Wirtschaft
Merken

IHK Dresden will sächsisch-französische Wirtschaftsbeziehungen vertiefen

Frankreich hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Handelspartner für sächsische Firmen entwickelt. Bei Nachhaltigkeit und Digitalisierung ließe sich laut IHK die Partnerschaft gewinnbringend vertiefen.

Von Niels Heudtlaß
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Fotovoltaik ist eins der Exportgüter aus Sachsen. Frankreich forciert den Ausbau des Energiesektors. Davon könnten sächsische Unternehmen profitieren.
Fotovoltaik ist eins der Exportgüter aus Sachsen. Frankreich forciert den Ausbau des Energiesektors. Davon könnten sächsische Unternehmen profitieren. © Ronald Bonß

Dresden. Im vergangenen Jahr haben sächsische Unternehmen Waren im Wert von 2,5 Milliarden Euro nach Frankreich exportiert. Ein Rekordwert seit der Wiedervereinigung und 16 Prozent mehr als noch 2021. Das geht aus Statistiken der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hervor. Damit liegt Frankreich auf Platz sechs der sächsischen Exportpartner, nur knapp hinter Großbritannien auf dem fünften (3,26 Mrd.) sowie den sächsischen Nachbarländern Polen (3,32 Mrd.) und Tschechien (3,54 Mrd.) auf dem vierten und dritten Platz. Größter Importeur sächsischer Güter bleibt China mit 8,71 Milliarden Euro.

Deswegen sieht die IHK Dresden in Frankreich bisher ungenutztes Potenzial für die sächsische Wirtschaft. "Sprechen wir heute über internationale Wirtschaftsbeziehungen, haben wir China, die USA und unsere unmittelbaren Nachbarn Polen und Tschechien deutlich öfter im Fokus als Frankreich. Zu Unrecht, wie ich finde", sagt IHK-Präsident Andreas Sperl.

Hoffnung auf Investitionen in sächsische Forschung

Autos und Wohnmobile sind laut Statistik mit etwas über einer Milliarde Euro der Exportschlager in Richtung Frankreich. Mit großem Abstand folgen Maschinen mit 191 Millionen und Geräte zur Elektrizitätserzeugung (175 Millionen). Dort sieht die IHK Dresden das größte Wachstumspotenzial für Sachsen. "Beide Bereiche konnten in den letzten Jahren kräftig zulegen. Dahinter verbergen sich unter anderem Turbinen, Wechselrichter und zugehörige Produkte, die Beleg dafür sind, dass Frankreich den Ausbau des Energiesektors einschließlich der Windenergie forciert", erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Lukas Rohleder. Gute Nachrichten für ansässige Firmen wie das Wind- und Solarenergieunternehmen VSB in Dresden oder die Turbinenherstellung von Siemens Energy in Görlitz.

Für die sächsische Innovationsforschung erhofft sich die IHK ebenfalls Schwung durch Investitionen aus Frankreich. Das könnte nicht nur den klassischen Forschungsstandorten in Sachsen wie Universitäten oder den Fraunhofer-Instituten zugutekommen, sondern auch die sächsischen Unternehmen stärken. "In Sachsen traditionell starke Sektoren wie Maschinenbau, Elektro-, Automobil- und die chemisch-pharmazeutische Industrie können mit der Entwicklung digitaler Prozesse und smarten Lösungen im Bereich Informationstechnologie aus Frankreich einen neuen Aufschwung erleben", so Rohleder. Doch dafür müsse der Blick auf Frankreich geweitet werden.