vermitteln konnte, weiß Uwe Brestel indes noch nicht. Er sitzt momentan an der Bilanz für das vergangene Jahr. Ein erster Blick in die Zahlen verrät aber schon: „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr.“ Besonders bei den „Tieren der Woche“ ging die Vermittlung meist richtig schnell. „Oftmals habe ich schon am Montagmorgen Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, ob das Tier noch da sei“, berichtet Uwe Brestel. Im Schnitt dauere es kaum länger als eine Woche, bis die vorgestellten Tiere ein neues Zuhause hätten.

Auch für Perser-Mix Donna wird noch ein neues Zuhause gesucht.
Auch für Perser-Mix Donna wird noch ein neues Zuhause gesucht. © Tierheim

Dass es bei Hund Frodo bisher noch nicht geklappt hat, macht auch den Tierheim-Chef ein wenig ratlos. Immerhin war Frodo schon im August in der SZ vorgestellt worden. „Manchmal wissen auch wir nicht so recht, woran es liegt, dass keine Vermittlung zustande kommt“, sagt Brestel. „Aber vielleicht findet Frodo im zweiten Anlauf ja doch noch ein neues Zuhause.“

Katze Vicki und Kater Siggi haben das mittlerweile schon bezogen. Sie leben seit ein paar Monaten als Hofkatzen im Tierheim. „Wir wollten die beiden nur im Doppelpack vermitteln, das ist aber meist sehr schwierig“, erzählt Uwe Brestel. „Also haben wir sie irgendwann freigelassen.“ Vicki und Siggi beleben jetzt das Gebiet rund um den Hof, wuseln durch Uwe Brestels Büro und holen sich regelmäßig im Tierheim ihr Futter ab.

Wie schnell es mit einer Vermittlung klappen kann, zeigt das jüngste Beispiel von Katze Polly. Die neun Jahre alte Schmusekatze war erst Heiligabend in der SZ vorgestellt worden – kurz nach Neujahr hatte sie dann bereits einen neuen Besitzer.

Doch das Tierheim hat auch mit zahlreichen anderen Fällen zu tun. So hat die Feuerwehr nach den Weihnachtsfeiertagen beispielsweise eine Schäferhündin vorbeigebracht, die sie im Stadtgebiet aufgegriffen hatte. Das Tier hätte laut Uwe Brestel nicht unbedingt verwahrlost, aber doch ein wenig ungepflegt ausgesehen. „Wer weiß, wo und wie lange sie unterwegs war“, sagt der Tierheim-Chef. „Wir müssen jetzt schauen, inwieweit sich diese Sache aufklären lässt.“